Bielefelder City-Baustellen sorgen für Verkehrs-Wirrwarr

Bielefeld. Zwölf Millionen Euro für den Kesselbrink, 15 Millionen Euro für den Jahnplatz – die zwei großen Innenstadtplätze sind bzw. werden mit viel Aufwand saniert. Ein wichtiger Aspekt dabei ist, die Verbindung zwischen ihnen zu stärken. Das soll über die Wilhelmstraße geschehen – für Fußgänger, aber nicht für Autos. Die Strecke wird Sackgasse. Doch die Verkehrsführung bereitet Kopfzerbrechen. Schon in der Vergangenheit gab es viel Gezerre um die Regelungen: Nachdem der Kesselbrink 2014 fertig war, galt es, Fußgängern den Überweg von der Wilhelmstraße und der Volksbank zum Platz zu erleichtern. Dafür sperrte die Stadt die Straße Am Kesselbrink vor der Volksbank und ließ nur noch Busse durch. Das zwang Autofahrer, um den Kesselbrink herumzufahren. Viele missachteten dies. Anlieger übten Kritik. Nur Busspur vor Volksbank Jetzt wird nicht nur der Jahnplatz umgebaut, sondern auch ein Teil der abführenden Straßen. Die Friedrich-Verleger-Straße, die bisher nur stadtauswärts frei war, wird ab 2022 eine Busspur stadteinwärts erhalten. Das entlastet auch die Straße Am Kesselbrink von Bussen. Die Wilhelmstraße, an der in der früheren Stadtbibliothek das Projekt &bdquo;WissensWerkStadt“, unterstützt von Stadt, Investoren und Hochschulen entsteht, soll attraktiver gestaltet werden. Das erhöhe für Fußgänger die Aufenthaltsqualität und sorge für einen angenehmeren Weg zum Kesselbrink, der besser an die City angebunden werden soll. Doch trotz Sackgasse müssen Geschäfte und Häuser der Wilhelmstraße erreichbar bleiben. Deshalb soll die frühere Einbahnstraße wieder in beide Richtungen geöffnet werden. Die Ausfahrt wäre aber nur über die Straße Am Kesselbrink möglich. Das Amt für Verkehr hat jetzt sechs Varianten geprüft, wie der Verkehr dort geregelt wird. "Das hat sich gut eingespielt" Und das bleibt weiter sehr umstritten. Die Bezirksvertretung Mitte folgte mit der Mehrheit aus Grünen, SPD und Linken dem Vorschlag des Amtes, der Variante 3. Die hält an der alten Busspur vor der Volksbank fest und erlaubt nur das Rechtsabbiegen aus der Wilhelmstraße in die Straße Am Kesselbrink. Wer dann Richtung Jahnplatz will, muss um den Kesselbrink herum und erst dann über die Friedrich-Ebert-Straße fahren. &bdquo;Das hatte sich gut eingespielt“, sagt Veronika Rosenbohm (SPD). &bdquo;Wir wollen die Lebensqualität im Viertel steigern“, so Peter Ridder-Wilkens (Linke) für die Befürworter, die allerdings eine Probezeit nach dem Jahnplatz-Umbau erwarten. "Das Viertel wird zu sehr abgebunden" CDU, FDP und AfD befürchten unnötige Engpässe und Rückstaus. Franz-Josef Tewes (FDP): &bdquo;Das Viertel wird zu sehr abgebunden.“ CDU und FDP votierten für die Variante 1b, die die Ausfahrt aus der Wilhelmstraße auch nach links und die Freigabe der Busspur für alle Richtung Friedrich-Ebert-Straße auf der Straße Am Kesselbrink beinhaltet. Und die AfD wollte diese gar in beide Richtungen öffnen. Doch die Mehrheit setzt auf die Entlastung des Viertels von Autos. Für Variante 3 müssen in der Straße Am Kesselbrink die Mittelinsel verkürzt und ein Baum gefällt werden. Heute soll der Stadtentwicklungsausschuss des Rates entscheiden.

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