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Wunde an der Pfote macht Bielefelds Braunbär Max das Leben schwer

Braunbär Max ist ein alter Geselle. Der Publikums-Liebling kränkelt, die Pfleger sorgen sich um seine Verletzung. Agil geht es dagegen bei den Jungtieren zu: Kleine Wölfe, Störche und Steinböcke halten die Eltern auf Trab

Max ist krank: Er hat sich die hintere linke Pfote verletzt. | © Kurt Ehmke

29.05.2019 | 29.05.2019, 14:57

Bielefeld. Braunbär Max dürfte das bekannteste Tier in Olderdissen sein. Nun ist er krank. Laut Tierparkchef Herbert Linnemann hat sich der 26-jährige Koloss die linke Hinterpfote in Höhe des Fußgelenks verletzt - etwa zehn Zentimeter misst die Wunde laut Cheftierpfleger Markus Hinker.

Wunde heilt einfach nicht

Und sie heilt einfach nicht. Weder Antibiotika noch Homöopathie haben Erfolge gebracht, wenn, dann nur kurzfristig. "Max ist eben einfach alt", sagt Hinker. Er sei schon länger auffällig, so pumpe er oft schwer beim Atmen, liege gerne im Schatten oder ziehe sich ins Braunbärhaus zurück, wo er den kühlen Betonboden schätze. Kreislaufprobleme und Arthrose gesellen sich zu Schwierigkeiten beim Fellwechsel - Max ist ein alter Mann.

Erneut Störche: Drei wilde Junge gibt es im Tierpark. - © Kurt Ehmke
Erneut Störche: Drei wilde Junge gibt es im Tierpark. | © Kurt Ehmke

Jule ist älter, aber fitter

Jule mit ihren 29 Jahren sei noch fitter, sagt Hinker. Alle im Tierpark hoffen nun, dass Max noch ein paar Sommer erlebt, doch ist auch ein Tierarzt nun immer wieder an Max' Gesundheit dran. "Vielleicht kommt er noch einmal in Narkose", sagt Hinker.

Erlösen ist noch kein Thema

Sollte sich der Zustand von Max verschlechtern, wären Einschläfern oder Erschießen die Ultima Ratio. Doch das ist für Linnemann zurzeit "noch kein Thema". Zuletzt war im Tierpark ein sterbendes Wisent per Kopfschuss erlöst worden, auch ein 15-jähriger schwerkranker Silberfuchs wurde vor zwei Wochen so erlöst.

Ein Baby-Wolf: Gut versteckt liegt er zwischen Ästen. - © Kurt Ehmke
Ein Baby-Wolf: Gut versteckt liegt er zwischen Ästen. | © Kurt Ehmke

Drei neue Wölfe geboren

Auf der anderen Seite des Altwerdens in Olderdissen stehen Geburt und Kindheit. So haben Aik und Rieke am 7. Mai erneut drei Baby-Wölfe bekommen, die sich nun zu den verbliebenen zwei Wolfs-Weibchen aus dem Vorjahr gesellen und zusammen ein Rudel bilden sollen. Vielleicht, so Hinker, werden noch ein, zwei Tiere abgegeben - aber das sei oft schwer. Also soll Rieke (5) in Kürze wohl eher die Pille bekommen; und das Rudel über Jahre anführen.

Springen und Toben: Das lieben die jungen Steinböcke. - © Kurt Ehmke
Springen und Toben: Das lieben die jungen Steinböcke. | © Kurt Ehmke

Wurmkur in zwei Wochen

"In zwei Wochen bestimmen wir das Geschlecht der kleinen Wölfe und bekommen sie ihre erste Wurmkur", sagt Linnemann. Noch sind die Kleinen quasi unsichtbar im Gehege, eine der sieben Höhlen bietet immer besten Schutz. In einigen Wochen dürften die Tiere dann aber langsam herumtapsen. Da sie sehr empfindlich sind, bleibt die Brücke über das Wolfsgehege auf absehbare Zeit geschlossen.

Abstand halten zu den Wölfen

Hinker bittet Besucher dringend, nicht von unten dicht an das Gehege heranzuklettern, "das stresst und gefährdet die Tiere enorm". Sicherheitsabstände, die die Wölfe bräuchten, würden unterschritten. Besonders Hundebesitzer sollten großen Abstand halten, da die Wölfe auf Hunde mit noch mehr Stress reagierten.

Junge Störche, junge Steinböcke

Nachwuchs gibt es viel im Tierpark: Besucher können erneut drei junge Störche auf dem Dach gegenüber des Meierhofes sehen - und auch bei den Steinböcke toben viele junge Tiere herum.