Riesen-Andrang: Bielefelder Impf-Hotlines brechen zusammen

Bielefeld. Ab 8 Uhr am Montagmorgen waren die Hotline 116 117 und der Online-Kanal (116117.de) freigeschaltet, über die sich die rund 22.000 über 80-jährigen Bielefelder einen Corona-Impftermin buchen sollen. Sozusagen mit Ansage ist das System der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Westfalen-Lippe in die Knie gegangen. Eine Vielzahl von Bürgerinnen und Bürgern beklagt das Chaos in Anrufen bei nw.de. Stellvertretend hier der Bericht von Brigitte G. Sie erzählt verzweifelt, dass sie 85 Minuten versucht habe, online und telefonisch einen Termin für ihre 90-jährige Mutter zu vereinbaren. "Dafür brauchte ich meinen Computer, mein iPhone und mein Telefon”, schildert sie. Nach vielen unzähligen Versuchen ("Leider ist ein Fehler aufgetreten, bitte versuchen Sie es zu einem späteren Zeitpunkt ") seien die beiden notwendigen Vermittlungscodes gesendet worden. "Deren Eingabe blieb jedoch ergebnislos”, schildert Brigitte G. !function(){"use strict";window.addEventListener("message",(function(a){if(void 0!==a.data["datawrapper-height"])for(var e in a.data["datawrapper-height"]){var t=document.getElementById("datawrapper-chart-"+e)||document.querySelector("iframe[src*='"+e+"']");t&&(t.style.height=a.data["datawrapper-height"][e]+"px")}}))}(); Parallel dazu habe sie es telefonisch probiert und nach 75 Minuten tatsächlich jemanden in der Leitung gehabt. Die freundliche Dame habe aber auch nichts ausrichten können, da es nach ihrer Aussage "technische Probleme gibt”. Brigitte G. bemängelt den enormen technischen und zeitlichen Aufwand, der für sie nur möglich ist, weil sie sich im Ruhestand befinde. "Unnötiges Risiko" Und: "Ich muss nach den vergeblichen Versuchen das Procedere im Lauf des Tages oder in den nächsten Tagen wiederholen.” Das Verständnis der Theesenerin für die KV hält sich in Grenzen: "Die zuständigen Behörden hatten genug Vorlaufzeit, die Technik entsprechend einzurichten. Jeder Tag, der durch diese für mich vermeidbare Pannen verloren geht, ist ein zusätzliche unnötiges Risiko.” So und ähnlich klingen die Schilderungen zahlreicher weiterer Leser. Sylke Kaeller und ihr Sohn Philipp waren sogar zu zweit und sind erfolglos geblieben. Jeweils mit Computer und Handy bewaffnet haben sie nach ihren Schilderungen ab 7.59 Uhr versucht, Termine für die 87- und 85-jährigen Eltern von Sylke Keller zu bekommen. Während es ihr 13-jähriger Sohn trotz eines komplizierten Procederes geschafft hat, bis zur Terminvergabe-Maske vorzudringen, war bei Sylke Kaeller jedes Mal bereits beim Eingangscode Schluss. Mittags dann ein erstes telefonisches Durchkommen mit der Aussage des Mitarbeiters, dass alle Termine bereits ausgebucht seien und sie es in 14 Tagen noch einmal probieren sollten. Sylke Kaeller ist verärgert über das aus ihrer Sicht viel zu komplizierte Anmeldeverfahren. Es sei nicht transparent, wer denn nun einen Termin bekommen habe und wer nicht. Was fehle, sei eine wie auch immer geartete Staffelung der Anrufer, um das Chaos zu minimieren. Dass selbst stundenlange Bemühungen letztlich erfolglos geblieben sind macht sie sprachlos und traurig. Verbunden mit der Sorge um ihre Eltern sagt sie offen, dass das Ganze auch psychisch sehr belastend sei. Die KV bestätigt die extrem hohen Zugriffszahlen auf die Webseiten und ein hohes Anruferaufkommen bei der Hotline 116 117. "Sie führen aktuell zu erheblichen Verzögerungen bei der Terminbuchung für die über 80-jährigen Impfberechtigten in NRW.” Dies bedeute längere Wartezeiten bei Anrufen und Verzögerungen sowohl beim Aufrufen der Webseiten als auch bei der Bestätigung von Terminen per E-Mail. Arbeit unter Hochdruck Es werde unter Hochdruck an der Beseitigung der Engpässe gearbeitet und die KV bittet mit Blick auf die derzeitige Systemauslastung alle um Geduld. Alle, die die Möglichkeit haben, einen Termin zu einem späteren Zeitpunkt zu buchen, sollten von dieser Möglichkeit Gebrauch machen. Die telefonische Terminvergabe ist täglich zwischen 8 und 22 Uhr möglich, online normalerweise rund um die Uhr. Nach den Startproblemen wurde die Online-Anmeldung zeitweise außer Betrieb gesetzt. Vanessa Pudlo, Sprecherin der KV Westfalen-Lippe, erklärt, dass mit allen, die bereits über einen Buchungscode für die Terminvergabe verfügen, Kontakt aufgenommen werde, um die Anmeldung zu Ende zu führen. &bdquo;Niemand muss sich Sorgen um seine Impfung beziehungsweise seinen Termin machen. Es sei ausreichend Zeit und Vorlauf für die Terminvergabe, zumal es bis Ende April dauern werde, bis allein die Gruppe der über 80-Jährigen mit Blick auf die verfügbaren Mengen an Impfstoff ein erstes Mal geimpft haben", heißt es seitens der KV. Mehr Infografiken finden Sie bei Statista Alle Infos zur Corona-Krise in Bielefeld im Überblick

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