Corona-Inzidenz unter 30: So kann Bielefeld jetzt wieder shoppen

Bielefeld. 16 Bielefelder Corona-Neuinfektionen meldet das Robert-Koch-Institut in der Nacht zu Freitag. Der Inzidenzwert bleibt mit 28,1 unter dem Schwellenwert von 35 und sogar deutlich unter dem Pandemie-Frühwarnwert von 50. Für die Bielefelder heißt das: Lockerungen des Ausnahmezustands kommen näher. 10.132 Bielefelder haben sich RKI-Angaben zufolge seit dem Vorjahr insgesamt mit dem Coronavirus angesteckt. 94 waren es in den vergangenen sieben Tagen. In die Statistik fließt am Montag ein neuer Todesfall ein. 282 Bielefelder sind mittlerweile seit Pandemiebeginn am oder mit dem Virus gestorben. Mutationsfälle sind nicht nur für den Krisenstab aktuell besonders besorgniserregend. Die Zahl der laborbestätigten Ergebnisse stieg zuletzt stark an: 104 Fälle gibt es bereits - sie machen fast 30 Prozent aller Neuinfektionen aus, hieß es von der Stadtverwaltung am 4. März. Vier Todesfälle in OWL Die Gesundheitsämter in Ostwestfalen-Lippe haben dem RKI am Freitagmorgen insgesamt 172 (Vortag: 213) neue Corona-Infektionen gemeldet. Es gab vier Todesfälle binnen 24 Stunden in der Region (Vortag: 6). Die meisten Neuinfektionen meldet der Kreis Minden-Lübbecke mit 36 Fällen.Bei den Neuinfektionen pro Woche und 100.000 Einwohnern (Sieben-Tage-Inzidenz) liegt OWL bei einem Schnitt von 47,6 (Vortag: 48,8). Den niedrigsten Wert weist weiter die Stadt Bielefeld mit 28,1 (Vortag: 29,3) auf - den höchsten die Kreise Minden-Lübbecke (63,5 ; Vortag: 63,8), Herford (58,7; Vortag: 62,7) und Höxter (48,5; Vortag: 50,6). OWL liegt deutlich unter der NRW-Inzidenz von 63,9 (Vortag: 64,7). Der Deutschland-Überblick in der interaktiven Grafik: !function(){"use strict";window.addEventListener("message",(function(a){if(void 0!==a.data["datawrapper-height"])for(var e in a.data["datawrapper-height"]){var t=document.getElementById("datawrapper-chart-"+e)||document.querySelector("iframe[src*='"+e+"']");t&&(t.style.height=a.data["datawrapper-height"][e]+"px")}}))}(); Heiß aufs Öffnen - das sind unterdessen die Händler in der Bielefelder Altstadt, sagt Kaufmannschafts-Sprecher Henner Zimmat. Auch wenn am Donnerstag noch keiner sagen konnte, wie das im Sinne der kommenden Corona-Schutzverordnung funktionieren wird. Denn der von Bund und Ländern beschlossene Stufenplan zu den Lockdown-Lockerungen sieht zwei Szenarien vor:Liegt die 7-Tages-Inzidenz unter 50, dürfen zum Beispiel Kaufhäuser oder Boutiquen öffnen wie vor dem Lockdown – mit Hygiene-Konzept und einem Kunden pro 10 oder 20 Quadratmeter Ladenfläche. "Click and meet" Bewegt sich die Inzidenz dagegen in einem Korridor zwischen 50 und 100, dann dürfen zwar auch Kunden ins Geschäft, allerdings nur nach einem zuvor telefonisch oder online vereinbarten Termin, verbunden mit der Preisgabe der persönlichen Daten zwecks Nachverfolgung im Corona-Infektionsfall. Dieses neue Shopping-Konzept trägt den Namen &bdquo;click and meet" und versteht sich nach der Variante &bdquo;click and collect" als nächster Schritt zurück zur Normalität. So jedenfalls postuliert die Politik die jüngste Erfindung zur Wiederbelebung von Wirtschaft und Innenstädten. In den Augen von Handelsverbands-Hauptgeschäftsführer Thomas Kunz ein durchaus verzichtbares Modell – schließlich hätten sich die bestehenden Hygiene-Konzepte bewährt: &bdquo;Selbst das RKI stuft das Infektionsrisiko im Einzelhandel als niedrig ein – sonst hätten sich die Menschen in den Lebensmittelgeschäften alle infizieren müssen." Käufer und Verkäufer werden sich schon mit der neuen Inzidenz-Regelung arrangieren, ist sich Kunz sicher. Mehr Infografiken finden Sie bei Statista Konfusion