
Bielefeld. Hoteldirektor Marco Wehmeier wird im April das Vier-Sterne-Haus "Légère" und im September das "Charly's House" als Teil einer neuen Bed-and-Breakfast-Kette auf dem Neumarkt eröffnen. Beide Hotels gehören zum Investor "Fibona".
"Bielefeld ist eine der am meisten unterschätzten Städte in Deutschland, was den touristischen Faktor angeht", sagt Wehmeier. Die Stadt hätte eine ähnlich zentrale Lage wie Frankfurt am Main und sei mit ihren Outlets und anderen Einkaufsmöglichkeiten ein beliebtes Shoppingziel. Der Teutoburger Wald, die Sparrenburg und weitere Sehenswürdigkeiten gehören zu den attraktiven Ausflugszielen.
Während drei weitere "Légère"-Hotels in Tuttlingen, Wiesbaden und Luxemburg bereits zum Unternehmen gehören, feiert "Charly's House" in Bielefeld seine Premiere. Als Hotel im Low-Budget-Bereich soll es das Angebot am Neumarkt optimal ergänzen.
Wehmeier sieht einen absoluten Mehrwert für Bielefeld: "Viele Firmen haben bereits auf ein neues Hotel gewartet." Bis zu 140 Menschen fasst der größte Konferenzraum in der ersten Etage des "Légère". Von außen sieht das "Légère" bereits einladend aus, doch im Innern treffen in diesen Tagen erst die Möbel ein. Die Einrichtung der 120 Zimmer orientiert sich an den bestehenden Häusern und beinhaltet speziell für die Kette entworfene Möbel und Stoffe.
Der Gast lebt ab April zwischen Stoffen vom heimischen Unternehmen JAB Anstoetz. "Wir liefern die komplette Textilausstattung und die Bodenbeläge, sowie Polstermöbel über unsere Tochterfirma Bielefelder Werkstätten", sagt JAB-Sprecher Martin Stukenkemper.
Wie im internationalen Hotelbusiness üblich, sei die Gestaltung an warmen Tönen und farblich zurückhaltend orientiert. "Es ist das erste Hotel in Bielefeld, das wir in diesem Umfang ausstatten", sagt Stukenkemper und spricht von einer langjährigen Zusammenarbeit der Inhaberfamilien von Fibona und Anstoetz.
Typisch für "Légère" ist das offene Badkonzept mit viel Tageslicht. Im Frühstücksraum und in der Bar wird die Philosophie eines multifunktionalen, wohnlich gestalteten Raumes verfolgt. "Bielefeld hat viel Gastronomie, aber nur wenige gute Bars", sagt Wehmeier. Anders als hoteleigene Restaurants, würden Bars sich hoher Nachfrage erfreuen.
Ein Restaurant wird Wehmeier im benachbarten "Charly's House" eröffnen. Symbolisch für die Mitarbeiter werden große Bilder mit Gesichtern die Wände des Hotels zieren.
"Einen Fachkräftemangel merken wir hier nicht", sagt der erfahrene Hoteldirektor. Während noch überdurchschnittlich viele Bewerbungen eingehen würden, stehe das Kernteam an Mitarbeitern bereits fest. Viele hätten einen Bezug zu Bielefeld und möchten wieder in ihrer Heimat tätig werden, erklärt er.
Wehmeier selbst war zuletzt stellvertretender Direktor des Parkhotels Gütersloh und hat davor das "Kameha Grand" in Bonn eröffnet.
Großhandel seit 1946
Unter dem Namen JAB – die Kurzform für Josef Anstoetz Bielefeld – eröffnet der Kaufmann Josef Anstoetz 1946 einen Großhandel für Dekorations- und Möbelstoffe.1959 erfolgt der erste Spatenstich für den groß angelegten Geschäftskomplex an der Potsdamer Straße 160. Seit dem Einzug befindet sich dort der Firmensitz.