Das müssen Sie zur Stichwahl wissen

Bielefeld. Am Sonntag fällt die Entscheidung über den zukünftigen Oberbürgermeister der Stadt. Rund 250.000 Bielefelder sind bei der Stichwahl aufgerufen, ihr demokratisches Grundrecht wahrzunehmen. Wegen Corona boomte die Briefwahl bereits beim ersten Wahlgang: Fast 58.000 Anträge erhielt das Wahlteam. Und auch zur Stichwahl ebbte der Hype nicht ab – ganz im Gegenteil. Diesmal übergab das Wahlteam rund 65.000 Briefwahl-Unterlagen an die Post. Bloß kamen nicht alle Kuverts rechtzeitig bei den Empfängern an. Einige Wähler gingen auch am Donnerstag leer aus – wie Wolfgang Klusmeier. Während seine Frau Doris den Stimmzettel pünktlich erhielt und gleich wieder abschicken konnte, wartete er vergebens auf die Unterlagen. Keine Briefwahlunterlagen bekommen – was tun? Wer nicht länger warten möchte, nimmt seinen Personalausweis und macht noch heute die Briefdirektwahl entweder in der ehemaligen Stadtbücherei oder in den Bezirksämtern – die Einrichtungen haben bis 18 Uhr geöffnet. Kommen die Unterlagen doch noch im Laufe des Tages oder am Samstag, stehen für die Abgabe der Stimmzettel folgende Briefkästen offen: der vom Wahlteam (Herforder Straße 76), der am Neuen Rathaus sowie die der Bezirksämter – letzte Leerung am Sonntag um 16 Uhr. Im Wahllokal kann nur gewählt werden, wenn keine Briefwahlunterlagen beantragt worden sind oder wenn der Wahlschein (wird mit den Briefwahlunterlagen übersandt) ins Wahllokal mitgebracht wird. Kann ich auch ohne Wahlbenachrichtigung wählen? Verloren, vergessen, oder beim ersten Wahlgang vor zwei Wochen abgegeben und nicht zurückbekommen? Alles passiert und alles kein Problem. Das Papier erleichtert zwar den Wahlhelfern das Leben, weil sie den Kandidaten anhand seiner Wähler-Nummer schneller in den Wahllisten finden. Doch genügt auch das Vorzeigen eines gültigen Personalausweises, um von seinem Wahlrecht Gebrauch zu machen. Wer nicht weiß, wo sich sein Wahllokal befindet, erhält dazu Auskunft auf der Homepage der Stadt. In der Suchabfrage &bdquo;Urnenwahl" eingeben und auf der Seite den Stadtplan mit den Stimmbezirken klicken sowie die dazugehörige PDF-Datei mit den nach Stimmbezirk geordneten Wahllokalen. Wer ist wahlberechtigt? Wahlberechtigt ist jeder Deutsche oder Bürger der Europäischen Union, der bereits am Tag der ersten Wahl am 13. September das 16. Lebensjahr vollendet und mindestens seit dem 28.08.2020 seinen Hauptwohnsitz in Bielefeld hat oder - bei Wohnungslosigkeit - sich gewöhnlich im Stadtgebiet aufhält. Entscheidens ist der Eintrag im Wählerverzeichnis. Wohnungslose konnten bis zum 28.08.2020 einen Antrag auf Aufnahme ins Wählerverzeichnis stellen. Sofern das erfolgt ist, steht dieser Personenkreis im Wählerverzeichnis und ist auch für die Stichwahl wahlberechtigt. Wohnungslose die nicht im Wählerverzeichnis stehen, können jetzt nicht mehr aufgenommen werden und sind somit nicht wahlberechtigt. Wie sieht der Stimmzettel der Stichwahl aus? Es gibt nur zwei Kandidaten auf dem geschrumpften Stimmzettel: den amtierenden Oberbürgermeister Pit Clausen von der SPD und seinen Rivalen Ralf Nettelstroth von der CDU. Damit eine gültige Stimme in die Wahlurne wandert, darf nur bei einem der beiden Bewerber um das höchste Amt in der Stadt ein Kreuz gemacht werden. Die Entscheidung will wohlüberlegt – doch am Sonntag bis 18 Uhr getroffen sein. Sollte jemand Punkt 18 Uhr noch draußen vor der Tür stehen, weil sich drinnen beispielsweise wegen fehlender Wahlbenachrichtigungen oder einer Befreiung von der Maskenpflicht alles etwas verzögert hat, so dürfen die Pünktlichen trotzdem noch ihr Votum abgeben. Wann steht das Ergebnis der Stichwahl fest? Unter der Prämisse, dass beim Auszählen der Stimmen alles rundläuft, rechnet das Wahlteam mit einer Entscheidung am Sonntagabend zwischen 20 Uhr und 21 Uhr.

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