Bielefeld. Was bereits gestern von zahlreichen Fußballern befürchtet wurde, ist nun Gewissheit. Der Fußball- und Leichtathletikverband Westfalen (FLVW) hat den gesamten Spielbetrieb bis zum 31. Dezember 2020 ausgesetzt. In der Pressemitteilung heißt es: „Der FLVW schickt seine Vereine vorzeitig in die Winterpause. Nachdem die spielleitenden Stellen den Spielbetrieb bereits für den November absetzen mussten, wird der Ball in Westfalen auch im Dezember nicht mehr rollen.“
Letzteres hat der Verbands-Fußball-Ausschuss (VFA) jetzt in einer gemeinsamen Videokonferenz mit Vertretern des Verbands-Jugend-Ausschusses (VJA) und den Vorsitzenden der 29 FLVW-Kreise beschlossen. Die Vereinbarung gilt für alle Amateur- und Jugendspielklassen sowie Freundschaftsspiele auf Verbands- und Kreisebene.
"Spielbetrieb im Dezember ist nicht realistisch zu erwarten"
Der VFA-Vorsitzende Reinhold Spohn und der für den Jugendfußball verantwortliche Vizepräsident Holger Bellinghoff betonten: „Nach den jüngsten Einschätzungen der Bundes- und Landesregierung ist nicht realistisch zu erwarten, dass der Spielbetrieb im Amateur- und Jugendbereich noch in diesem Jahr wieder zugelassen wird. Wir haben uns deshalb entschlossen, im Dezember keine Spiele anzusetzen.“
Wann die Saison fortgesetzt wird, hängt maßgeblich vom Infektionsgeschehen und den politischen Entscheidungen ab: „Denkbar ist eine verkürzte Winterpause und ein früherer Re-Start im Januar“, sagt Manfred Schnieders. Der FLVW-Vizepräsident Amateurfußball, der Verbands-Fußball-Ausschuss und die Verantwortlichen im Jugendbereich beschäftigen sich bereits mit Anpassungen des vorgesehenen Rahmenterminkalenders. Unverändert gilt, dass man den Vereinen eine mindestens zweiwöchige Vorbereitungszeit einräumen wird.
"Keine privilegierten Regelungen für den Fußball"
FLVW-Präsident Gundolf Walaschewski begrüßt die gemeinsam getroffene Entscheidung ausdrücklich: . „Es ist dringend geboten, einerseits den Vereinen Planungssicherheit zu geben und andererseits der Gesellschaft zu signalisieren, dass wir den Vorgaben der Politik unbedingt folgen werden und nicht ständig um privilegierte Regelungen für den Fußball nachsuchen.“
Für Jens Horstmann, Trainer des Landesligisten TuS Dornberg, ist die Entscheidung des FLVW „nach heutigem Stand absolut nachvollziehbar.“ Damit seine Spieler nicht tatenlos herumsitzen hat der Coach sich eine Lauf-Challenge ausgedacht. „Alle fitten Kaderspieler müssen im November jeweils mindestens 100 Kilometer laufen. Schafft die Mannschaft das, wird das Trainerteam, sobald es wieder möglich ist, einen Mannschaftsabend mit Speis und Trank organisieren. Jeder Spieler, der die 100 Kilometer nicht schafft, muss eine Kiste Bier dazu beitragen.“ Derzeit führt Stürmer Andreas Janzen mit rund 80 Kilometern. Horstmann selbst macht auch mit und ist allen enteilt. Er liegt bei 110 Kilometern.
"Es war eine schöne Zeit, auf dem Platz zu stehen"
Heepens Bezirksligatrainer Bastian Metzdorf sieht zu der getroffenen Entscheidung keine Alternative und hatte diese auch so erwartet. „Es war eine schöne Zeit, wieder auf dem Platz zu stehen, aber es war einfach noch nicht durch. Ich habe meinen Jungs dieses Mal Trainingspläne gegeben. Im Winter darf es uns nicht wieder so kalt erwischen wie im Sommer.“