Stadt Bielefeld schafft 400 zusätzliche Kindergartenplätze

Bielefeld. Mangelware Kita-Platz: In Bielefeld gibt es Engpässe bei der Kinderbetreuung. Aktuell müssen laut Sozialdezernent Ingo Nürnberger (SPD) 25 Kinder zusätzlich untergebracht werden. Für das neue Kindergartenjahr müssen sogar 400 Plätze her, darunter 120 im U3-Bereich. Weil so schnell aber keine neuen Einrichtungen gebaut werden könnten, werden die Kinder auf bestehende Gruppen verteilt. Die Träger seien darüber informiert. U3- sowie Ü3-Gruppen würden um ein Kind erweitert. &bdquo;Wir führen die große Nachfrage auf die Zuwanderung zurück", erklärt Nürnberger. &bdquo;Sowohl durch Flüchtlinge als auch innerhalb Deutschlands." Aber auch der Anstieg der Geburtenrate in Deutschland sei ein Grund. Wurden 2011 noch 4.259 Kinder in Bielefeld geboren, waren es laut Amt für Statistik 2016 schon 4.538.Die Überbelegung sei rechtens, soll aber nur eine Übergangslösung sein, sagt Nürnberger. Denn wie berichtet, sollen in Baumheide, Heepen, Jöllenbeck, Stieghorst, Dornberg, Sennestadt und Brackwede acht neue Kitas gebaut werden. Die ersten vier, so ist das Ziel, zum Kindergartenjahr 2018/19. Die Stadt sei gerade dabei, Grundstücke zu suchen. So gibt es eine Arbeitsgemeinschaft, bestehend aus Jugendamt, Baudezernat, Immobilienservicebetrieb und Umweltamt, die sich derzeit mit der Grundstücksfrage beschäftigt. Auch die Gespräche mit den Trägern laufen bereits. Mit dem Bau der acht Kitas werden laut Nürnberger 60 Vollzeitstellen geschaffen. Aktuell gibt es in Bielefeld laut Barbara Busch-Viet, Teamleiterin Tagesbetreuung beim Jugendamt, 196 Kitas (davon 42 städtische Einrichtungen) und 180 Tageseltern, wo die Kinder betreut werden. 12.000 Plätze stehen insgesamt zur Verfügung. Zum Sommer sollen es dann 12.400 sein. Kommen die neuen Einrichtungen ab 2018 dazu, bleibt es bei der Zahl. Die Gruppengröße in den Kitas mit Überbelegung werde dann wieder runtergefahren.Für Mira und Volker Herwig aus Hoberge kommen die neuen Einrichtungen zu spät. Sie wollen ihre Tochter (wird im Februar 2 Jahre alt) im August in eine Kita geben. Bislang aber haben sie keine Zusage. &bdquo;Wir brauchen aber Planungssicherheit", erklärt Mira Herwig. Fünf Wunsch-Kitas hatte das Ehepaar beim Elternportal &bdquo;Little Bird" angegeben, wohnortnah und in der Nähe der Firma, in der die beiden arbeiten. Eine Absage hat es bislang gegeben, von den anderen vier Einrichtungen haben die Herwigs noch nichts gehört. Sie konnten lediglich einsehen, dass sie auf Wartelisten stehen. Und die sind derzeit voll. Die Herwigs befürchten jetzt, eine Kita zu bekommen, die am anderen Ende der Stadt liegt. Das aber werde so nicht passieren, sagt Barbara Busch-Viet. &bdquo;Wenn Eltern in den Wunsch-Kitas abgelehnt werden, helfen wir." Es werde dann gemeinsam versucht, eine geeignete Betreuung für das Kind zu finden. Eltern müssten sich in diesem Fall an das Familienbüro der Stadt wenden.Im Jugendamt ist bekannt, dass das Online-Portal &bdquo;Little Bird" bei einigen Eltern auf Kritik stößt. &bdquo;Es gibt nach wie vor Einrichtungen, die eigene Wartelisten haben", sagt Busch-Viet. Zwar habe das System, das im Oktober 2014 eingeführt wurde, das Anmeldeverfahren vereinfacht. So habe das Jugendamt jetzt einen besseren Überblick, was Eltern wünschen. Aber die Kitas entschieden nach wie vor, wen sie nehmen. Das kritisieren Mira und Volker Herwig. Das Verfahren sei so nicht transparent. Mira Herwig: &bdquo;Wir erfahren nicht, wie Entscheidungen getroffen werden."

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