Mit DJ-Musik und Blaskapelle gegen den Neonazi-Auftritt in Bielefeld

Bielefeld. Die geplante Neonazi-Demo am Samstag, 10. November, wirft bereits ihre Schatten auf Bielefeld. Deshalb trafen sich jetzt 60 Teilnehmer des bürgerlichen &bdquo;Bündnis gegen Rechts", um den gemeinsamen Gegenprotest der Bielefelder konkreter werden zu lassen. Wie Klaus Rees und Michael Gugat vom Bündnis bestätigten, wird es bei der Vielzahl einzelner Protestkundgebungen und Mahnwachen bleiben. Keine der bisher geplanten Auftritte wurde verworfen, es kamen sogar neue hinzu. So ruft das Bündnis am 10. November ab 12 Uhr zum Sammeln vor dem Bielefelder Hauptbahnhof auf, wo die Neonazis ankommen sollen (geplanter Demo-Start der Rechtsextremen um 13 Uhr). "Wir wollen vor ihnen dort sein", betont Rees. Vor dem Mahnmal der deportierten Juden werden die Friedensgruppe der Altstädter Nicolaikirche mit der Antifa West eine Mahnwache abhalten. Die Kundgebung und der Auftritt der Brasskomboa Atemgold 09 beginnt um 12.30 Uhr. "Tanz für Toleranz" - Bielefelder DJs legen am Kesselbrink auf Zwischen 13 und 13.30 Uhr werde es dann auch an den übrigen Kundgebungsorten losgehen, wo mit Rock, Samba aber auch Chorgesang zu rechnen sein wird: Am Jahnplatz ist rockiger Gegenwind vom DGB geplant; am Rathaus steht die &bdquo;Wir sind mehr"-Bewegung, schwul-lesbische Gruppen und Teile des Bündnisses gegen Rechts; Am Kesselbrink laden bekannte Club-DJs aus Bielefeld zum &bdquo;Tanz für Toleranz" - angemeldet von der Gruppe "Geflüchtete willkommen in Bielefeld". Nach Kundgebung und Clubmusik zieht ein Protestzug den Neonazis entgegen zum Willy-Brandt-Platz; zwischen Arndt- und Friedenstraße veranstaltet die SPD eine Kundgebung; an der Turnerstraße, dem Standort der ehemaligen Synagoge, hält die Deutsch-Israelische Gesellschaft eine Mahnwache; auf der Paulusstraße hat das Welthaus eine Kundgebung angemeldet und Verdi sowie der Betriebsrat der Stadtwerke werden vor dem Stadtwerke-Hochhaus stehen. Zudem ist eine Aktion am Siegfriedplatz geplant. An der vorsorglich angemeldeten Demo vom Bahnhof Quelle zur Justizvollzugsanstalt (angemeldet von Klaus Rees) hält das Bündnis ebenfalls fest. "Wir wollen verhindern, dass die Neonazis dorthin ausweichen können." "Wir werden keine Blockaden durchführen" Das Bündnis gegen Rechts hofft, dass die Demoteilnehmer zunächst zum Hauptbahnhof kommen, um den anreisenden Neonazis deutlich zu machen, wer die Meinungsmehrheit inne hat. Im Anschluss an die Einzelkundgebungen plant das Bündnis eine Rückkehr zum Hauptbahnhof, bis sichergestellt sei, dass alle Rechtsradikalen Bielefeld wieder verlassen haben. Rees betont: &bdquo;Wir verzichten bei unserem vielfältigen und bunten Programm auf parteipolitische Beiträge und konzentrieren uns auf Redner aus der Zivilgesellschaft." Zudem wolle man auf die besondere Bedeutung von Ursula Haverbeck für die rechte Szene eingehen. &bdquo;Wenn wir die Möglichkeit haben, die Nazis zu stoppen, dann werden wir aktiv sein", kündigt er an. Möglicherweise werde man spontan auf den Aufzug der Neonazis reagieren. &bdquo;Vielleicht gibt es einen Sternmarsch", sagt Rees. &bdquo;Aber wir werden keine Blockaden durchführen", betont er anlässlich der entsprechenden Ankündigung der Antifa. 500 Unterschriften vom Oberbürgermeister bis zur kleinen Firma Außerdem sind inzwischen 500 Einzelpersonen und Unternehmen dem Aufruf des Bündnisses gefolgt und haben die Protestnote &bdquo;Faschismus und Holocaustleugnung sind keine Meinung, sondern ein Verbrechen" unterzeichnet. Mit dabei Oberbürgermeister Pit Clausen, sämtliche Bundestags- und Landtagsabgeordneten Bielefelds, Politiker aber auch Kirchengemeinden und verschiedenste Bielefelder Organisationen und Firmen, so Rees.

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