Burger per E-Bike: McDonald's baut in Bielefeld Lieferservice aus

Herr Heiderich, wie ist die aktuelle Situation in den McDonalds-Filialen? Arndt Heiderich: Die Lage ist für die gesamte Gastro-Branche sehr herausfordernd. Und auch ich bin mit meinen Restaurants natürlich von den Beschränkungen betroffen – was am Ende auch Auswirkungen auf meine Geschäftszahlen hat. An vier Stellen in Bielefeld betreiben Sie Drive-in-Restaurants. Wie läuft es dort? In Restaurants, in denen wir einen McDrive haben, konnten wir während der Pandemie eine klare und nachhaltige Verschiebung des Geschäfts vermerken. Die Menschen nutzen diesen Service sehr viel mehr als vor der Corona-Pandemie – und das auch in Zeiten, als wir zwischenzeitlich keinen Lockdown hatten. Aber man darf nicht vergessen, dass wir auch damit natürlich weit weg von dem Betrieb sind, den wir normalerweise haben. Und in City-Lagen? In Innenstadt-Lagen oder an Bahnhöfen spüren wir natürlich die Krise noch mal um einiges stärker. Und auch wenn wir als Franchise-Nehmer natürlich einem großen System angeschlossen sind, das uns stützt, so sind wir doch auch jeder für sich genommen mittelständische Unternehmer und Arbeitgeber vor Ort. Und natürlich würden wir uns genau wie alle anderen Gastronomen wünschen von der Politik eine klarere Perspektive zu bekommen. Wie steht es um den Lieferservice? Wir haben gemerkt, dass neben dem McDrive für die Menschen auch das Thema Lieferservice in den Fokus gerückt ist. Wir haben daher auch in Paderborn und Bielefeld einen eigenen Lieferservice aufgebaut und schaffen so trotz der Krise neue Arbeitsplätze. Diesen Service werden wir nach und nach weiter ausbauen und innerhalb der nächsten Monate werden nahezu alle unsere Standorte in Bielefeld einen eigenen Lieferservice anbieten. Die Auslieferung erfolgt dabei mit Autos oder E-Bikes – abhängig vom Standort des Restaurants und dem Umfang des Liefergebiets. Wie ist die Situation Ihrer Mitarbeiter? Homeoffice, Videokonferenzen, Homeschooling sind mit einigem Aufwand verbunden. Aber noch herausfordernder ist die Situation meiner Teams in den Restaurants. Das Arbeiten mit Masken, die Einhaltung aller zusätzlichen Hygiene- und Sicherheitsstandards, Gäste die verunsichert sind und manchmal auch Dinge infrage stellen, die wir überhaupt nicht entscheiden können – das alles zu handeln ist nicht immer einfach. Zudem waren wir auch von Kurzarbeit betroffen. Verglichen mit anderen Gastronomie-Betrieben ist Ihre Situation weniger schlecht. Wirkt sich das auf die Bewerbung neuer Mitarbeiter aus? Die Anzahl eingehender Bewerbungen ist bisher nicht signifikant gestiegen, jedoch die Qualität der Bewerbungen. Das freut mich, denn es zeigt, dass wir als zuverlässiger Arbeitgeber wahrgenommen werden und Arbeitsplatzsicherheit mit Perspektive in dieser Zeit ein wichtiger Faktor ist. Spüren Sie die wachsende Konkurrenz durch neue Burger-Restaurants in Bielefeld? Ich erkenne keine großen Schwankungen, wenn ein neues Konzept an den Start geht. Wir schauen in erster Linie auf uns. Mit unserer App können wir unseren Gästen eine Vielzahl an attraktiven Angeboten an die Hand geben und – in der jetzigen Situation ein durchaus wichtiger Faktor – wenn man die Bestell- und Bezahlfunktion nutzt, ist die Bestellung sogar komplett kontaktlos. Außerdem testen wir in der App ganz neu ein Bonusprogramm und ich freue mich, dass ich hier in der Region Teil des Tests bin. Wie macht sich der Trend zu Bio-Kost bei McDonalds bemerkbar? Tatsächlich scheint es zumindest in einigen Bereichen eine Diskrepanz zwischen dem zu geben, was vermeintlich gefordert und am Ende gut verkauft wird. So haben wir 2015 beispielsweise den McB angeboten. Einen Burger mit 100 Prozent Biofleisch. Dazu wurden alle Restaurants aufwendig zertifiziert, jedoch blieb die Nachfrage damals noch hinter den Erwartungen zurück. Gibt es etwas für Vegetarier? Für Gäste, die weniger Fleisch essen möchten, haben wir 2019 unseren ersten veganen Burger in die Restaurants gebracht. Dieser fleischlose Burger mit dem typischen McDonalds-Geschmack hat sich inzwischen auf der Speisekarte etabliert. Des Weiteren haben wir derzeit mit den Frühlingsrollen erstmals eine vegetarische Alternative.

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