Eskaliert: 15 aggressive Jugendliche gehen auf Bielefelder Hundehalter los

Bielefeld. Nach der Ankündigung der Stadt, ab sofort einen privaten Sicherheitsdienst im Kunsthallenpark zu finanzieren, passierte diesbezüglich am vergangenen Wochenende noch nichts. Wie Kunsthallensprecherin Anne Kaestner am Montag bestätigte, war bisher noch kein Wachdienst für die Aufgabe im Einsatz. &bdquo;Es war unser Plan, sofort ein privates Sicherheitsunternehmen einzusetzen. Aus organisatorischen Gründen war das aber auf die Schnelle noch nicht möglich", erklärt Kaestner. Wie berichtet, soll künftig ab 21 Uhr ein privater Wachschutz vor allem die wertvollen Skulpturen in dem Park zwischen Museum und Ratsgymnasium schützen. Vandalismus und Graffiti in den vergangenen Wochen hatten die Stadt und die Betreiber des in den Verruf geratenen Parks, die Kunsthalle, zum Handeln gezwungen. Für Überfälle und Körperverletzung ist die Polizei zuständig Inwieweit der private Wachschutz auch für Ordnung und Sicherheit sorgen kann, ist unklar. Für Straftaten, wie die jüngsten Raubüberfälle, bleibe die Polizei zuständig, hieß es. Nach Angaben von Polizeisprecherin Hella Christoph gab es dort tatsächlich am vergangenen Wochenende wieder einige Einsätze etwa wegen Ruhestörung. &bdquo;Dieses Phänomen beschränkt sich aber nicht nur auf den Kunsthallenpark. Ruhestörungen und alkoholbedingte Auseinandersetzungen sind im Sommer im gesamten Stadtgebiet ein Dauerthema." Keine Telefonbeschwerden bei der Stadt Deshalb sei es am Montag noch nicht möglich gewesen, die Art und die Zahl der Einsätze im Kunsthallenpark zu benennen. Herausragendes habe sich aber offenbar nicht ereignet. Das war auch vom Ordnungsamt zu hören, das nachts bis 1 Uhr in der Stadt patrouilliert. &bdquo;Im Park haben sich zwar wieder reichlich junge Leute in mehreren kleinen Gruppen getroffen, und es wurde auch viel Müll hinterlassen", sagte Stadtsprecherin Margit Schulte Döinghaus. Bis 1 Uhr nachts habe es an den beiden Wochenendnächten aber nichts zu beanstanden gegeben. So habe die Stadt auch diesmal keine Beschwerdeanrufe von Bürgern registriert, so Schulte Döinghaus. 15 Jugendliche bedrohen Hundehalter Dass die Stimmung im Kunsthallenpark aber mehr als explosiv ist, zeigt ein Beispiel vom vergangenen Donnerstag: Gegen 20 Uhr spaziert ein 49-jähriger Bielefelder mit seinem Hund durch den Park. Weil die Sonne gerade ein tolles Licht wirft, macht er Fotos von einer großen Kastanie. Das erregt die Aufmerksamkeit von rund 15 Jugendliche im Alter von 16 bis 18 Jahren, die sich an der Parkseite zum Nebelswall fotografiert fühlen: "Sie stürmten auf meinen Hund und mich zu und pöbelten mich an. Sie wollten, dass ich die Fotos lösche." Schließlich bedrohten sie den Altstadtbewohner und kreisten ihn ein. Polizistin soll gesagt haben: "Um diese Uhrzeit sollte man sich hier nicht aufhalten" Der 49-Jährige ist froh, dass er seinen 50 Zentimeter großen Mischlingshund dabei hat: "Wäre der nicht gewesen, wären die auf mich losgegangen." Das machen einzelne der Halbstarken auch deutlich. Der Bielefelder ruft deshalb die Polizei. Das entspannt die Situation, weil die Gruppe sich schnell auflöst. Doch als nach einigen Minuten der Streifenwagen eintrifft, ist er erstaunt über die erste Aussage einer Polizistin: Sie soll gesagt haben, dass man sich "zu dieser Uhrzeit an gewissen Orten in Bielefeld nicht mehr aufhalten solle". "Da war ich doch sehr erstaunt." Der Bielefelder beschwerte sich später schriftlich über die Aussage. Behördensprecherin Sonja Rehmert dazu: "Die Bearbeitung dieser Beschwerde und Prüfung des Sachverhalts dauern an." Eines könne sie aber mit Sicherheit sagen: "Eine Empfehlung, bestimmte Örtlichkeiten in Bielefeld zu bestimmten Zeiten zu meiden, entbehrt jeglicher Grundlage und wird durch die Polizei Bielefeld nicht vertreten." Lesen Sie auch: Wilde Party, Saufen, Polizei - eine Nacht im Kunsthallenpark "Ich stech' dich ab" - Überfall-Opfer berichten erschreckende Details

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