Die Stadtbibliothek kommt in Bielefeld jetzt ins Kinderzimmer

Bielefeld. Die Bibliotheken in Deutschland sind zu – wenn aber die Menschen nicht mehr kommen können, um sich CDs, Bücher & Co. auszuleihen, kommen die Medien eben zu ihnen nach Hause. Online. Die Stadtbibliothek verschenkt bis zum 30. Juni befristete Zugänge zur Onleihe OWL oder auch zum Musikportal Freegal. &bdquo;Wir unterstützen die derzeitigen Schutzmaßnahmen in der Corona-Krise. Auf Lesestoff, Freude und Erlebnis braucht deshalb aber niemand zu verzichten", sagt Katja Bartlakowski, Direktorin der Stadtbibliothek. Kurz bevor die Stadtbibliothek dicht machen musste, hätten die Bielefelder noch die Regale leer geräumt. &bdquo;Die Menschen haben sich mit Büchern eingedeckt – denn keiner weiß, wie lange die Kontaktsperre noch anhält." Leihfristen wurden verlängert Bartlakowski und ihr Team haben zunächst die Leihfristen bis mindestens zum 30. April gestaffelt verlängert, Mahnungen und Gebühren werden ausgesetzt. &bdquo;Wir wollen nicht, dass alle auf einmal in die Bibliothek strömen, wenn es wieder los geht", erklärt sie. In der Bibliothek sind die Flure mittlerweile fast leer, einige Mitarbeiter unterstützen in anderen Ämtern wie dem Gesundheitsamt; andere wiederum können ihren Job im Homeoffice machen. Sie stehen im ständigen Austausch mit den Kunden. &bdquo;Gerade jetzt ist der Kontakt wichtig, um herauszufinden, was die Menschen brauchen", sagt Bartlakowski. &bdquo;Wir reagieren stark auf Kundenwünsche und schauen, was möglich ist." Anstieg um 20 Prozent &bdquo;Bereits in den ersten Tagen nach der Schließung hätten die E-Book-Ausleihen um etwa 20 Prozent zugenommen, sagt Bartlakowski. &bdquo;Wir rechnen auch mit einem weiteren Anstieg." Denn viele Titel seien mehrfach vorgemerkt. Die Onleihe enthält derzeit mehr als 45.000 elektronische Romane, Sachbücher sowie Kinder- und Jugendliteratur, Zeitschriften, Hörbücher und Videotrainings zu den Themen Technik, Business, Sprachen, Freizeit und Gesundheit. &bdquo;Diesen Bereich werden wir inhaltlich ausbauen." Für Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre gibt’s gerade einen ganz besondern Service. &bdquo;Viele Eltern rufen uns an und wünschen sich, dass wir Themenpakete mit Kindermedien zusammenstellen", sagt Bartlakowski. &bdquo;Das tun wir gerne." Das Angebot laufe bombig, sagt sie. Wer eine Kinder-Kiste möchte, könne eine E-Mail an stadtbibliothek.kinderbibliothek@bielefeld.de unter Angabe der Kontaktdaten der Erziehungsberechtigten, Bibliotheksausweisnummer, Alter und Geschlecht sowie der Interessen des Kindes schreiben. Lesefrühling fällt aus Nicht nur die Ausleihe ist derzeit geschlossen, auch das Veranstaltungsprogramm musste die Stadtbibliothek absagen. Erstmal bis zum 30. April. Dazu zählt auch die Kinder-Literaturreihe Lesefrühling, die am 29. April starten sollte. &bdquo;Das ist sehr schade", sagt Bartlakowski. Sie und ihr Team denken jetzt über digitale Veranstaltungsformate nach. &bdquo;Online-Lesungen, um die heimischen Autoren zu unterstützen", sagt sie. Noch in den Osterferien könnte es entsprechende Angebote geben. Ganz verzichten müssen die Bielefelder auf das gedruckte Buch gerade übrigens nicht: Vor der Tür hat die Stadtbibliothek ein Regal aufgestellt, das die Mitarbeiter laufend mit aussortierten Büchern befüllen. &bdquo;Mit genügend Abstand zueinander dürfen sich die Menschen dort Bücher rausnehmen." Auch Bastelanleitungen, Comics und Kochbücher sind schon mal dabei. Bibliothek ist weiterhin erreichbar Die Stadtbibliothek ist weiterhin erreichbar per E-Mail unter stadtbibliothek.information@bielefeld.de und zwischen 10 und 16 Uhr auch über die Hotline (05 21) 51 50 00. Alle Neuigkeiten gibt’s auch unter www.stadtbibliothek-bielefeld.de Alle aktuellen Entwicklungen in der Corona-Krise in Bielefeld im Liveblog der Lokalredaktion

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