Bielefeld. Die Stadt Bielefeld ist zu 5,88 Prozent an der defizitären Flughafen Paderborn/Lippstadt GmbH beteiligt. Weil deren Verluste steigen, sollen die beteiligten Kommunen pro Jahr 2,5 Millionen Euro zusätzlich zuschießen. Für Bielefeld wären das 150.000 Euro/Jahr. Bei den Grünen stößt das auf heftige Kritik.
Defizit steigt jährlich
Der Rat soll das Geld am 12. Dezember freigeben, am Donnerstag berät der Hauptausschuss. Ähnliche oder sogar höhere Summen könnten 2021 und 2022 anfallen. Die Lage des Flughafens verschlechtert sich infolge zunehmender Verspätungen, Flugausfällen und Insolvenzen von Fluglinien deutlich, so Kämmerer Rainer Kaschel (CDU). Pro Jahr erwarte man ein Minus zwischen 4,5 bis 5 Millionen Euro. Für Bielefeld kämen Investitionskosten von 366.000 Euro hinzu.
Grüne: Fass ohne Boden
Das ist den Grünen zu viel. Sie lehnen die Zusatzvereinbarung „entschieden" ab, wie sie in einer Presseerklärung mitteilen. Die wirtschaftlichen Probleme des Flughafens seien nicht neu: „Anstatt weiterhin Millionenbeträge in ein Fass ohne Boden zu werfen, sollte die Stadt so schnell wie möglich ihre Beteiligung aufgeben."
Der Ratsfraktionsvorsitzende Jens Julkowski-Keppler hält es „für nicht verantwortbar, angesichts zurückgehender Passagierzahlen und der Debatte um mehr Klimaschutz eine Flughafen mit städtischen Mitteln zu subventionieren". Stattdessen sollte das Geld zum Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs und der Verbesserung der Fahrrad-Infrastruktur in Bielefeld eingesetzt werden. Die Stadt sieht für eine Kündigung der Beteiligung bisher keinen Grund.