Grünes Licht für Sekundarschule Bethel

Bielefeld. Jetzt ist alles unter Dach und Fach: Die Politiker haben am Abend Entscheidungen getroffen, die die Schullandschaft in der Stadt verändern werden. Zuvor hatten sich die Schulpolitiker in einer Sondersitzung bereits mit der Zukunft der Sekundarschule beschäftigt – und noch einen Beschluss gefasst, der die Eltern von künftigen Grundschulkindern in Ubbedissen und Hillegossen betreffen wird. Sekundarschule BethelDie Sekundarschule Bethel ist jetzt ganz offiziell gerettet. Die Stadt hat den von Bodelschwinghschen Stiftungen eine Investitionsbeteiligung von bis zu 3,8 Millionen Euro zugesagt, die selbe Summe soll Bethel zusätzlich zu seinen 10 Millionen Euro investieren. So kann die Schule ab 2018/19 zweizügig fortgeführt werden; 2017/18 soll sie noch einmal dreizügig werden. Einzelheiten der vertraglichen Vereinbarungen sollen dem Rat am 23. März vorgelegt werden. Das Gros der Politiker zeigte sich sehr zufrieden – der Dank galt Oberbürgermeister Pit Clausen, die Verhandlungen so geführt zu haben, dass man nun zu diesem Ergebnis gekommen sei. Die Linken stimmten im Rat dagegen. Fraktionsvorsitzende Barbara Schmidt: &bdquo;Die Stadt tritt in die Pflichten eines Trägers, ohne Träger zu sein", sagte sie. &bdquo;Wir haben überall Investitionsbedarf – und jetzt finanzieren wir eine Privatschule mit." Über den Ergänzungsantrag der CDU, den OB zu beauftragen, sich für eine dreizügige Sekundarschule sowie ein vierzügiges Gymnasium einzusetzen, wurde nicht abgestimmt. Im Rat erklärte Clausen, mit dem Zuschuss schaffe die Stadt keinen Präzedenzfall. &bdquo;Es gibt keinen anderen Ersatzschulträger mit einer Sekundarschule in Bielefeld." Bei Gymnasien sehe das anders aus. Die Träger könnten sich dann eventuell auf einen Präzedenzfall berufen. Clausen bat die Ratspolitiker deshalb, ihm den Auftrag nicht zu erteilen. Das Hickhack um die Weiterführung der Schule hat die Eltern anscheinend nicht davon abgehalten, ihre Kinder auf die Schule schicken zu wollen. Laut Schulamtsleiter Georg Müller gab es bis Donnerstagnachmittag bereits 71 Anmeldungen, heute werden sicherlich noch einige dazukommen. &bdquo;Wir werden eine Dreizügigkeit erreichen." Volker Pause aus dem Stadtelternrat zeigte sich glücklich über die Entscheidung pro Sekundarschule. Sie sei ein Beispiel dafür, was eine starke Elternschaft erreichen könnte. GS UbbedissenDie Grundschule in Ubbedissen bleibt auch im kommenden Schuljahr dreizügig. Das haben die Schulpolitiker entschieden. Allerdings werden die Klassen größer: Denn statt 75 kann Schulleiter Martin Seifert nun bis zu 81 Schüler aufnehmen. Vorausgegangenen war eine wochenlange Diskussion. Für das Schuljahr 2017/18 hatte es ursprünglich einen Anmeldeüberhang von 16 Schülern gegeben. Einige Eltern, die abgelehnt worden waren, hatten Widerspruch eingelegt – und bei den Politikern für ihre Interessen geworben. Nachdem der Schulausschuss in seiner Januarsitzung den Elternwillen abgewiesen hatte und die Bezirkspolitiker in Stieghorst die Verwaltungsvorlage abgelehnt hatten, mussten die Schulpolitiker nochmal ran. Realschule BaumheideAb 2018/19 soll in Baumheide eine Realschule an den Start gehen. Sie soll zweizügig als gebundene Ganztagsschule – perspektivisch als Schule des Gemeinsamen Lernens – geführt werden. Die Ratspolitiker stimmten mit großer Mehrheit zu. Die FDP hatte noch beantragt, dass die Verwaltung neben einer Realschule in Baumheide auch die Errichtung eines Gymnasiums prüft. An den Gymnasien bestehe dringender Ausbaubedarf, so Ratsmitglied Jan Maik Schlifter. &bdquo;Die Zahlen zur Schülerherkunft zeigen, dass das Gymnasium die beliebteste Schulform in unserer Stadt ist." Der Antrag aber wurde mit großer Mehrheit abgelehnt. Die Schule kommt ins Gebäude der Hauptschule. Auslaufende SchulenDie Hauptschule Baumheide und die Brodhagenschule wird es so nicht mehr geben. Beide Hauptschulen sollen ab dem kommenden Schuljahr auslaufend aufgelöst werden. Mit großer Mehrheit hat das der Rat am Ende beschlossen.

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