Einmaliger Gastronomie-Markt in Bielefeld geplant

Bielefeld. Mehr Zuschauer bei Veranstaltungen, mehr Teilnehmer in Sportkursen, und man darf wieder bei 80 °C und mehr schwitzen in Bielefeld – das Freizeitangebot hat nach den jüngsten Corona-Lockerungen vom 15. Juli jetzt noch ein bisschen mehr zu bieten. Klar ist seitdem auch, welche Volksfeste im Herbst gestrichen sind. Was bei Sport, Konzerten & Co möglich ist und was nicht, zeigt der große Überblick. Und: Der Weinmarkt könnte noch eine Alternative bekommen. WEINMARKT-ALTERNATIVE Seit dem 15. Juli steht fest: Alle Großveranstaltungen in NRW sind bis 31. Oktober abgesagt – das trifft auch den Weinmarkt, der eigentlich vom 1. bis 6. September 2020 geplant war. Bielefeld Marketing, Veranstalter des jährlichen Weinmarkts in der Altstadt, und die Stadt haben in den vergangenen Tagen intensiv über den geplanten Termin gesprochen, heißt es jetzt. &bdquo;Diverse Konzepte wurden geprüft, die aus Sicht der Stadtverwaltung leider unter den Gegebenheiten und der aktuellen Corona-Schutzverordnung, die Weinfeste explizit untersagt, nicht genehmigungsfähig sind", sagt Ingo Nürnberger, Dezernent für Soziales und Leiter des Corona-Krisenstabes der Stadt. Die Veranstaltung hätte nur in einer solch abgewandelten Weise stattfinden können, dass sie ihren Charakter verloren hätte und für den Veranstalter sowie die beteiligten Gastronomen wirtschaftlich nicht tragfähig gewesen wäre, so das Fazit der Veranstalter. Das bedeutet, dass der Weinmarkt 2020 nicht stattfinden kann, teilen sie nun mit. &bdquo;Es ist sehr schade, dass wir in diesem Jahr auf den Weinmarkt verzichten müssen, und dieses Bedauern spüren wir auch bei unseren Ansprechpartnern in der Verwaltung", sagt Martin Knabenreich, Geschäftsführer von Bielefeld Marketing. Die Absage treffe natürlich die Gastronomie, und man wolle hier ein Signal setzen, kündigt Nürnberger an. Knabenreich: &bdquo;Wir prüfen darum gemeinsam ein Konzept für einen alternativen Gastronomie-Markt, der zu einem späteren Zeitpunkt im Spätsommer stattfinden könnte." Hierzu sollen die Gespräche zwischen den Beteiligten fortgesetzt sowie die DEHOGA Ostwestfalen als zentraler Ansprechpartner der Gastronomie eingebunden werden. RADRENNBAHN-KIRMES Gelungen ist das bereits bei ausgefallenen Kirmes-Veranstaltungen. Ab heute sorgt der coronazeiten-taugliche Freizeitpark &bdquo;BIE Happy" als Alternative dafür, dass der Kirmes-Rummel nicht ganz flachfällt. Der Schaustellerverein Bielefeld organisiert den Sommerferienspaß für rund dreieinhalb Wochen (23. Juli bis 16. August) an der Radrennbahn. Bielefelds allererster &bdquo;Pop-up-Freizeitpark" bietet elf große Fahrgeschäfte, darunter zwei Achterbahnen, einen Riesen-Kettenflieger, Riesen-Schaukel, Musikexpress und Breakdancer. Auf dem Gelände finden die Besucher auch Kinderangebote und einen extragroßen Biergarten. Insgesamt 36 Stände wurden auf dem großen Parkplatz an der Radrennbahn aufgebaut. Das Gelände ist umzäunt, und der Eintritt kostet einen &bdquo;symbolischen" Euro. Auf dem Gelände muss man für die einzelnen Fahrgeschäfte Tickets kaufen, allerdings setzen die Betreiber hier auf familienfreundliche Preise. Los geht’s am heutigen Donnerstag, 23. Juli, um 14 Uhr. Ab dann öffnet der Park immer donnerstags bis sonntags von 14 bis 21 Uhr. VOLKSVERANSTALTUNGEN In den Stadtteilen sind Alternativen für die traditionellen Feste jedoch nicht in Sicht: &bdquo;Es fällt sehr schwer, wenn man eine Veranstaltung absagen muss", sagt Jürgen Utecht von der Interessen- und Werbegemeinschaft (IWG). Gehofft hatte er noch bis vor wenigen Wochen. Dann sei die neue Corona-Schutzverordnung und mit ihr die Absage von Volksfesten bis Ende Oktober gekommen. Darunter fällt auch der &bdquo;Heeper Ting" im