Lichtblick in Bielefeld: Neuinfektionsrate sinkt auf Grenzwert 50

Berlin/Bielefeld. Nach zwei Tagen mit sprunghaften Anstiegen bei den Corona-Neuinfizierten sinkt dieser Wert nun erstmals wieder. Wie das Robert-Koch-Institut am Samstagmorgen auf seiner Übersichtsseite mitteilt, meldete das Bielefelder Gesundheitsamt 17 Neuinfizierte an die Behörde. Damit sinkt die Neuinfektionsrate genau auf den Grenzwert von 50. Seit dem Ausbruch der Pandemie zählt Bielefeld 1.218 Corona-Infektionen. Gegenwärtig seien 190 Menschen, teilte die Stadt am Samstag mit - 3 weniger als am Vortag. 1.019 Bielefelder gelten als mittlerweile wieder genesen: 20 mehr als am Tag zuvor. In Quarantäne befinden sich 1.312 Personen, das seien 40 mehr als am Vortag. War bis zum Mittwoch noch 1.109 Bielefelder positiv auf das Corona-Virus getestet worden, so lag die Zahl am Freitag bereits bei 1.201. Die hohen Infektionszahlen von 49 (Donnerstag) und 43 (Freitag) katapultierten die Neuinfektionsrate in der Stadt auf den Wert von 51,5 und machten Bielefeld über Nacht zum Risikogebiet. Diesen Status werde die Stadt erst wieder los, wenn die Neuinfektionsrate an sieben Tagen in Folge den Grenzwert von 50 wieder unterschreite, teilte die Stadt mit. Das Überschreiten der 50er-Marke bedeutet strengere Corona-Regeln für die Bewohner der Stadt. Das Landeskabinett hatte am Freitag im Einklang mit den Beschlüssen des Bund-Länder-Kreises weitere Schutzmaßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie beschlossen. Veränderungen betreffen insbesondere Teilnehmerzahlen bei Veranstaltungen und Festen, wenn die Schwelle von 35 beziehungsweise 50 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner in sieben Tagen überschritten wird. In diesen Fällen wird auch die Maskenpflicht ausgeweitet. Die aktualisierte Coronaschutzverordnung des Landes NRW gilt von diesem Samstag an bis zum Ende der Monats. Bielefelder mit Urlaubs-Ambitionen können sich am Samstag auf dem Gelände bei Kahmann und Ellerbrock in der Feldstraße 60 in der Zeit von 10 bis 12 Uhr kostenlos testen lassen. Wie Krisenstabsleiter Ingo Nürnberger am Freitag mitteilte, gelte dieser Service des Gesundheitsamts nur für Bielefelder und ist vorerst bis zum 25. Oktober geplant - inklusive der Sonntage. Gegenwärtig gilt das Beherbergungsverbot noch in Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Hamburg, Hessen und Sachsen-Anhalt. Am Montag soll dann eine Allgemeinverfügung des Bielefelder Krisenstabs folgen, die kommunale Belange regelt, wie das verpflichtende Tragen von Masken auf Plätzen oder in Einkaufsstraßen. Als wahrscheinliche Orte gelten die Fußgängerzonen, der Bahnhofsvorplatz, der Jahnplatz und die Wochenmärkte. Auf der Pressekonferenz erklärte Nürnberger weiter, dass man Anfang der Woche prüfen werde, ob man kurzfristig weiteres Personal brauche für die Rückverfolgung von Kontakten. In dem Fall könnten weitere Beschäftigte aus anderen Ämtern helfen sowie Soldaten der Bundeswehr. Die frisch eingestellten Mitarbeiter für das Gesundheitsamt werden voraussichtlich in ein bis zwei Wochen mit der Arbeit beginnen. Während sich nun besonders alle Gastronomiebetriebe mit der neuen Coronaschutzverordnung arrangieren müssen, bringt der Erlass auch Änderungen für den Kulturbetrieb: Ab Samstag muss der Sitzabstand zwischen den Besuchern im Stadttheater, im Theater am Alten Markt und in der Rudolf-Oetker-Halle jeweils um einen Platz erweitert werden. Dadurch würde die Kapazität weiter reduziert und Gäste müssten umplatziert werden, teilten die Verantwortlichen mit. Zudem gelte jetzt auch während der Vorstellung für das Publikum das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes. Alle angekündigten Veranstaltungen sollen wie geplant stattfinden. Es werden nur die Besucher verständigt, die von den Umbuchungen bei "Dunkel ist die Nacht, Rigoletto!" am 17. und "Blackbird" am 18. Oktober betroffen sind. Die Gäste von "Voluptas & die hungrigen Kinder" am 17. Oktober erhalten am Einlass gegebenenfalls Ersatzkarten, soweit erforderlich. Das Kammerkonzert in der Rudolf-Oetker-Halle am Montag, 19. Oktober, wird vom Kleinen in den Großen Saal verlegt; die Tickets behalten ihre Gültigkeit.

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