Bielefeld. Das "Cafe Europa" öffnet an diesem Freitag in einem neuen visuellen Gewand. "Gäste dürfen sich auf ein frischeres Konzept freuen", verrät Betreiber Peter Daletzki. Ein Konzept, das sich den Interessen der Partygänger Bielefelds widmen und einige Neuerungen enthalten soll.
Durch eine Erweiterung der Hauptbar auf 7 Meter Länge und 3,50 Meter Breite zu einer Rundumlauftheke gibt es eine grundlegende, bauliche Änderung in dem Nachtclub. Damit ist die alte Chill-Area "Averna-Lounge" nicht mehr vorhanden. Die neue "Three Sixty Bar" heißt deshalb so, weil die Wände um die Bar mit den für die Glasflasche typischen Pyramidenformen verkleidet werden. War's das? Noch lange nicht, wie Daletzki sagt:
Die Pre-Opening Party "Das Wiedersehen" startet am Freitag, 24. November, im "Cafe Europa". Eingang für die breite Öffentlichkeit ist ab 22 Uhr.
Neues Bezahlsystem
Wer sich in der Vergangenheit an dem eher umständlichen Kartensystem gestört hat, der kann sich jetzt freuen: Barzahlung ist an jeder Theke möglich, optional aber auch über eine hauseigene Art "Prepaid Karte". Für 10 Euro gibt es sie zu kaufen, 10 Euro direkt als Startkapital, die Karte selbst kostet nichts. Der Kunde kann somit selbst entscheiden, wie er bezahlt - und umgeht zum Ende der Partynacht ein langes Anstehen am Ausgang des Cafés. Die Karte soll auch weitere Vergünstigungen, wie zum Beispiel 50 Prozent auf den Eintritt oder 10 Prozent auf alle Getränke bieten. "Wir versprechen uns gerade durch die Club-Card mehr Stammgäste", sagt Daletzki.
"Weg von Dumping Preisen"
Auch bei den Getränken tut sich was. Heineken Bier wird im Flaschenformat oder auch gezapft über die Theke gehen. Longdrinks sollen "härter" (erstmals 3 cl Sprit pro Havanna Glas) und preisgünstiger werden. Die lokalen Spirituosen-Händler werden auch mit ins Programm genommen: Mit der "Kundensektion Heimat" werden alkoholische Getränke, wie das Leinenweber Bier, Gin Lossie, Rübe-Vodka und die über Bielefelds Grenzen hinaus bekannte Bielefelder Luft ausgeschenkt.
Neues Lichtkonzept als Pyramide
In Sachen Lichttechnik gibt es wohl die visuell erkennbarste Neuerung: Über dem Dancefloor hängt ein auf den Kopf gestelles Pyramidenkonstrukt mit 36 neuen "Moving Heads" (Multifunktionsscheinwerfern). Eine neue Tonlage wird am Dancefloor eingebaut, um neuen "Qualitätssound" zu bieten. Hinter dem neuen großen DJ-Pult werden Video-Panels, also mehrere kleine Bildschirme, eingebaut.
Neben der größeren Garderobe wird derzeit auch in der oberen Etage noch ein Raum renoviert. Simpel betitelt mit "Raum 2" wird es oben im Bereich einen Dancefloor mit 80er und 90er Sounds an jedem Samstag geben. "Teilweise wird subkulturelle Musik, wie zum Beispiel Gitarrenrock an speziellen Öffnungstagen, gespielt", erzählt Daletzki.
Mottos sind hierbei "Turbo Trash", "Back to 2000-2010", "Urban Sounds" und "Dickes B". Daletzki, der früher auch als DJ im Verler Laden DéjáVu sowie im "Cafe Europa" selbst aufgelegt hat, verspricht aber die allseits bekannten House-, Pop- und Black Classics auf dem Mainfloor.
Neuer Trend im Partygänger-Universum
Laut Aussage der früheren "Cafe Europa"-Betreiber habe sich die heutige Partygesellschaft verändert. Früher wäre "ausgelassener gefeiert worden als heute." Daletzki sieht das anders. Er meint, der Club würde nicht wiedereröffnen, wenn nicht auch der entsprechende Partybedarf herrsche. "Der aktuelle Trend geht weg von 'Großraum Läden'. Es wird auf Individualität, Kundennähe und Kneipen-Atmossphäre gesetzt", sagt Daletzki.
Nach 18 Jahren unter dem alten Konzept hat das neue Betreiber-Trio diesen Kurswechsel in die Wege geleitet. Sie sind gespannt, ob die Trend-Bedienung aufgeht.