September. &bdquo;Wir haben dann nach Möglichkeiten gesucht, wie wir vielleicht doch noch einen Ting light auf die Beine stellen können", berichtet Bezirksbürgermeister Holm Sternbacher. Aber: &bdquo;Wir haben zu wenig Platz und können den Ortskern ja nicht einzäunen. Keiner von uns kann das verantworten." Auch die Aktiven der Interessen- und Werbegemeinschaft InSchildesche haben lange gehofft und gebangt. Doch der Stiftsmarkt Ende September muss wegen der Covid-19-Pandemie ebenfalls ausfallen. &bdquo;Wir bedauern das sehr, vor allem für unsere Besucher sowie für alle Akteure auf den Bühnen und den Schaustellern, die jedes Jahr sehr gerne zu dieser Veranstaltung gekommen sind und den Stiftsmarkt mitgestaltet und mitgetragen haben, und natürlich auch für unseren Stadtteil", so die Veranstalter. BURG- & PARKSOMMER Eine Alternative für abgesagte Konzerte hat die Stadt mit dem Burg-und-Parksommer-Programm auf die Beine gestellt. Open Air gibt’s jetzt für die Bielefelder sechs Wochen mit Konzerten, Puppentheater, Poetry-Slams, Tanz, Theater und mehr. Die Künstler vor Ort können so endlich wieder auftreten im Rahmen der Ferienkampagne &bdquo;#Bielefeldsommer" mit den beiden Pop-up-Bühnen an der Sparrenburg und im Ravensberger Park. Weil seit 15. Juli mehr Tickets verkauft werden dürfen, sind zum Teil wieder Zuschauerplätze frei. Dass es sich lohnt, zeigt ein Blick ins Burgsommer-Programmheft am Wochenende: Am Freitag, 24. Juli, gibt’s ein Bier-Tasting: Die Ravensberger Brauerei lädt um 18.30 Uhr auf das Windmühlenrondell ein. Ein Wein-Tasting folgt am Samstag, 25. Juli, mit Carlos Weinwelt ab 18.30 Uhr. Das Kabarett-Duo Heinz Flottmann und Herr Nils Raben-Tee schüttelt sich am Samstag, 25. Juli, ab 19 Uhr &bdquo;Geschichten aus dem Ärmeln" – so das Motto. Mehr Infos: www.kulturamt-bielefeld.de www.bielefeld.jetzt SPORT IM FREIEN Auf Draußen-Events setzt auch der Stadtsportbund in diesem Corona-Sommer: Pilates am Meierteich, Zumba im Ummelner Bürgerpark oder Qigong im Morgengrauen – das und mehr gibt’s täglich wechselnd in Kooperation mit Partnern noch bis Ende August in verschiedenen Parks der Stadt. An den Sportanlagen an der Rußheide, in Brake, in der BPI-Arena (Senne), in Ubbedissen, am Brodhagen, im Böllhoff-Stadion in Brackwede oder im Stadion an der Travestraße können auch Sportabzeichen gemacht oder wiederholt werden. Das Programm: ?www.ssb-bielefeld.de Auch Indoor-Sportkurse dürfen seit 15. Juli mit mehr Teilnehmern stattfinden. Es lohnt sich also, beim Sportanbieter der Wahl mal anzufragen, ob Kurs-Plätze frei geworden sind. ISHARA Eigentlich schon seit 15. Juni ist die Öffnung von Hallenbädern und Saunen in NRW gestattet, doch die Bielefelder Bäder (BBF) hielten sich zurück. Seit Montag hat die Ishara-Saunawelt jetzt geöffnet – bei E-Ticketing, Obergrenzen und Abstandsregeln. So dürfen sich in der Saunawelt maximal 65 Personen gleichzeitig aufhalten. Auch für die Räume im Inneren gelten Obergrenzen. Beim Betreten des Ishara müssen die Gäste Mund-Nasen-Schutz tragen und dürfen ihn erst ablegen, wenn sie ihre Kleidung in den Schränken verstaut haben. Gleiches gilt in umgekehrter Reihenfolge beim Verlassen des Hauses. Geöffnet werden aus hygienischen Gründen nur die Saunen, die mindestens auf 80 °C geheizt werden können. Handtücher, Bademäntel, Decken und Kissen sowie Bücher und Zeitschriften müssen die Gäste selbst mitbringen. Geschwommen werden kann im Ishara übrigens noch nicht. Das Personal verstärkt stattdessen die Freibad-Teams. STADTFÜHRUNGEN Bereits seit Ende Juni finden die Stadtführungen wieder statt, allerdings in kleineren Gruppen. So können pro Führung maximal zehn Personen inklusive Guide dabei sein. Infos: ?www.bielefeld.jetzt

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