Exklusiver Einblick: So soll's ablaufen im neuen Bielefelder Impfzentrum (Video)

Bielefeld. Es geht in großen Schritten voran in der Ausstellungshalle der Stadthalle: Die zehn Impfstraßen stehen, durch die hoffentlich bald täglich insgesamt 1.000 bis 2.000 Bielefelder durchgeschleust und geimpft werden, so der Plan. Hohe weiße Messestellwände und blaue Stühle in den Wartebereichen prägen das große Areal im Ausnahmezustand. Am Dienstag soll die IT-Ausstattung kommen. &bdquo;Jetzt warten wir quasi nur noch auf die Zulassung des Impfstoffes", sagt Theodor Windhorst, Leiter des Impfzentrums, beim Rundgang. Warten auf die Zulassung "Was ich heute hier gesehen habe, ist richtig gut", lobt der Mediziner und langjährige Präsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe. Ausreichend Personal – Ärzte und medizinische Fachkräfte, Kollegen der Feuerwehr und des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB) – stünden bereit. Noch auf die offizielle Zulassung des auch für die Bielefelder vorgesehenen Biotech-Impfstoffes BNT162 zu warten, halten der Mediziner und auch Krisenstabsleiter Ingo Nürnberger für sinnvoll. Auch wenn es gegenteilige Stimmen gibt. Durch die Erfahrungen in anderen Ländern werde er täglich weiter optimiert, das Vertrauen könne weiter gesteigert werden. Für jeden Patienten zwei Termine Wann Bielefeld genau den Impfstoff bekommt, und wie viel davon, sei noch offen. Er werde an einem geheimen Ort zentral bei minus 70 Grad Celsius gelagert, von dort dann an die 53 Impfzentren in NRW geliefert. Termine für die Impfung sollen in Kürze über die Kassenärztliche Vereinigung, über eine spezielle Weiche der Notruf-Nummer 116 117, zu bekommen sein. Auch online soll eine Anmeldung inklusive Terminauswahl ermöglicht werden. Mobile Versorgung geplant Dann bekomme man eine schriftliche Bestätigung mit Einladung zum genauen Termin zugeschickt. &bdquo;Sobald es dazu konkretere Informationen gibt, sagen wir Bescheid", verspricht Nürnberger. Eines steht schon fest: Es wird für jeden Patienten zwei Termine geben. &bdquo;Nach genau drei Wochen muss nachgeimpft werden", erklärt Wilfried Voß. Der Mediziner (70) unterstützt Windhorst bei der Leitung des Impfzentrums. Zuerst werden, wie berichtet, entsprechend der klaren Regelungen besonders gefährdete Menschen in Seniorenheimen sowie medizinisches Personal geimpft. Rund 40 Einrichtungen in Bielefeld werden auch mobil versorgt, mit Unterstützung der Hausärzte. Windhorst und Nürnberger hoffen, dass es Anfang Januar im Impfzentrum losgehen kann. Der Ablauf soll in Kürze schon einmal durchgespielt werden. &bdquo;Man kommt mit seiner Einladung zum Termin am Eingang von der Seite der Stadthalle aus herein, bekommt dort eine Einverständniserklärung, die unterschrieben werden muss, und einen Laufzettel, auf dem man Vorerkrankungen, Allergien und andere wichtige Informationen einträgt", erklärt Thomas Brüggemeier von der Feuerwehr. Nebenwirkungen: in der Regel nur gering bis gar nicht Von dort wird man einer der zehn Impfstraßen zugewiesen und gibt die ausgefüllten Bögen ab. Nach Prüfung der Angaben geht es weiter in die nächste Einheit innerhalb der hohen weißen Messestellwände. Zum Thema: Diese neuen Corona-Regeln gelten ab Mittwoch in Bielefeld &bdquo;Hier findet das Aufklärungsgespräch mit dem Arzt statt", sagt Windhorst. Nebenwirkungen seien aber in der Regel nur gering bis gar nicht zu erwarten. Nachdem man einen weiteren Wartebereich passiert hat, geht es dann etwa auf Mitte der Impfstrecke ins abgeteilte Impfzimmer. Allergische Reaktionen möglich Dort steht eine Liege, wie man sie aus dem Behandlungsraum in einer Arztpraxis kennt. &bdquo;Hier bekommt der Patient dann 0,3 Milliliter des Impfstoffes, der in Kochsalz aufgelöst wird, in den Oberarm gespritzt", sagt Voß. Durch die Tür gelangt man danach in einen weiteren Wartebereich. Dort sollen die Patienten noch etwa 30 Minuten sitzen bleiben, um auf eventuelle allergische Reaktionen sofort reagieren zu können. &bdquo;Falls es Probleme gibt, sind Ärzte und Fachkräfte da, die umgehend helfen", ergänzt Windhorst. Wenn alles in Ordnung ist, folgt der Patient dem &bdquo;Check-out"-Schild, gibt seinen Laufzettel ab und verlässt über den Ausgang am anderen Ende der Halle das Impfzentrum. Etwa eine Stunde müsse man für den Impfdurchlauf planen. 20 Personen sollen pro Stunde pro Impfstraße geimpft werden.

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