Von
Tabea Schroer
14.08.2015 | 14.08.2015, 10:44
Bielefeld
Bielefeld. "Es gibt noch eine kleine Macke. Die Spannung ist nicht auf Null, sondern direkt auf zwölf Volt", erklärt Lehrer Turan Duran von der Bosseschule. Als er mit dem Kabel den Kontakt herstellt, rollt der solarbetriebene Rennwagen ohne Vorwarnung los. "Das müssen wir bis zum Rennen noch in Ordnung bringen", sagt er.
Zusammen mit den Schülern Tobias Finke, Andy Fröse, Vithusan Panchanathan, Tom Schoeps und Lars Stolpe hat er ein Renngefährt für den 29. August zusammengebaut. Dann findet der achte Bobby-Car-Solar-Cup auf dem Parkplatz der Stadtwerke statt, an dem das Team "Triple X" teilnehmen wird. Mit ihrem kleinen Rennwagen müssen sie sich dann gegen 24 Teams und deren Fahrgestelle durchsetzen, um einen der drei Preise zu gewinnen. Alle Teams müssen dafür ein Bobbycar umbauen, dessen Motor mit Hilfe von Solarenergie betrieben werden soll.
Bevor sie mit der Konstruktion des Geräts anfangen konnten, mussten die Schüler allerdings ein Unternehmen aus der Region finden, das sie unterstützt. Das ist ein Kriterium für die Teilnahme am Wettbewerb. Die Bosse-Schüler fanden Hilfe in der Kfz-Werkstatt Tarrach. Die Mitarbeiter halfen den Schülern tatkräftig bei der Umsetzung ihrer Ideen. Auch die Ingenieure der Stadtwerke standen ihnen zur Seite.
"Es war nicht immer einfach, die vielen Ideen zusammenzubringen", sagt Schüler Tobias Finke. "Ich habe auf jeden Fall gelernt, im Team zu arbeiten." Angefangen haben sie mit einem Bobbycar. Davon seien dann allerdings nur Gehäuse, Lenkrad und Hupe geblieben. Hinzu gekommen seien ein elektronischer Regler, ein Motor, Kondensatoren und ein Anhänger mit Solarmodul. Über die damit gewonnene Solarenergie wird der Motor betrieben. "Mit dem Projekt wollen wir junge Leute für erneuerbare Energien begeistern", sagt Monika Pieper. Sie ist Projektleiterin bei Energie Impuls OWL, das den Bobby-Car-Solar-Cup zusammen mit dem Verein Deutsche Ingenieure veranstaltet. Hauptförderer ist die Agentur für Arbeit. Denn der Wettbewerb soll den Schülern auch bei der Berufsorientierung helfen. "Ein solches Interesse an Elektronik und das besondere Engagement in den Ferien honorieren wir, wenn die Jugendlichen sich später mit ihren Teilnahmeurkunden bei uns bewerben", sagt Christian Kracht von den Stadtwerken. Sie würden auf jeden Fall zum Vorstellungsgespräch eingeladen.
Vor der Bewerbung um Ausbildungsplätze geht es aber um die Rennwagen. Die werden beim Wettbewerb am 29. August von einer Jury hinsichtlich Technik und Design beurteilt. Beim Rennen geht es dann um Schnelligkeit und Geschick.
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