Bielefeld "Wir stehen auf": Bielefelder initiieren Kampagne gegen Rechts

Bielefeld. Mit der Kommunalwahl am 13. September könnte auch die AfD in den Bielefelder Stadtrat einziehen. Aljoscha Heidemann, Moritz Götte, Charlotte Wagner, Michael Motyka, Rainer Falkenroth und Marie Pischel, die alle freiberuflich im fotografischen und medialen Bereich tätig sind, möchten dies nicht einfach so hinnehmen. Sie überlegten, wie sie ihre beruflichen Fähigkeiten nutzen könnten, um in die Öffentlichkeit zu treten und gemeinsam mit anderen Bielefeldern etwas zu bewegen. Sie initiierten die Kampagne "Wir stehen auf". Die Idee entstand bereits Ende 2019. Durch die Entwicklungen in der Corona-Pandemie und die Unklarheiten, ob die Kommunalwahl stattfinden würde, musste die Arbeit an dem Projekt bis Mitte Juni allerdings pausieren, erst dann fiel der Startschuss. Jeder kann sich an dem Fotoprojekt beteiligen Die Kampagne soll Bielefeldern eine Plattform zur gemeinsamen Positionierung "gegen Rassismus, gegen Diskriminierung, gegen Fremdenhass und Menschenverachtung" bieten, so steht es auf der Webseite der Initiative. Mitmachen können Bielefelder, indem sie sich fotografieren lassen und ein kurzes Statement abgeben, wofür sie aufstehen. Die Fotos mit den entsprechenden Botschaften werden dann auf der Webseite veröffentlicht. "Die Kampagne soll Menschen die Möglichkeit geben, sich mit ihren Werten und ihrer politischen Position auseinanderzusetzen und auch andere dazu zu bewegen, dasselbe zu tun", erklärt ein Initiativen-Sprecher. "Die Menschen, die die Fotos sehen und die Statements lesen, sollen spüren, dass sie mit ihrer Haltung nicht alleine sind." Es sollen alle angesprochen werden, auch Personen, die bislang kein großes politisches Interesse hatten oder politisch noch unentschlossen sind. Finanzielle Interessen werden von den Initiatoren nicht verfolgt, sagen sie. Es gehe allein um die Aufmerksamkeit und die gemeinsame Positionierung gegen Rechts. Obwohl durch die freiberuflichen Tätigkeiten, die durch den Lockdown im Frühjahr stark eingeschränkt waren, keine finanziellen Mittel zur Verfügung stehen, "um z.B. Plakate drucken zu lassen, die im öffentlichen Raum Wirkung entfalten könnten", findet die Kampagne über die sozialen Medien großen Anklang. "Die Fototermine werden gut gebucht, die Leute haben Spaß dabei und bedanken sich für das Angebot und die Möglichkeit, sich für die gute Sache einzusetzen." Einige Unterstützer haben sich inzwischen aber dennoch gefunden. "Dazu gehören Einzelpersonen genauso wie das Forum Bielefeld, das spontan und unkompliziert seine Räumlichkeiten für Fototermine zur Verfügung gestellt hat und deren Mitarbeiter als erste zu Fotos bereit waren." Die Kampagne läuft noch bis zur Kommunalwahl. Bis dahin können interessierte Bielefelder, die sich engagieren wollen, mitmachen und sich für einen Fototermin anmelden. Die Fotos werden nach einer Terminvereinbarung an unterschiedlichen innenstadtnahen Locations im professionellen Umfeld gemacht und anschließend auf der Webseite und auf den Social-Media-Kanälen der Initiative veröffentlicht. Personen, die mitmachen, bekommen ihr eigenes Foto auch selbst zur Verfügung gestellt und können dieses online teilen. Termine: Am 3., 5., 6., 8. und 9. September stehen noch Termine zur Verfügung. Die Absprache erfolgt über die Webseite.

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