Probleme bei Hochbahnsteig verzögern Genehmigung des Hauptstraßen-Umbaus

Bielefeld. Beim Umbau der Hauptstraße werden auch drei neue Hochbahnsteige für die Stadtbahnlinie 1 errichtet. Nur halb so umstritten wie der Standort &bdquo;Östlich Germanenstraße" ist der neue Standort &bdquo;Brackwede Kirche", auch wenn es viele Stimmen gibt, die die Verschiebung jenseits der Kreuzung Hauptstraße/ Berliner Straße/ Bodelschwinghstraße für nicht gut erachten. Derzeit geht es darum die Ausführungsplanung für den Bahnsteig zu vervollständigen. Dabei gibt es ein gravierendes Problem. Und das wiederum sorgt auch für eine erneute Verzögerung mit Blick auf den Planfeststellungsbeschluss für das gesamte Bauvorhaben. Der Hochbahnsteig &bdquo;Brackwede Kirche" soll 68 Meter lang werden, mit beidseitig barrierefreien Zugangsrampen. Auf der nördlichen Seite – im Bereich Heuberger Straße – ist eine Querungshilfe mit Ampelanlage vorgesehen. Das Problem: In diesem Bereich mündet auch direkt private Grundstückszufahrten auf die Brackweder Straße. Zum Thema: Vollbremsung für Bielefelder Hochbahnsteig-Gegner Das Amt für Verkehr hat drei Varianten erarbeitet, wie diese Zwickmühle gelöst werden kann. Die Bezirksregierung als Planfeststellungsbehörde hat daraufhin den Bielefelder Beirat für Behindertenfragen um ein Votum gebeten. Und dieser hat sich für den Vorschlag der Verwaltung und gegen die von MoBiel favorisierte Variante entschieden. Die gewählte Variante 2 sieht im nördlichen Bereich des Hochbahnsteigs eine Kombination von Rampenlösung und Treppenanlage vor. Eine vergleichbare Lösung gibt es laut Amt für Verkehr bereits an der Stadtbahn-Haltestelle Graf-von-Stauffenbergstraße im Verlauf der Linie 4 in Schildesche. Umweg für solche, die nur Straße queren wollen Vom nördlichen Bürgersteig führt auf geradem Weg eine Fußgängerfurt auf die Treppenanlage des Bahnsteiges zu. Damit ist ein kurzer, nicht barrierefreier Zugang zum Bahnsteig gegeben. Wer auf Barrierefreiheit angewiesen ist, geht nach links die Rampe hinauf und wechselt auf einem Zwischenpodest die Richtung und benutzt die nächste Rampe, hinauf auf den Bahnsteig. Von der südlichen Fußgängerfurt gelangt man direkt auf das Zwischenpodest und geht dann links die Rampe hinauf. Der große Vorteil ist, dass diese Furt außerhalb des Zufahrtsbereiches für die angrenzenden Privatgrundstücke liegt. Nachteilig ist, dass die Rampenbereich mit Geländer mit 1,20 Meter recht schmal sind und kein Begegnen von Rollstühlen und Kinderwagen möglich ist. Außerdem müssen Menschen, die im Bahnsteigbereich nur die Brackweder Straße queren möchten, einen leichten Umweg in Kauf nehmen. Sehbehinderte könnten Probleme haben Dennoch hat sich der Behindertenbeirat für diese Lösung ausgesprochen. MoBiel wollte lieber eine schräge Fußgängerfurt vor der Einmündung Heuberger Straße, die direkt auf einen nicht zweigeteilten Rampenbereich führt. Diese Situation könnte aber für sehbehinderte Menschen schwierig sein, die für sie wichtigen Tastkanten auf der Rampe zu finden. Eine zusätzliche Ampel für die Grundstücksausfahrt wäre notwendig. Außerdem wird erwartet, dass mehr Nutzer den näher zu Kirchen liegenden Zugang auf den Bahnsteig nutzen werden. Das Planfeststellungsverfahren für den Aus- und Umbau der Hauptstraße, dem Bau dreier Hochbahnsteige und den Umbau auf Vamos-Tauglichkeit wird also in absehbarer Zeit offensichtlich nicht zu Ende gehen. Die Stadt hatte der Bezirksregierung &bdquo;Planänderungen sowie überarbeitete Unterlagen angekündigt". Bahnsteigstandorte und Radwegführung nicht betroffen Amt für Verkehr und MoBiel erklären auf Nachfrage der NW, dass die Planänderungen nicht die Standorte der Hochbahnsteige oder die Radverkehrsführung betreffen, die vielfach kritisiert werden. Zur Vervollständigung: Der Hochbahnsteig Gaswerkstraße in der Hauptstraße ist unumkämpft. &bdquo;Die möglichen Auswirkungen auf das Verfahren können erst abgeschätzt werden, wenn die angekündigten Unterlagen vorliegen und von der Bezirksregierung geprüft wurden", erklärt Andreas Moseke, Sprecher der Bezirksregierung, auf Anfrage der NW. Dennoch wollen Stadt und MoBiel am Zeitplan, der bereits festgelegt ist, für die Umgestaltung der Hauptstraße weiter festhalten. Zunächst Kanal- und Leitungsarbeiten Vor der 20-monatigen Hauptbauphase sind Kanal- und Leitungsarbeiten geplant, die in diesem Jahr beginnen sollen. Für die Corona-geplagten Geschäftsleute bleibt also höchstens eine kleine Atempause. Stadt und MoBiel beruhigen, sie hätten die Interessen der Anlieger, speziell die der von Corona-Sorgen belasteten Gewerbetreibenden, im Blick. Dies habe sich zuletzt 2020 gezeigt, als MoBiel im Interesse der Kaufleute sehr flexibel die eigentlich für später eingeplante Gleissanierung in eine Lockdown-Phase vorgezogen habe. Mit der Bezirksregierung würden &bdquo;Maßnahmen für eine möglichst verträgliche Umbauphase" abgestimmt. Vor Ort werde ein Baubüro installiert, mit einem Ansprechpartner für die Fragen und Interessen der Anlieger.

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