Die Flohmarkt-Saison in Bielefeld startet - das sind die neuen Regeln

Bielefeld. Der dritte Samstag im Monat ist von April bis Oktober bei vielen Flohmarktfans fest reserviert: für den beliebten Markt auf dem Klosterplatz. Durch Corona wurden die Termine im April, Mai und Juni gestrichen. Aber am 18. Juli soll’s dort jetzt wieder losgehen – allerdings etwas anders als sonst. Floh- und Trödelmärkte können unter Auflagen eines besonderen Hygiene- und Infektionsschutzkonzepts stattfinden, heißt es in den zum 15. Juni in Kraft getretenen neuen gelockerten Regelungen vom Land. Nur jeder zweite, jeweils drei Meter lange Standplatz verkauft &bdquo;Wir müssen einfach mal abwarten, wie es läuft", sagt Christian Otto, der zusammen mit seinem Bruder Michael seit über 30 Jahren Flohmärkte in Bielefeld organisiert. Um die Auflagen zu erfüllen, wird auf dem Klosterplatz nur jeder zweite, jeweils drei Meter lange Standplatz verkauft. So seien aber immer noch etwa 80 bis 90 Plätze verfügbar. Ab Donnerstag, 18. Juni, 10 Uhr, können Platztickets wie gehabt in Ottos Briefmarken- und Münzladen an der Rathausstraße 12 erworben werden. Kosten pro Stand: 28 Euro. Der Verkauf für die siebenmonatige Saison, die eigentlich am 18. April gestartet wäre, war am 1. März angelaufen, dann kurze Zeit später coronabedingt gestoppt worden. &bdquo;Jetzt verkaufen wir auch erstmal nur Plätze für den Klosterplatz-Flohmarkt im Juli", sagt Otto. Das dortige Verkäufer- und auch Käuferklientel schätzt er als sehr vorsichtig ein. Er und seine Mitarbeiter, die bei Auf- und Abbau für Ordnung sorgen, tragen Schutzmasken. &bdquo;Und sicher auch viele Teilnehmer und Kunden", vermutet Otto. &bdquo;Aber irgendwann müssen wir ja mal wieder starten, überall geht’s wieder los."Jetzt am Sonntag, 21. Juni, veranstaltet er den ersten Flohmarkt nach der Coronapause am Marktkauf in Baumheide, am Sonntag darauf am Gleisdreieck in Brackwede. &bdquo;Wir rechnen jeweils mit etwa 60 bis 70 Ständen", sagt Otto. Entsprechend der Sicherheitsvorgaben sind Beschilderungen, Absperrungen und verstärkte Hygienemaßnahmen geplant, beispielsweise bei den Toilettenwagen. Wann es mit dem Flohmarkt an der Radrennbahn, der eigentlich von April bis November jeden Samstag mit rund 90 bis 100 Ständen stattfindet, wieder losgeht, ist hingegen noch offen. &bdquo;Die Vorgaben vom Land ändern sich von Woche zu Woche, die Einschränkungen sind noch zu hoch", sagt Veranstalter Micheal Krenky. Es müsse auch wirtschaftlich sein. &bdquo;Wir sind da gerade mit der Stadt in Verhandlungen, brauchen ein vernünftiges Konzept und verbindliche Regelungen", sagt er. Auch auf dem Siegfriedplatz wird der monatliche Flohmarkt, immer am letzten Samstag im Monat, vorerst nicht geplant. &bdquo;Aus unserer Sicht ist das eine Großveranstaltung, wir können den Besucherstrom da gar nicht begrenzen", sagt Ulrich Zucht, Vorsitzender des veranstaltenden Vereins &bdquo;Bürgerwache". Der Veranstalter trägt die Verantwortung Grundsätzlich seien Flohmärkte jetzt wieder erlaubt, so Christiane Krumbholz, stellvertretende Leiterin des Ordnungsamtes. Voraussetzung sei aber, dass der Veranstalter ein entsprechendes Hygiene- und Infektionsschutzkonzept beim Gesundheitsamt vorgelegt habe. Darin müsse er deutlich machen, mit welchen Maßnahmen er das Infektionsrisiko minimieren will. Der Veranstalter trage die Verantwortung und müsse dafür sorgen, dass beispielsweise Abstände eingehalten oder ansonsten Mund-Nasen-Schutz getragen wird. &bdquo;Wie auch in anderen Bereichen führen wir auch da Kontrollen durch", sagt Krumbholz. Es sei viel gelockert worden, nehme &bdquo;ganz klar Fahrt auf in Sachen größerer Menschenmengen".Dass zwei große und sehr beliebte Flohmärkte im September ausfallen, ist wahrscheinlich: der beim Heeper Ting (440 bis 500 Stände) und der beim Stiftsmarkt in Schildesche. Gerade hat der Bund das Verbot für Großveranstaltungen wie diese beiden Stadtteilfeste bis Ende Oktober verlängert. Flohmärkten in Kitas und Schulen Auch viele Kitas und Grundschulen veranstalten jeweils im Frühjahr und im Herbst Flohmärkte für Kinderkleidung und Spielsachen – allerdings zumeist drinnen. Christina Diedrichsen vom Förderverein der Kirchengemeinde Hoberge-Uerentrup organisiert seit Jahren in der dortigen Kita zweimal jährlich einen der größeren und sehr beliebten Flohmärkte. &bdquo;Anfang März hatten wir gerade noch Glück, da war alles noch wie immer", berichtet sie. Ob der Termin im September allerdings stattfinden kann, könne sie aktuell noch überhaupt nicht sagen. Ähnlich geht es auch den Veranstaltern in anderen Kitas und Grundschulen. &bdquo;Wir hoffen sehr, dass unser für den 19. September geplante Flohmarkt nicht abgesagt werden muss", sagt Katharina Jankowsky vom Förderverein der Martinschule. &bdquo;Gerade aktuell haben noch mehr Familien Bedarf, gute gebrauchte Kindersachen zu bekommen."

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