Bauverzögerungen am Senner Hellweg

Sennestadt. Mit dem Senner Hellweg und der Paderborner Straße sind gleich beide wichtigen Verkehrsverbindungen Richtung Südost seit Wochen wegen Bauarbeiten gesperrt. Es kommt zu Staus auf der Vennhofallee, die ohne die Corona-Pandemie wohl deutlich heftiger ausfielen. "Das war mit Straßen NRW abgesprochen, soweit man das absprechen kann", betont Kerstin Heß vom Bereich Baustellenkommunikation im städtischen Amt für Verkehr. Bei den Bauarbeiten am Senner Hellweg kommt es überdies schon im ersten Abschnitt zu Verzögerungen. Umleitungsstrecken sind im Bezirk begrenzt "Die Paderborner Straße ist eine Landesstraße und wenn die in Planung bei Straßen NRW steht, müssen wir das möglich machen und Umleitungsstrecken einrichten", erklärt Heß. Doch Umleitungsstrecken sind in Sennestadt begrenzt - und durch die von der Stadt durchgeführte Sanierung des Senner Hellwegs blieben nur die Vennhofallee sowie, für den Umweg zur A 33, die Sender Straße. Arbeiten hinken der Planung hinterher Der wegen des Lockdowns wesentlich geringere Verkehr kommt der Baustelle am Senner Hellweg zugute. "Sonst wären hier wesentlich mehr Anwohner mit dem Auto unterwegs", erläutert Straßenbaumeister Michael Kösters, der vor Ort die Baustelle leitet. Anfangs habe es gelegentlich Probleme mit den Anwohnern gegeben, aber das sei normal. "Jetzt spielen alle gut mit", sagt Kösters. "Die wollen ja auch, dass ihre Straße schön wird." Dennoch hinkt die Maßnahme deutlich der Planung hinterher: Eigentlich sollte bereits Ende April der gesamte Abschnitt bis zur Rheinallee fertig sein, nun ist ein Dutzend Bauarbeiter gerade mal mit dem Gehweg bis zur Einmündung Ruhrweg gekommen. Und erst Ende der Woche soll bis dort die Straße asphaltiert werden. Frieda-Nadig-Haus bleibt erreichbar Grund für die Verzögerung sind Leitungsumlegungen der Telekom. Aktuell prüft das Amt für Verkehr, ob eine Verzögerung durch entsprechende "Bauablaufoptimierungen" wieder kompensiert werden könne, so Mathias John vom Amt für Verkehr. Deshalb möchte man sich noch nicht festlegen, ob und wie weit sich der Baubeginn der weiteren Abschnitte nach hinten verschiebt. Das Frieda-Nadig-Haus werde während der Baumaßnahme aber auf jeden Fall erreichbar bleiben. Zudem seien Bauleiter und Anlieger immer im Gespräch miteinander. Derweil haben Umbau-Neuerungen der Verwaltung für einigen Wirbel in der Bezirkspolitik gesorgt. Zwar hätten sich die Grundsätze gegenüber den politischen Beschlüssen nicht geändert, versicherte Nora Niebel vom städtischen Amt für Verkehr auf eine Anfrage der SPD schon vor einigen Wochen. Allerdings ergäben sich im Verlauf der detaillierteren Planung häufig &bdquo;Anpassungen von einzelnen Details". Die hatte Niebel in ihrer Antwort genau aufgelistet. Dort finden sich etwa zwei Aufpflasterungen ("Berliner Kissen") zwischen Uhlenflucht und Ruhrweg, umdie Reduzierung der Geschwindigkeit auf Tempo 30 zu verdeutlichen. Vergrößert werden soll auch die geplante Mittelinsel im Bereich der Einmündung Elbeallee. So soll der Wechsel vom Radweg (beide Richtungen) auf die Fahrbahn sicherer gemacht werden. Scharfe Kritik an "Berliner Kissen" Besonders die Kissenbarrieren sind in der jüngsten Bezirksvertretung (BZV) auf wenig Gegenliebe gestoßen. Die CDU lehnte sie rundweg ab. Sie seien politisch nie beschlossen worden, verursachten zusätzlich Lärm beim Überfahren und seien "im Mischverkehr gefährlich für die Radfahrer". CDU-Bezirksvertreter Frank Sprungmann: "Wir meinen, dass solche massiven Änderungen vorher in die BZV gehören." Auch die beabsichtigte Verengung der Straße zwischen den "Kissen" ist für ihn ein "No Go". Dort sei dann ein Begegnungsverkehr nicht mehr möglich. Außerdem sei auch eine solche Verjüngung politisch nie beschlossen worden. Dem Mischverkehr in diesem Bereich - Autos und Radfahrer zusammen auf der Fahrbahn - sei von der Politik nur zugestimmt worden, da die Fahrbahn dort für einen eigenen Radweg nicht breit genug sei. "Das war bereits eine zu schluckende Kröte." Im Übrigen "kann es nicht sein, dass solche maßgeblichen und weitgehenden Eingriffe nach anderen vorhergehenden Planungen und den daraus resultierenden politischen Beschlüssen einfach so in der Praxis von den Fachämtern anders realisiert werden". Dann könne Politik auch zu Hause bleiben, schimpfte Sprungmann. Nun soll laut mehrheitlichem Beschluss sowohl auf die "Kissen" als auch auf die Verjüngung erst einmal verzichtet werden. Lkw-Verbot soll geprüft werden Die SPD verwies in der Sitzung darauf, dass sich die Bürger nach dem Umbau des Senner Hellwegs weiterhin ein LKW-Fahrverbot (für LKW ab 3,5 Tonnen, aber Zulieferer und Busse frei) wünschten. "Auch die Bezirksvertretung Sennestadt hat das immer wieder gefordert", bekräftigte SPD-Bezirksvertreter Markus Müller." Die Verwaltung soll nun prüfen, wie das künftig sichergestellt werden kann.

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