Die Welle schädlicher Paket-SMS wird immer größer

Bielefeld. Nach dem Aufkommen schädlicher Handynachrichten zu einem vermeintlich verschickten Paket registriert die Polizei in Bielefeld immer mehr Betroffene. Die Polizei warnt daher nochmals eindringlich vor einer Betrugsmasche mit den gefälschten SMS, die sich bundesweit verbreiten. Wie Polizeisprecherin Hella Christoph mitteilte, erhalten die Handynutzer eine oder mehrere Kurznachrichten auf ihrem Mobiltelefon mit dem Inhalt &bdquo;Ihr Paket wurde verschickt". Die SMS suggeriert, dass die Nachricht von der Deutschen Post oder dem Paketdenstleister DHL kommen. Wer auf den anschließenden, vermeintlichen Bestätigungslink mit der Endung &bdquo;duckdns.org" (inzwischen sind auch andere Adress-Endungen im Umlauf) klickt, lädt jedoch unerkannt eine Schadsoftware, also eine versteckte App, herunter und installiert diese mit einer Bestätigung auf dem Handy. Sensible Daten werden weitergeleitet und die Kontakte ausspioniert &bdquo;Diese Schadsoftware leitet unbemerkt sensible Daten weiter, spioniert die Kontaktliste der Opfer aus und versendet anschließend eigenständig SMS mit der Schadsoftware an verschiedene Rufnummern, die zusätzliche Kosten verursachen können", so Christoph. Betroffene berichten, dass sie anschließend zahlreiche dieser SMS ohne ihr Zutun verschickten. Viele von ihnen bemerken gar nicht, dass sie nach dem Klicken auf den Link die zahlreichen SMS von ihrem Handy verschicken. Täter nutzen Boom für Online-Shopping aus Der Paketdienst DHL hat inzwischen mehrfach betont, dass das Unternehmen Kunden nicht per SMS über den Sendungsstatus informiert. Laut Spiegel Online spielt den Tätern eine aktuelle Sicherheitslücke bei Facebook in die Hände. In einem Hackerforum sollen 533 Millionen Mobilfunknummern von Facebook-Nutzern veröffentlicht worden sein. "Wer seine Handynummer nach 2018 oder 2019 nicht geändert hat und auf Facebook aktiv ist oder war, könnte daher jetzt vermehrt betrügerische oder Spam-SMS erhalten", heißt es bei Spiegel Online. Hier kann ich checken, ob meine Daten betroffen sind Wer prüfen möchte, ob sein Facebook-Profil oder seine Mobilnummer betroffen sind, kann seine Daten auf diversen Check-Seiten abgleichen. US-Sicherheitsforscher haben die geleakten Daten veröffentlicht und bieten einen Abgleich für die eigene Handynummer oder E-Mail-Adresse an. Wer prüfen möchte, ob sein deutsprachiges Facebook-Profil unter den veröffentlichten Datensätzen zu finden ist, kann diese auf dieser Seite von Freddy Greve prüfen. Mit dieser Betrugsmasche nutzten die Täter den aktuellen Boom für Online-Shopping aus. Denn seit dem Schließen vieler Einzelhandelsgeschäfte warten viele Personen tatsächlich auf ein Paket. Die Polizei befürchtet, dass Betroffene deshalb leichter auf die Masche reinfallen könnten und auf den Link klicken. Die Polizei rät Empfängern einer solchen SMS: nicht den Link anklicken. falls der Link angeklickt wurde, Mobiltelefon sofort in den Flugmodus schalten. Mobilfunkanbieter informieren. Drittanbietersperre einrichten. Wie entferne ich die fiese App? Nach Angaben der Polizei ist bislang noch kein Bielefelder bekannt, der auf die SMS reingefallen ist. Im Schadensfall rät die Polizei, eine Strafanzeige zu erstatten. Wie entferne ich die fiese App vom Smartphone? Experten raten, das Handy im sicheren Modus zu öffnen (wie das geht, variiert je nach Hersteller) und dann die letzten unbekannten Apps über die Einstellungen und App-Verwaltung zu deinstallieren. Funktioniert das nicht, kann man das Handy wieder auf die Werkseinstellungen zurücksetzen. Die Polizei betont, dass aktuell nur Android-Handys von der Paket-Falle betroffen sind. Bei Apple-Geräten war die Installation der Schadsoftware bisher nicht möglich.

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