Bielefeld/Steinhagen

Arminias Wurst kommt künftig von Fleischer Kleinemas

Ende einer Ära: Haskenhoff gibt nach 23 Jahren auf

Die Bratwurst gehört für viele zum Stadionbesuch dazu. Bei Arminia-Spielen kommt sie künftig von einem anderen Betrieb. | © dpa (Symbolfoto)

24.05.2017 | 24.05.2017, 15:47

Bielefeld/Steinhagen/Verl. Werner Haskenhoffs Würstchen sind ein Teil der Arminia-Vereinsgeschichte. 23 Jahre lang hat der Steinhagener Fleischer die hungrigen Gäste auf der Alm bewirtet. Nun endet diese Ära. Nachdem sich Haskenhoff und die Vereinsvertreter nicht mehr über die Verkaufskonditionen einig werden konnten, übernimmt das Verler Unternehmen Kleinemas das Geschäft.

Wirtschaftlich sei die „Bergstation" erreicht gewesen, kommentiert Werner Haskenhoff die Veränderung. Die neuen Konditionen hätten für seinen 30 Mitarbeiter starken Handwerksbetrieb die „wirtschaftliche Obergrenze" überschritten. Deshalb wäre es für ihn unvernünftig gewesen, den neuen Vertrag zu unterzeichnen.

Feinschmecker: Fußball-Kommentatorlegende Manni Breuckmann hat schon mehrmals öffentlich kolportiert, dass es auf der Bielefelder Alm seinerzeit die beste Bratwurst der Bundesliga gab. - © Franz Luthe
Feinschmecker: Fußball-Kommentatorlegende Manni Breuckmann hat schon mehrmals öffentlich kolportiert, dass es auf der Bielefelder Alm seinerzeit die beste Bratwurst der Bundesliga gab. | © Franz Luthe

Mit dem Wechsel verliert auch der Bielefelder Zweitligist viel. Werner Haskenhoffs Würstchen haben mittlerweile bei manchem Kultstatus. Nicht zuletzt Fußballkommentator-Legende Manni Breuckmann hat schon mehrmals öffentlich kolportiert, dass es auf der Bielefelder Alm seinerzeit die beste Bratwurst der Bundesliga gab. Ein Urteil dem – so berichtet Haskenhoff – auch Breuckmanns Kollege Werner Hansch zugestimmt habe.

Der Steinhagener Fleischer hätte sein Engagement auf der Alm zwar gerne fortgesetzt, will nun aber nicht nachtreten. „Ich will mich für die faire Partnerschaft mit den außergewöhnlichen Fans und dem Verein über die langen Jahre bedanken", sagt er rückblickend. Außerdem gelte ein großer Dank natürlich seinen flexiblen Mitarbeitern, die die Zusammenarbeit erst möglichgemacht haben.

Fleischer hätte sein Engagement gerne fortgesetzt

Den Erfolg seiner Bratwürste kann er ganz simpel erklären. „Wir haben einfach immer auf gute handwerkliche Qualität gesetzt", so Haskenhoff. Arminia ist nicht nur ein Teil der Firmen-, sondern auch der Familiengeschichte. Schon der Seniorenchef, der 87-jährige Werner Haskenhoff, der die Handwerksfleischerei, die heute an der Waldbadstraße liegt, 1958 gründete, ist großer DSC-Fan. Er war es, der seinen Sohn mit dem schwarz-weiß-blauen Virus ansteckte.

Werner Haskenhoff hat mit Arminia schon viel erlebt. Sieben Mal ist der DSC in die erste Bundesliga aufgestiegen, ebenso oft ging es allerdings auch bergab. Noch unter Ex-DSC-Manager Rüdiger Lamm hatte 1994 die Kooperation begonnen.

Haskenhoff war während der zwei Jahrzehnte auch an den Erweiterungen der Imbissstände beteiligt und hat somit zum Gesicht der heutigen SchücoArena beigetragen. Nicht nur bei Spielen, sondern auch bei der monumentalen 111-Jahr-Feier, bei Open-Air-Konzerten wie zum Beispiel dem von Herbert Grönemeyer oder auch bei der U-20-Frauen-Weltmeisterschaft stand das Haskenhoff-Team bereit.

Nicht nur für den Fleischer selbst, auch für seine Mitarbeiter bringt der Verlust auch einen Gewinn mit sich – wie viele Wochenenden die Aufgabe ihn gekostet hat, das kann Werner Haskenhoff gar nicht mehr sagen: „Nun freue ich mich darauf, mal wieder in Ruhe ein Profispiel live auf der Alm sehen zu können."