Gesund durch die Corona-Zeit: Kinderpsychiater gibt Tipps für Eltern

Bielefeld. Wie viel Zeit am Handy ist noch okay? Ab wann ist welcher Konsum schädlich? Kann ich die fehlenden Partys mit Freunden überhaupt ersetzen? Und muss ich das? Darf ich ehrlich sagen, dass mir manchmal alles zu viel ist, ich einfach mal nur meine Ruhe haben will? Diese und andere Fragen beantwortet Volker Mauck, Oberarzt der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie am Evangelischen Klinikum Bethel (EvKB), jetzt im von NW-Lokalchefin Andrea Rolfes moderierten Livestream am Dienstag, 2. März, von 16 bis etwa 17 Uhr. Unter nw.de/bielefeld kann jeder kostenlos teilnehmen. Während der Veranstaltung können per Chat Fragen gestellt werden. Schicken Sie uns Ihre Themen gern auch jetzt schon vorab an bielefeld@nw.de. !function(){"use strict";window.addEventListener("message",(function(a){if(void 0!==a.data["datawrapper-height"])for(var e in a.data["datawrapper-height"]){var t=document.getElementById("datawrapper-chart-"+e)||document.querySelector("iframe[src*='"+e+"']");t&&(t.style.height=a.data["datawrapper-height"][e]+"px")}}))}(); Bei den Eltern herrscht oft viel Ratlosigkeit Schönes Leben trotz Corona: Dieses Motto hat Mauck aktuell unter seinen E-Mails stehen. Wie man das durch die eigene Haltung beeinflussen kann, auch wenn es aktuell in Zeiten von vielen Einschränkungen und Doppelbelastung für Familien nicht einfach erscheint, erläutert der 51-Jährige, selbst Vater eines Sohnes (12) und einer Tochter (15), im Livestream. Oft stehe aktuell das Negative im Fokus, wenn es um Kinder und Jugendliche geht. &bdquo;Wir wollen das Thema konstruktiver angehen und Möglichkeiten aufzeigen, wie man die Zeit mit Kindern gut schafft", sagt Mauck. Bei den Eltern herrsche da oft viel Ratlosigkeit. Was er aber dabei auf keinen Fall will: &bdquo;Dass sich die Eltern durch den Anspruch noch weiter unter Druck setzen." Denn genau das sei bei vielen das Problem – jetzt noch mehr als sonst ohnehin oft schon. &bdquo;Man muss Abstand davon nehmen, dass man alles zu hundert Prozent erfüllen kann", rät der Experte, zu dessen Arbeitsschwerpunkten gesundheitsfördernde Kommunikation, Mediensucht sowie Chancen und Risiken der Digitalisierung gehören. Das gelte für den Anspruch an sich selbst – und auch den an andere. Sich selbst dabei nicht vergessen, sei Grundvoraussetzung dafür, seine Kinder jetzt so gut wie möglich in dieser Zeit zu unterstützen. &bdquo;Keinem ist geholfen, wenn man sich als Eltern immer nur für die Familie aufopfert" Zwischen dem ständigen Erfüllen von allem, was so ansteht, sei es ganz wichtig, zwischendurch mal innezuhalten, Luft zu holen und sich Ruhe zu gönnen. Nicht nur seine Kinder sollte man fragen, was ihnen aktuell guttut, sondern eben auch sich selbst. &bdquo;Keinem ist geholfen, wenn man sich als Eltern immer nur für die Familie aufopfert", sagt Mauck, der sich auch viel mit Depressionen bei Kindern beschäftigt hat. &bdquo;Kinder haben gute Selbstschutzfaktoren, aber die funktionieren nur, wenn der Rahmen stimmt", erklärt Mauck. Jeder sehne sich aktuell nach Klarheit, &bdquo;aber die gibt es nicht". Das Problem &bdquo;Virus" sei nicht lösbar, man müsse es einfach akzeptieren. In dieser komplexen Situation alles erklären zu können, sei nicht möglich. &bdquo;Aber die Eltern können ihren Kindern Sicherheit geben und ein gutes Grundgefühl", sagt der Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Jugendpsychiatrie und -psychotherapie. Auch er habe jetzt kein Patentrezept, das für alle funktioniere. !function(){"use strict";window.addEventListener("message",(function(a){if(void 0!==a.data["datawrapper-height"])for(var e in a.data["datawrapper-height"]){var t=document.getElementById("datawrapper-chart-"+e)||document.querySelector("iframe[src*='"+e+"']");t&&(t.style.height=a.data["datawrapper-height"][e]+"px")}}))}(); Tipps, die im Alltag zu mehr Leichtigkeit und schönen Zeiten verhelfen können Aber ein paar Tipps, die im Alltag zu mehr Leichtigkeit und schönen Zeiten verhelfen können: Mindestens einmal täglich unverbindliche Zeit mit den Kindern verbringen. Sich fragen, ob man weiß, wie die Kinder ihre Zeit verbringen. &bdquo;Fragen Sie sie, womit sich beschäftigen, was ihnen Freude bereitet und was sie ängstigt oder verunsichert. Suchen Sie nach gemeinsamen Aktivitäten, die sowohl für Sie als auch für Ihre Kinder als angenehm erlebt werden." &bdquo;Es tut allen gut, wenn an zwischendurch mal über das spricht, was trotz aller Schwierigkeiten gut läuft, nicht nur über das, was für die Schule noch erledigt werden muss", ergänzt er. Oder einfach mal überlegt, was einem früher gemeinsam Spaß gemacht hat, in welcher Konstellation was jetzt guttue. &bdquo;Ich backe zum Beispiel wieder mit meiner Tochter zusammen Pizza nach Wunsch, habe mir von meinem Sohn ein Computerspiel erklären lassen", berichtet Mauck. Das Thema Schule berge viel Konfliktpotenzial. Probleme anzusprechen, nehme oft den Stress raus. Besser erklären, warum man sich da Sorgen mache, statt seinem Kind vorzuwerfen, dass es zuviel am Handy spiele. Wenn Kinder ihre Ängste und Sorgen schilderten, sei es gar nicht wichtig, gleich Antworten auf alle Fragen zu haben. &bdquo;Viel wichtiger ist es, dass sie es ausdrücken können und man darüber spricht", sagt Mauck, der unter dem Titel &bdquo;Die Brain-to-Brain-Connection – Wie unsere Beziehungen neurobiologisch funktionieren" auch ein Buch veröffentlicht hat.

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