Bielefeld. Die Veranstaltungsbranche hat am Montag bundesweit ein starkes Zeichen gesetzt: Auch in Bielefeld leuchteten zahlreiche Gebäude in Rot. Ein Hinweis der Branche auf ihre verzweifelte Lage.
Die "Night of Light" dreht sich laut der Veranstalter im Kern darum, auf die missliche Lage aller Dienstleister im Veranstaltungssektor aufgrund der Corona-Restriktionen aufmerksam zu machen. Sie stellt eine Art der stillen Demonstration dar.
Die Lage für die Veranstalter ist dramatisch
Um 23.55 Uhr (Nach dem Motto „Es ist fünf vor zwölf") leuchteten in Bielefeld zahlreiche Fassaden in Rot. Zudem gab es plastische Installationen, die auf die kritische Lage in der Veranstaltungswirtschaft hinwiesen.
"Das aktuelle Konjunkturpaket hilft in den seltensten Fällen tatsächlich weiter und sichert garantiert niemanden aus unseren Reihen vor einer Insolvenz", heißt es bei den teilnehmenden Eventagenturen und Veranstaltern in Bielefeld. "Aus unserer Sicht muss deutlich mehr passieren, damit am Jahresende nicht tausende Arbeitnehmer und auch Arbeitgeber vor dem Jobcenter sitzen werden! Seit Mitte März halten wir alle den Atem am, überlegen in alle Richtungen, was wir alternativ anbieten könnten und wie wir in dieser Krise weiterhin bestehen können."
Für den Initiator der Aktion „Night of Light" und Vorstand der LK-AG Essen, Tom Koperek, steht die gesamte Veranstaltungswirtschaft auf der Roten Liste der aussterbenden Branchen: „Die nächsten 100 Tage übersteht die Veranstaltungswirtschaft nicht! Die aktuellen Auflagen und Restriktionen machen die wirtschaftliche Durchführung von Veranstaltungen quasi unmöglich."
Das treffe nicht nur die Veranstalter, sondern auch Spielstätten sowie Zulieferer und Dienstleister jeder Art und Größe: Technikfirmen, Bühnen- und Messebauer, Ausstatter, Caterer, Logistiker über Künstler bis hin zum Einzelunternehmer, der Content, Drehbuch, Regie oder florale Dekoration zu Events beisteuert.
In Bielefeld fokussierte sich die Aktion auf die öffentlichen Plätze rund ums Rathaus, den Jahnplatz, Alter Markt,
Siggi und den Leineweberbrunnen, Jahnplatz, Stadthalle und das Stadttheater. Auch Kulturstätten, Clubs und die Stadtwerke Bielefeld waren dabei. Enttäuschend für die Aktiven: Das Bielefelder Wahrzeichen, die Sparrenburg, durfte in die Aktion nicht eingebunden werden.