Diese schärferen Corona-Regeln gelten ab Dienstag in Bielefeld

Bielefeld. Die Verwirrung war groß: Am Samstag sollten die Lokale in Bielefeld um 23 Uhr dichtmachen – so hatte es die Stadt noch am Nachmittag mitgeteilt. Am Abend dann die Rolle rückwärts: Noch gelten die neuen Regeln nicht. Wie am Sonntag bekannt wurde, treten sie am Dienstag um 0 Uhr in Kraft. Dann müssen auch in der City Masken getragen werden. Auf die Bürger kommen neue Einschränkungen zu. Das sagt die Stadt Krisenstabsleiter Ingo Nürnberger brachte am Sonntagmittag auf einer kurzfristig anberaumten Pressekonferenz Licht ins Dunkle – und entschuldigte sich für die Panne am Samstag. &bdquo;Der Samstag ist nicht zu 100 Prozent gut gelaufen." Zur Erklärung: Am Samstag lag der Inzidenzwert in Bielefeld bei exakt 50,0. Laut Definition des Rechtsamtes wurde damit die sogenannte Gefährdungsstufe 2, die ab einem Inzidenzwert von über 50 eintritt, nicht erreicht. Das wurde aber erst am Abend kommuniziert. Bis nachmittags sei man noch davon ausgegangen, dass man wie am Freitag auch über dem 50er- Wert liege, bei dem schärfere Regeln wie die Sperrstunde gelten. Zudem sieht die Coronaschutzverordnung des Landes vor, dass die Stadt ihre Gefährdungsstufen durch eine Allgemeinverfügung mitteilt. Und die muss laut Hauptsatzung der Stadt erst in den Tageszeitungen veröffentlicht werden, bevor sie gilt. &bdquo;Das ist uns zu spät aufgefallen", sagte Nürnberger. Die Allgemeinverfügung wird am Montag in der Neuen Westfälischen publiziert. Am Dienstag tritt sie dann in Kraft. Dass das Arminia-Heimspiel gegen Bayern München am Samstag vor leeren Rängen ausgetragen wurde, sei unabhängig von der Verwirrung um die Allgemeinverfügung richtig gewesen, sagte Nürnberger. Das Verbot bei solchen Veranstaltungen gelte schon ab einem Inzidenzwert von 35. Was gilt jetzt? Ingo Nürnberger appelliert an die Bielefelder, sich schon jetzt an die neuen Regeln zu halten. &bdquo;Wir setzen die Maßnahmen jetzt schon freiwillig um", sagte er am Sonntag. Zum Beispiel im Stadttheater. Kneipiers könnten theoretisch am Montag auch nach 23 Uhr noch öffnen. &bdquo;Montag ist allerdings nicht die ganz starke Kneipenzeit", sagt Nürnberger. Ab Dienstag gilt dann die Sperrstunde von 23 Uhr. Auch die Kontaktreduzierung auf fünf Personen in der Öffentlichkeit und die Maximalzahl von zehn Gästen auf privaten Feiern außerhalb einer Wohnung treten Dienstag in Kraft, genauso muss die Maske dann auch während der Kino-Vorführung getragen werden. In Einkaufsstraßen und auf großen Plätzen gilt ebenfalls ab Dienstag Maskenpflicht. Betroffen sind: die gesamte Fußgängerzone Altstadt, die Fußgängerzone Bahnhofstraße einschließlich Nebenstraßen, der Jahnplatz zwischen Friedenstraße, Friedrich-Verleger-Straße und Herforder Straße Hausnummer 1, die Friedrich-Verleger-Straße zwischen Jahnplatz und Einmündung Wilhelmstraße, der Niederwall zwischen Jahnplatz und Körnerstraße, die Hauptstraße in Brackwede zwischen Einmündung Westfalenstraße und Kreuzung Bodelschwinghstraße/Berliner Straße, der Einkaufsbereich in Sennestadt zwischen Sennestadtring/Elbeallee und Ramsbrockring, die Bahnhofstraße zwischen Feilenstraße/Jöllenbecker Straße und Bahnhofsvorplatz, der Bahnhof einschließlich Bahnhofsvorplatz, die Herbert-Hinnendahl-Straße zwischen Hausnummer 15 und Am Bahnhof (einschließlich Tüte), der Emil-Groß-Platz, die Arndtstraße zwischen Elsa-Brändström-Straße und Bahnhofstraße, die Karl-Eilers-Straße, die Sparrenburg von der Promenade kommend ab Beginn der Brücke und der Tierpark Olderdissen. Die Betroffenen Die Neuinfektionsrate in den letzten sieben Tagen ist am Sonntag auf 56,6 pro 100.000 Einwohner gestiegen. Der Anteil der Bielefelder, die sich mit dem Corona-Virus infiziert haben und zwischen 50 und 69 Jahre alt sind, hat laut Nürnberger in den letzten Tagen zugenommen. &bdquo;Das ist ein Beleg dafür, dass das Virus weiter streut." Es erreiche nicht mehr nur die, die auf Partys gehen, sondern auch andere Menschen. Amt ist überlastet Die Arbeitsbelastung im Gesundheitsamt ist laut Ingo Nürnberger gerade enorm hoch. &bdquo;Die Kontaktnachverfolgung gelingt nicht mehr so zügig, wie es unser Anspruch ist", erklärt er. &bdquo;Wir sind wenige Tage hinterher, was nicht gut ist." Es werde weiterhin intern und auch extern Personal akquiriert, ohne weitere Amtshilfe von der Bundeswehr werde man wohl nicht auskommen. &bdquo;Das wird Montag entschieden." Alle Informationen zum Coronavirus in Bielefeld im Überblick

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