Feuerwehr Bielefeld macht Riesen-Schritt in eine neue Zeit

Bielefeld. Die Bielefelder Feuerwehr hat einen großen Schritt in eine neue Zeit gemacht. Drei neue Fahrzeuge ersetzen bis zu 26 Jahre alte Vorgänger, die längst die Grenze der Einsatztauglichkeit erreicht haben, heißt es. Auf den beiden Tanklöschfahrzeugen ist außerdem eine ganz neue Ausrüstung zur Bekämpfung von Wald- und Flächenbränden dabei. Die Löschabteilung Niederdornberg-Deppendorf freut sich auf ein neues Löschgruppenfahrzeug vom Typ &bdquo;LF 10", die freiwilligen Feuerwehrleute in Heepen und Sieker verfügen nun über je ein besonders geländegängiges Tanklöschfahrzeug vom Typ &bdquo;TLF 3000". Vor allem Letztere erfüllen auch eine wichtige Funktion im Wald. In voller Schutzausrüstung überhitzen die Einsatzkräfte schnell Die extrem trockenen Sommer der letzten Jahre hätten gezeigt, dass Flächenbrände auf Feldern und im Wald keine Seltenheit mehr sind, sagt Gordon Majewski, Leiter des Geschäftsbereich Technik bei der Berufsfeuerwehr. Zwei Mal musste die Bielefelder Feuerwehr im vergangenen April zu größeren Waldbränden in den Teutoburger Wald ausrücken. Über Stunden waren die Brandbekämpfer im Unterholz im Einsatz. &bdquo;Dabei wurde eines klar", so Majewski. &bdquo;In voller Schutzausrüstung ist bei so hohen Sommertemperaturen nicht lang durchzuhalten." Die Einsatzkräfte müssten gerade im Gelände oftmals weite Wege zu Fuß zurücklegen, bis sie die abgelegenen Brände erreichen. &bdquo;Da droht sehr schnell eine Überhitzung." Deshalb hat sich die Einsatz- und Fuhrparkplanung dazu entschieden, vier spezielle Waldbrand-Ausrüstungsmodule für die Unimogs der Löschabteilungen Großdornberg und Sennestadt und eben auch für die neuen Fahrzeuge in Sieker und Heepen anzuschaffen. Flächenbrandbekämpfung über die Flanken und mit dem Wind Neben den Dachwasserwerfern, mit denen größere Mengen Löschwasser für sogenannten Riegelstellungen abgegeben werden können, geht es vor allem um beweglichere Ausrüstung. Für jeweils zwei Brandbekämpfer steht ab sofort ein Rucksack mit 20 Litern Fassungsvermögen und eine deutlich leichtere Schutzausrüstung zur Verfügung. &bdquo;Die Flächenbrände werden in der Regel von den Flanken bekämpft und mit dem Wind. Das heißt, dass die ganz schwere Atemschutzausrüstung teilweise gar nicht benötigt wird", erläutert Majewski. Eine große Erleichterung. Die jüngste Übergabe der drei nigelnagelneuen Feuerwehrfahrzeuge war aber nicht nur für die ehrenamtlichen Retter von großer Bedeutung. Wie der stellvertretende Feuerwehrchef, Carsten Kroll, betonte, ist es mit dieser &bdquo;Indienststellung gelungen, das 2013 gesteckte Ziel der Fuhrpark-Erneuerung zu erreichen". Wie berichtet, hatte sich die Stadt damals im Brandschutzbedarfsplan das Ziel gesetzt, alle Fahrzeuge, die älter als 25 Jahre alt sind, auszusortieren. Mit mehreren Millioneninvestitionen hat sich die Stadt trotz der klammen Kassen stetig diesem Ziel genähert. Mit den jüngsten drei Fahrzeuge im Wert von insgesamt 950.000 Euro ist das ehrgeizige Ziel nun erreicht. Der Unterboden der Tanklöschfahrzeuge ist gegen Hitze geschützt Detlev Eikelmann, Gesamtsprecher der Freiwilligen Feuerwehr, betont: &bdquo;Ich hätte 2013 nicht zu hoffen gewagt, dass wir dieses Ziel schon nach sieben Jahren erreicht haben. Heute können wir hier in der Stadt sehr stolz auf unsere Flotte sein." Einen großen Dank verdiene dafür, so Kroll, die Brandschutz-Dezernentin Anja Ritschel, die sich sehr für die Verjüngung des Feuerwehr-Fuhrparks eingesetzt hatte - und damit gleichzeitig auch die Attraktivität für die ehrenamtliche Feuerwehr verbessert hat. Das 230 PS-starke &bdquo;LF 10" (Preis inklusive Beladung: 335.000 Euro) gilt als klassisches Erstangriffsfahrzeug und bietet Raum für neun Einsatzkräfte sowie 2.000 Liter Löschwasser. Die etwas größeren und schwereren &bdquo;TLF 3.000" (Preis inklusive Beladung: 306.000 Euro) bringen zwar nur sechs Einsatzkräfte mit, dafür hat ihr Tank aber ein Fassungsvermögen von 3.000 Litern. Der Unterboden ist für den Fall eines sich schnell ausbreitenden Flächenbrandes eigens thermisch geschützt worden. Der Unterboden hält zehn Minuten bei 130 Grad Celsius aus. Alle drei Sonderanfertigungen der Firmen MAN und Ziegler verfügen über einen 50 Meter langen Schnellangriffsschlauch und können damit noch während der Fahrt Löschwasser einsetzen. Lesen Sie auch: Spektakulärer Blick auf die Bielefelder Feuerwehr

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