So schick wird das neue Hundehaus im Bielefelder Tierheim

Sennestadt. Die Bauarbeiten laufen nach Plan: Im Sommer soll das neue Hundehaus auf dem Gelände des Tierheims Bielefeld an der Kampstraße eingeweiht werden. Dann können sich die bellenden Vierbeiner dort in Gruppen tummeln, den großen Auslauf genießen, sich aber auch in ihre Zimmer zurückziehen. Der Einweihungstag rückt näher. Der aktuelle Stand der Arbeiten stellt Tierheimleiterin Anna Venzke und Tierschutzverein-Vorsitzenden Helmut Tiekötter zufrieden. &bdquo;Die Klinkerfassade und das Dach sind bereits fertig, einige Fenster und Glastüren sind auch schon drin", sagt Venzke. &bdquo;Als nächsten Schritt kommen die weiteren der insgesamt 60 Fenster in das Gebäude." Anschließend soll im April der Estrich als Fußbodenfundament rein. &bdquo;Der muss dann erst mal einige Zeit trocknen. Danach wird als Bodenbelag Epoxidharz verlegt", sagt Helmut Tiekötter. &bdquo;Der hat keine Fugen wie bei Fließen und ist damit stärker belastbar. Die Hunde werden dann problemlos rumtollen können." Während sich Handwerker-Profis um den Boden kümmern werden, wollen die Ehrenamtlichen des Tierschutzvereins die Wände selbst streichen. Venzke: &bdquo;Wir hoffen dann, dass wir zum Tag der offenen Tür am 7. Juli die Einweihung des neuen Hundehauses mit allen Gästen feiern können." Als Bodenbelag wird Epoxidharz verlegt Für Anna Venzke war das neue Hundehaus ein Herzenswunsch. Und vor den Vereinschef war es schon seit Jahrzehnten an der Zeit für den Neubau. Denn schon bei der Einweihung des damaligen Hundehauses, das an gleicher Stelle stand, sei der Bedarf da gewesen, sagt er. &bdquo;Damals war einfach das Geld für ein Hundehaus zu knapp, und es wurden Kompromisse eingegangen, die schon nicht mehr zeitgemäß waren." Das alte Hundehaus stand seit 1976. Über die Jahre musste es immer wieder renoviert werden. Die Hunde hatten damals zudem nicht mehr als einen kahlen Raum zur Verfügung. Eine Fehlkonstruktion am Durchgang von den Hundeboxen zu den Außenzwingern zog im Herbst und Winter kalten Durchzug nach sich. Tiekötter: &bdquo;Der Zwinger erreichte zwar die damals geltenden Mindeststandards, ist mit zwölf Quadratmetern für zwei Hunde aber einfach zu klein gewesen." Das neue Hundehaus bietet Bello & Co. einen Auslauf, der gut 40 Quadratmeter groß sein wird. Im Hundehaus selbst gibt es 30 Zimmer in zwei Größen: zweimal zwei und zweimal vier Meter. Dazu kommen noch ein Technik- und ein Hauswirtschaftsraum. Neben dem Neubau werden für die Vierbeiner auch noch zwei Gruppenhäuser errichtet, in denen sich jeweils zehn Hunde aufhalten können. Tiekötter: &bdquo;Diese Häuser sind eine Holzkonstruktion, die unsere Hausmeister Bernd Sasse und Harald Neumann zusammen mit Ehrenamtlichen bauen." Zwischen Hundehaus und Gruppenhäuser soll ein Innenhof entstehen, in dem es sich die Besucher des Tierheims gemütlich machen und den Hunden beim Herumwuseln zuschauen können. Der neue Auslauf ist 40 Quadratmeter groß Möglich werden die neuen Gebäude für den Tierschutzverein nur durch Spenden und vor allem Erbschaften. Das neue Hundehaus kostet etwa 600.000 Euro, berichtet der Vereinsvorsitzende. Für die Gruppenhäuser kämen noch 25.000 Euro oben drauf. Für das Hundehaus hat die Sennerin Leonie Jürging, die 2015 gestorben ist, ein Haus im Wert von 150.000 Euro an den Verein vererbt. Tiekötter: &bdquo;Wir werden das Hundehaus nach ihr benennen." Anna Venzke freut an dem neuen Gebäuden besonders die Möglichkeit, die Hunde in Gruppen zu halten. &bdquo;Derzeit sitzen sie einzeln oder maximal zu zweit, weil die Gegebenheiten es nicht anders hergeben." In dem Neubau dagegen sollen die Tiere nicht mehr allein sein und rausgehen können, wann immer sie wollen. In den Zimmern können zwei bis vier Hunde zusammenleben. &bdquo;Hunde sind von Natur aus soziale Tiere und keine Einzelgänger", betont Venzke. Es sei &bdquo;wie bei uns Menschen": &bdquo;Allein zu sein ist für die Hunde langweilig. Gemeinsam aber können sie sich einen schönen Tag machen." Zwar gebe es auch diejenigen, die erst einmal einzeln leben sollten. &bdquo;Aber diese als ’schwierig’ beschriebenen Hunde können wir separieren und mit ihnen das Sozialverhalten wieder erlernen." Schwierigen Hunde können separiert werden Aktuell beherbergt das Tierheim etwa 40 Hunde, die im noch verbliebenen zweiten Hundehaus leben. Die kommen als erstes in den Neubau. &bdquo;Das alte verbliebene Hundehaus wollen wir dann für einen anderen Zweck verwenden. Möglich wäre eine Übergangslösung für schwierige Katzen", sagt Tiekötter. &bdquo;Eventuell könnten auch Igel dort überwintern. Mit Improvisation und genug Fantasie werden wir daraus was machen, wenn wir es brauchen." Wenn aber genug Geld da ist, solle das alte Haus abgerissen und durch ein multifunktionelles Gebäude ersetzt werden. &bdquo;Zum Beispiel für Exoten wie Schlangen und Echsen und als Krankengebäude. Da gibt es so einiges, was noch schön zu haben wäre." Am Sonntag, 14. April, von 11 bis 17 Uhr, findet erst einmal das Frühlingsfest in der Einrichtung an der Kampstraße statt. &bdquo;Dann wird leider noch keine Besichtigung des neuen Hundehauses möglich sein", bedauert die Leiterin. Dafür aber werden das noch stehende alte Hundehaus, das Katzen- sowie das Kleintierhaus mit seinen Kaninchen, Hamstern, Vögeln und mehr für alle Besucher offen sein.

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