"Wir haben Angst": Bielefelder quetschen sich in Mini-Fahrstuhl - und niemand trägt Maske

Bielefeld. &bdquo;Wir wohnen eigentlich sehr gerne hier", sagt Luise Marie Kaminski. Vor 20 Jahren hat die 80-Jährige mit Ehemann Hubert (88) die Eigentumswohnung im siebten Stock eines Hochhauses gekauft. Von ihrem Laubengang haben die Rentner einen schönen Blick auf Sennestadt. Seit einigen Monaten machen sie sich jedoch Sorgen um ihre Gesundheit. &bdquo;Für 50 bis 60 Bewohner gibt es nur einen kleinen Aufzug. Die allermeisten tragen darin keine Maske", berichtet Hubert Kaminski. Das müssen sie laut Ordnungsamt auch nicht: &bdquo;Die Corona-Schutzverordnung enthält keine Vorschrift zum Tragen von Masken in privaten Wohnhäusern." Diese seien in der Regel nicht öffentlich zugänglich. Enge Kabine &bdquo;Hier könnten doch wenigstens Schilder angebracht werden, dass im Aufzug Maske getragen werden sollte", schlägt die 80-Jährige vor. Sie hat nachgemessen: Der Fahrstuhl ist 180 mal 90 Zentimeter groß. Nicht nur die Bewohner würden ihn nutzen, auch Mitarbeiter von Pflegediensten, Handwerker und Menschen, die auf den Rollstuhl angewiesen seien. Der Betrieb laufe rund um die Uhr. Mehr als zwei Personen könnten eigentlich nicht in die enge Kabine. Dies sei aber schon auf Unverständnis gestoßen und habe zu Drängeleien geführt. Häufig müssten sie anstehen, um mit ihrem Einkauf in den siebten Stock zu kommen. Auch im Hauseingang und im engen Flur sei der Mindestabstand oft nicht einzuhalten. Mehr Infografiken finden Sie bei Statista Wegen der Pandemie konnte im vergangenen Jahr keine Eigentümerversammlung stattfinden. Das bestätigt Thomas Klingenberg von der Bielefelder Hausverwaltung Immoagent, die für die Eigentumsgemeinschaft zuständig ist. &bdquo;Wir hatten im November schon einen festen Termin, den wir dann leider coronabedingt absagen mussten", bedauert der Geschäftsführer. Rechtlich habe das Unternehmen keine Handhabe, Schilder am Aufzug anzubringen. !function(){"use strict";window.addEventListener("message",(function(a){if(void 0!==a.data["datawrapper-height"])for(var e in a.data["datawrapper-height"]){var t=document.getElementById("datawrapper-chart-"+e)||document.querySelector("iframe[src*='"+e+"']");t&&(t.style.height=a.data["datawrapper-height"][e]+"px")}}))}(); Appell: Rücksicht nehmen &bdquo;Wir können nur an die Selbstverantwortung des Einzelnen appellieren", betont der Prokurist. Er verstehe sich als Moderator, der keine Beschlusskompetenz habe. &bdquo;Ich habe Verständnis dafür, dass es für das Ehepaar eine unbefriedigende Situation ist. Letztlich trifft die Eigentümergemeinschaft die Entscheidungen", sagt Klingenberg. Sobald es wieder möglich sei, sich als Gruppe öffentlich zu treffen, werde eine Versammlung stattfinden. &bdquo;Man muss allerdings berücksichtigen, dass die Hausgemeinschaft keine Maskenpflicht im Aufzug beschließen kann. Der Staat hält Masken nicht für erforderlich, weil die Corona-Schutzverordnung im privaten Wohnhaus nicht gilt", erklärt Rechtsanwalt Bastian Reuter. Menschen zu zwingen, im Aufzug einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen, sei in diesem Fall ein Eingriff in Grundrechte, der durch die Corona-Schutzverordnung nicht gedeckt sei. Anders sei es beispielsweise in Fahrstühlen von Parkgaragen, weil dies Kunden- und Besucherflächen seien.Das Ehepaar an der Donauallee könne nur auf gegenseitige Rücksichtnahme hoffen. Was allerdings eingehalten werden müsse, sei die Abstandsregel von 1,5 Metern außerhalb der eigenen Wohnung. &bdquo;Es ist schwierig in dem engen Eingangsbereich anderen Menschen auszuweichen", sagt Hubert Kaminski. !function(){"use strict";window.addEventListener("message",(function(a){if(void 0!==a.data["datawrapper-height"])for(var e in a.data["datawrapper-height"]){var t=document.getElementById("datawrapper-chart-"+e)||document.querySelector("iframe[src*='"+e+"']");t&&(t.style.height=a.data["datawrapper-height"][e]+"px")}}))}();

Meistgelesen