Polizei Bielefeld ahndet 70 Corona-Verstöße - Eingreifen bei Eiscafé

Bielefeld. Seit gut einer Woche unterstützt die Polizei die Stadt Bielefeld bei der flächendeckenden Überwachung und Durchsetzung der Corona-Verbote – amtlich heißt es &bdquo;Verordnung zum Schutz vor Neuinfizierungen mit dem Coronavirus" (CoronaSchVO). Immerhin 70-mal seien seit Dienstag, 24. März, Streifen durch Bürgerhinweise oder eigene Feststellungen auf &bdquo;verbotenen Personenansammlungen" herangetreten. Das meldet Polizeisprecherin Sonja Rehmert. Überwiegend sei es dabei um spielende Kinder und Jugendliche auf Spielplätzen, Personengruppen von 3 bis 5 Personen auf Parkplätzen, in Parks und auf Schulhöfen gegangen. &bdquo;Es ist auch mal Alkohol rumgegangen, aber echte Corona-Partys haben wir nicht festgestellt." Einige Male wurden Gruppen auch vom gemeinsamen Basketball- oder Fußballspiel abgehalten. In einem Fall hatten sich junge Leute mit ihren Autos auf einem Parkplatz getroffen. Ein Eiscafé bediente ungerührt seine Gäste Ungewöhnlich: Trotz des eindeutigen Verbots des Landes NRW hatte ein Eiscafé im Bielefelder Süden heimlich seine Gäste vor Ort bedient. &bdquo;Dort saßen die Gäste draußen oder auf der nahegelegenen Treppe", erklärt Rehmert. Die Polizei schritt nach Bekanntwerden ein. Den Fall habe dann aber das Ordnungsamt übernommen. Laut CoronaSchVO sind Eiscafés zu schließen. Ein Außer-Haus-Verkauf ist aber zulässig, der Verzehr des Eises ist aber in einem Umkreis von 50 Metern um die gastronomische Einrichtung untersagt. Erst vor wenigen Tagen hatte das Verwaltungsgericht Minden die Klage eines Betreibers aus dem Kreis Lippe gegen die Schließungsanordnung seines Eiscafés in einem Eilverfahren abgelehnt. Auf die Verstöße gegen die Corona-Schutzverordnung haben die Polizeibeamten in Abstimmung mit der Stadt mit Platzverweisen oder der Einleitung von Ordnungswidrigkeitenverfahren reagiert. Straftaten wurden der Polizei dabei bis jetzt nicht bekannt. Als Straftaten gelten laut CoronaSchVO Versammlungen von mehr als zehn Personen oder die Durchführung öffentlicher Versammlungen oder Veranstaltungen. Häusliche Gewalt und Körperverletzungen sind derzeit rückläufig Polizeipräsidentin Katharina Giere betont: &bdquo;Wir werden unsere Kontrollen gegen die wenigen Unverbesserlichen und Verantwortungslosen konsequent fortsetzen." Durch die Corona-Kontrollen haben die Beamten zwar neue Betätigungsfelder, dafür nahm die Zahl der üblichen Einsätze in der vergangenen Woche aber deutlich ab: &bdquo;Die Kriminalitätsentwicklung war in der vergangenen Woche insbesondere im Bereich Körperverletzung, Diebstahl, Raub und Wohnungseinbruchsdiebstahl rückläufig", sagte Rehmert. Entgegen den Erwartungen registrierte die Polizei auch bisher weniger häusliche Gewalt. Weil auch weniger Menschen zur Arbeit oder in die Schule fahren, reduzierte sich auch die Zahl der Verkehrsunfälle. Ob die Rückgänge allein auf die Corona-Beschränkungen zurückzuführen sind, ist noch unklar: Die Kriminalitätsentwicklung sei immer gewissen Schwankungen unterlegen. Warnung vor Betrügern, die die Coronakrise ausnutzen Gute Nachricht: Betrüger, die in Bielefeld die Coronakrise für sich nutzen, wurden bisher nicht angezeigt. Vorsorglich weist die Kripo aber darauf hin, dass Kriminelle die Angst vor dem Corona-Virus momentan auf vielfältige Weise ausnutzen. So würden in Internet-Fake-Shops medizinische Geräte und Atemschutzmasken angeboten, die Kunden nie erhalten. Oder sie geben sich als infizierte Angehörige aus, um Geld bei ihren Opfern zu erschleichen. In einer neuen Variante geben sich Kriminelle als Amtspersonen aus, die vor allem bei älteren Menschen Tests auf Covid-19 durchführen wollten. Präventionshinweise in diesem Zusammenhang finden Sie auf der Webseite der Polizei NRW.

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