Bielefelder Carnival der Kulturen fällt im kommenden Jahr aus

Bielefeld. Stadtnäher, noch internationaler ausgerichtet, komplett kostenlos – aber auch nur noch alle zwei Jahre: Das ist die Idee des Shademakers Carnival Clubs für den Carnival der Kulturen (CdK). Erst 2021 soll die nächste Parade starten. &bdquo;Das kommende Jahr wollen wir für verschiedene Workshops nutzen, in denen unsere etwa 45 ostwestfälischen Gruppen mit internationalen Künstlern neue Techniken für Kostümgestaltung und Performance erarbeiten", sagt die Vereinsvorsitzende Frieda Wieczorek. Nach dem Ausstieg des Welthauses sei kein neuer Partner im Gespräch. Schon gar nicht, wie jetzt vom ehemaligen Leiter des Welthaus-Kulturbüros, Heiner Maas, in einem offenen Brief in Frage gestellt, die Stadt. Seine Vermutung: Sie wolle die Federführung &bdquo;des inzwischen zum Werbeträger avancierten CdK übernehmen". &bdquo;Das würde nicht passen, denn wir wollen wie im Ursprung auch weiterhin für politischen Protest stehen", sagt Wieczorek. Sicherheit und künstlerische Qualität spielen wichtige Rolle Weil die konzeptionellen Vorstellungen der beiden Partner, die 1997 zusammen den ersten Carnival in Bielefeld auf die Beine gestellt haben, zuletzt auseinandergegangen sind, hat jeder ein eigenes Konzept erarbeitet und dem Kulturausschuss vorgestellt. Die Stadt entschied jetzt, die zur Verfügung stehenden Fördergelder – bisher 14.500 Euro pro Jahr – in das Konzept der Shademakers zu investieren. Darauf hin stieg das Welthaus aus. &bdquo;Die neue Konzeption reagiert auf einige Aspekte des Carnivals, die anzupassen waren, insbesondere die Länge des Paradeweges, das künstlerische Erscheinungsbild, die Situation des Abschlussfestes sowie steigende Aufwendungen für Sicherheitsleistungen", sagt Kulturdezernent Udo Witthaus. Das Konzept der Shademakers habe dazu überzeugende, innovative und zukunftsfähige Lösungsansätze formuliert. Die Durchführung im zweijährigen Rhythmus ermögliche es, mehr Gelder in die künstlerische Qualität der Parade einfließen zu lassen. Im internationalen Carnivals-Karussell immer weiter nach oben geschraubt &bdquo;Wir haben uns im internationalen Carnivals-Karussell immer weiter nach oben geschraubt", ergänzt Wieczorek. Aus New York, England und Holland kämen mittlerweile viele Besucher. Rund 100.000 waren es in diesem Jahr insgesamt. Ihre Ansprüche, und auch die der Künstler, hätten sich verändert. Für die Profigruppen sei die bisherige Strecke von vier Kilometern zu lang. Deshalb soll die Parade zukünftig wie gehabt um 15 Uhr im Westen starten, dann aber vor den Rathäusern, und nicht im Ravensberger Park, enden. Dort mussten Personen über 14 Jahren bisher fünf Euro Eintritt für die Abschlussveranstaltung zahlen. Das sei nicht mehr so gut angenommen worden. &bdquo;Zukünftig soll alles umsonst und draußen und für alle zugänglich sein", sagt Wieczorek. An der Struktur solle sich aber grundsätzlich nichts ändern. Auch der erste Samstag im Juni soll als Termin bestehen bleiben. Ähnlich wie beim Berliner Carnival soll mittags bereits am Jahnplatz ein Markt der Kulturen eröffnen und die Zuschauer auf die Parade und das große Finale einstimmen. In Kürze wollen die Shademakers weitere Infos zu den geplanten Workshops bekannt geben. Trotz unterschiedlicher Vorstellungen zur zukünftigen Ausrichtung des CdK nahmen Welthaus und Shademakers am Mittwochabend den Heimat-Preis in der Kategorie &bdquo;Kultur- und Heimatpflege im Rathaus gemeinsam entgegen. In der Kategorie &bdquo;Soziales" gewann der Kanal 21, Offener TV Kanal Bielefeld, und in der Kategorie&bdquo;Umwelt" der Schulbauernhof Ummeln.

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