26 Partys in Bielefeld: Auf Corona-Patrouille mit dem Ordnungsamt

Bielefeld. Samstag, der 10.10.2020 – eine Zahlenkombination, die viele Heiratswillige gelockt hat. Aber in Corona-Zeiten müssen sie bis auf das kleinste Detail alles takten und planen. Hygienemaßnahmen müssen eingehalten und Kontaktlisten sorgfältig geführt werden. 150 geladene Gäste sind höchstens erlaubt. Doch davon haben sich viele Paare nicht abhalten lassen. Für das Ordnungsamt heißt das am Samstagabend Schwerstarbeit – denn sie müssen die Einhaltung der Corona-Spielregeln sicherstellen. Erste Kontrolle in der Hechelei Um 18 Uhr trifft in der Hechelei im Ravensberger Park die Hochzeitsgesellschaft von Udo Hauschild und Marcela Ranft ein. Gegenüber im Ordnungsamt machen sich die Kontrolleure Philipp Wilkens und Frank Klöckner bereit, auf Feiern die Einhaltung der Hygiene-Regeln am Abend und in der Nacht zu kontrollieren. Ob sie überall willkommen sind, wird sich zeigen. Die gelben Westen werden übergezogen, Mund-Nasen-Schutzmasken aus einem luftdichten Behältnis genommen und aufgesetzt. Erste Kontrolle ist die Hochzeit von Marcela Ranft und Udo Hauschild in der Hechelei. Kein Maskenzwang &bdquo;Guten Abend und herzlichen Glückwunsch zur Vermählung. Entschuldigen sie bitte die Störung, wir sind vom Ordnungsamt und besuchen ihre Veranstaltung zur Corona-Schutzkontrolle", tönt es mit lauter und fester Stimme durch den Festsaal. Die Musik wird leise, Gäste schauen sich irritiert um und an. Die Kontaktlisten werden kontrolliert. Stichprobenartig überprüfen Wilkens und Klöckner, ob die Gäste an den richtigen, ihnen zugeteilten Plätzen sitzen und sich auch alle richtig eingetragen haben. &bdquo;Hier ist keiner dazu gezwungen, eine Maske zu tragen. Im ständigen Austausch mit dem Amt Dafür sind die Besucherlisten umso wichtiger. Sie dienen dazu, Kontaktketten nachvollziehen zu können", erklärt Wilkens. Die beiden frisch Vermählten nehmen die Situation locker und gelassen. &bdquo;Natürlich hatten wir Respekt vor der ganzen Situation. Eine Hochzeit in der Pandemie-Zeit ist vielleicht nicht genau das, was wir uns vorgestellt hatten. Trotzdem wollten wir das Beste daraus machen", erklärt der 32-jährige Bräutigam. Während der Hochzeitsplanung standen die Eheleute in ständigem Austausch mit dem Ordnungsamt. So konnten sie alle Bestimmungen einhalten. Erinnerungsfoto mi den "Gelbwesten" Ein Erinnerungsfoto mit den &bdquo;Gelbwesten" bekommt demnächst einen besonderen Platz im Hochzeitsfotoalbum. 17 weitere Veranstaltungen liegen noch vor den beiden Männern des Ordnungsamtes. Nächster Stopp ist eine Hochzeit in der Kocherei. Auch hier werden zuerst Kontaktlisten überprüft und nach Desinfektionsmittelspendern geschaut. Braut und Bräutigam lassen sich von dem Kontrollbesuch nicht aus der Ruhe bringen. 30 von 80 Gästen sagen ab &bdquo;Ich finde es total gut, dass die Männer und Frauen vom Ordnungsamt unterwegs sind und kontrollieren. Darauf haben wir uns schon vorbereitet", erklärt Bräutigam Fabian Adler. Seine Frau Sabine sei lediglich traurig darüber, dass 30 der 80 geladenen Gäste aus Angst vor einer Corona-Infektion abgesagt hätten. Um 3 Uhr morgens, nach 18 Besuchen auf verschiedenen privaten Veranstaltungen, ist für Philipp Wilkens und seinen Kollegen Frank Klöckner endlich Dienstschluss. Positive Bilanz Wilkens zieht eine positive Bilanz für den Abend. &bdquo;Abgesehen von ein paar kleinen Ausnahmen, die aber vor Ort geregelt werden konnten, ist dieser Abend gut gelaufen", sagt er zufrieden. Insgesamt überprüfte das Ordnungsamt Freitag und Samstag 26 private Feiern in Bielefeld, darunter Geburtstage und eine Verlobungsfeier, teilte die Stadt mit. Die Personenzahl habe nie über der angemeldeten gelegen. In zwei Fällen habe es kleine Verstöße gegeben, etwas dass Kontaktlisten nicht vollständig waren. Alle Infos zur Corona-Krise in Bielefeld im Überblick

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