verursachte am Tag nach den neuen Corona-Beschlüssen jedoch deren territoriale Gültigkeit: Muss im ganzen Land ein Inzidenzwert von unter 50 herrschen, damit die alten Einlass-Regeln gelten? Oder nur im Regierungsbezirk? Wäre die Landes-Inzidenz relevant, so lag diese am Donnerstag bei 62,8 – Kaufhäuser und Boutiquen dürften mit &bdquo;click and meet" öffnen. Würde der Regierungsbezirk Detmold mit seinen sechs Kreisen und Bielefeld als Bezugs-Inzidenz definieren, so betrug die OWL-Zahl am Donnerstag 48,8 und lag damit sogar unter 50! In dieser Rechnung würden die Menschen in Minden-Lübbecke (63,7) von Bielefeld (29,3) profitieren. Museen, Olderdissen, Gastro Am Donnerstag liefen bei den Verbänden die Telefone heiß, weil alle Mitglieder natürlich wissen wollten, was jetzt wo gilt. Diese Antwort blieb die Landesregierung zu Redaktionsschluss noch schuldig und wird sie wohl erst zum Wochenende mit der nächsten detaillierten Corona-Schutzverordnung präsentieren. Sicher ist dagegen, dass am kommenden Montag die Buchläden wieder öffnen sowie Blumengeschäfte und Gartencenter. Auch die &bdquo;körpernahen Dienstleistungen" mit ihren Studios für Kosmetik, Solarium, Maniküre, Pediküre, Tattoos und Piercings erhalten wieder eine Lizenz zur Arbeit am Kunden. Die städtischen Museen und der Tierpark Olderdissen halten sich mit Aussagen zur Wiedereröffnung noch bedeckt, wegen besagter Inzidenzwert-Konfusion – und die Gastronomie geht abermals leer aus.Das sei frustrierend, sagt Hotelier Andreas Büscher, offizielle Stimme der Dehoga OWL. Entsprechend entnervt seien die Kollegen. Die Öffnung der Außengastronomie in der letzten Märzwoche sei keine Perspektive, sondern fast schon ein Affront: Bei schönem Wetter könnten vielleicht ein paar Ausflugslokale davon profitieren – doch was machen die Gäste eines Cafés in der Innenstadt, wenn plötzlich ein Schauer runtergeht, ihnen der Zugang ins Haus aber verwehrt bleiben muss? &bdquo;Nichts geht wirklich voran: die Selbsttests, das Impfen, die Nachverfolgungs-App – wo bleiben die positiven Signale?", fragt Büscher. Für solche wollen die Marketing-Meister aus der Altstadt sorgen: Mit ihrer Schaufenster-Aktion &bdquo;Frühlingserwachen" wollen sie die Menschen zurück in die Innenstadt holen – ob mit oder ohne Termin.klar. !function(){"use strict";window.addEventListener("message",(function(a){if(void 0!==a.data["datawrapper-height"])for(var e in a.data["datawrapper-height"]){var t=document.getElementById("datawrapper-chart-"+e)||document.querySelector("iframe[src*='"+e+"']");t&&(t.style.height=a.data["datawrapper-height"][e]+"px")}}))}(); Außergewöhnlich: Schnelltest vorm Drogeriemarkt Wie berichtet, kommen Selbsttest jetzt flächendeckend auf den Markt. Der Verkauf bei Aldi soll beispielsweise am Samstag, 6. März, starten. Auf Corona testen lassen können sich City-Besucher demnächst auch direkt vor dm-Filialen. Die Drogeriekette bietet künftig in eigenen Zentren vor ihren Geschäften kostenlose Corona-Schnelltests an. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Geplant sei ein "sukzessiver Aufbau" solcher Zentren im Laufe des Monats März, begonnen werde auf Freiflächen vor mehreren hundert Filialen in Baden-Württemberg, habe das Unternehmen am Donnerstag mitgeteilt. "In den Zentren werden demnach sowohl geschulte dm-Mitarbeiter als auch medizinisches Fachpersonal und freiwillige Helfer anwesend sein, um die zertifizierten Corona-Antigen-Schnelltests anzubieten." Geplant ist, dass Bürger einmal pro Woche kostenfrei testen lassen können. Die Kette dm hat bundesweit 2040 Märkte. Mehr Infografiken finden Sie bei Statista

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