Retter holen fünf Menschen aus brennendem Gebäude in Bielefeld

Bielefeld. Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei sind am Samstagmorgen zu einem Brand an der Schildescher Straße ausgerückt. Gegen 8 Uhr schlugen Flammen und dichter Rauch aus Fenstern und Türen im Erdgeschoss des ehemaligen Kaiser Hotels an der Ecke Sudbrackstraße. Laut Einsatzleiter Peter Dopheide mussten fünf Personen aus dem stark verqualmten Gebäude vor den Flammen gerettet werden. Vier Menschen holten die Einsatzkräfte mithilfe einer Drehleiter von einem Vordach an der Rückseite des Gebäudes, auf das sie sich gerettet hatten. Ein Nachbar hatte zuvor schon eine fünfte Person mit Hilfe einer Haushaltsleiter befreit. Dabei erlitten sowohl der Retter als auch der Gerettete eine Rausgasvergiftung, beide wurden in ein Krankenhaus gebracht. Nachdem die Feuerwehr die Menschenrettung beendet hatte, begannen die Einsatzkräfte in zwei Abschnitten mit der Brandbekämpfung. Dabei näherten sie sich dem Gebäude, das an die Stadt vermietet ist, von zwei Seiten - über die Sudbrackstraße wurde die Rückseite, über die Schildescher Straße die Vorderseite des Hauses angesteuert. Ein Messwagen der Feuerwehr ermittelte unterdessen eine kritische Menge von Rauchgasen in der Umgebungsluft, deshalb löste gegen 9.30 Uhr die Warn-App "Nina" aus. Anwohner wurden gebeten, wegen der massiven Rauchentwicklung Fenster und Türen geschlossen zu halten. Im Erdgeschoss des Hauses waren unter anderem altes Mobiliar und Müll in Brand geraten, was für die immense Rauchentwicklung sorgte. Große Probleme gab es zudem ab etwa 9.15 Uhr auf der Stadtbahnlinie 1, da der Rauch in den dem Gebäude gegenüberliegenden Stadtbahntunnel gezogen war. Die Linie 1 fährt fuhr zeitweise nur zwischen Hauptbahnhof und Senne. Zwischen den Haltestellen Beckhausstraße und Endstation Schildesche hatte MoBiel einen Schienenersatzverkehr eingerichtet. Nachdem die Einsatzkräfte das Feuer gelöscht hatten, setzten sie einen mobilen Belüfter an dem stark verqualmten Gebäude ein. Dazu hatten sie zuvor sämtliche Fenster an dem Haus eingeschlagen. Durch den Luftzug entflammte das Feuer für einen Moment erneut - konnte aber schnell wieder unter Kontrolle gebracht werden. Die Schildescher Straße war zwischen Ernst-Rein-Straße und Mielestraße komplett gesperrt. Der Einsatz dauerte bis in die Abendstunden. Im Einsatz waren zwischenzeitlich 100 Kräfte und 18 Fahrzeuge der Löschabteilungen Heepen, Jöllenbeck, West, Ost, Schildesche, Mitte und Heepen, außerdem die Berufsfeuerwehr, ein ABC-Erkundungstrupp und Kräfte der Fernmeldegruppe. Update 11.30 Uhr: Die Feuerwehr hat noch einmal Kräfte nachgefordert. Über 90 Einsatzkräfte sind jetzt im Einsatz. 12.30 Uhr: Die Feuerwehrkräfte öffnen das Dach, um zum Brandherd vorzudringen, das THW wird das Dach anschließend einreißen, da die Statik des Gebäudes gefährdet ist. 100 Kräfte sind im Einsatz. 14.45 Uhr: Die Linie 1 fährt jetzt wieder, der Tunnel ist entraucht, aber die Haltestelle Sudbrackstraße wird trotzdem aufgrund des Feuerwehreinsatzes nicht bedient. 17.45 Uhr: Die Feuerwehr hat die Zahl der Einsatzkräfte massiv reduziert. Vor Ort ist noch die Löschabteilung Ubbedissen. Helfer des THW nehmen weiter Stück für Stück das Dach ab, neue Glutnester werden direkt abgelöscht. Das Feuer im Erdgeschoss ist komplett gelöscht. Der Einsatz dauert laut Feuerwehr wohl noch bis in die Abendstunden. Es herrscht absolutes Betretungsverbot des Brandortes, da die Tragfähigkeit der Decken im Gebäude nicht mehr gewährleistet ist. Die Kriminalpolizei ist vor Ort und hat die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen. Der Bereich rund um den Brandort inklusive Gehweg wird später abgesperrt. 20.40 Uhr: Nach einem kräftezehrenden Tag ist der Einsatz beendet. Sonntag, 14 Uhr: Die Stadtwerke haben die Schildescher Straße teilweise gesperrt. Das Brandhaus ist einsturzgefährdet und Mitarbeiter der Stadtwerke trennen die Gas-, Wasser- und Stromanschlüsse. Die Straße ist stadteinwärts zwischen Sudbrackstraße und Kreisverkehr gesperrt. Lesen Sie auch: Bereits am Freitagabend musste ein Großaufgebot der Feuerwehr zu einem größeren Einsatz an die Straße Am Gehrenberg ausrücken.

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