Bielefeld

OWL-Studenten werden zu Stadtentwicklern

Wohnungswirtschaft prämiert beste Modernisierungen

Siegerin: Architekturstudentin Eva Gutsmann hatte mit grünen Anbauten an Wohnhäusern die beste Idee des Wettbewerbs.  | © Foto: Christian Weische

Björn Vahle
06.02.2015 | 10.02.2015, 10:44

Bielefeld. Die Aufgabenstellung des Wettbewerbs Wohnkultur OWL war scheinbar simpel. Architekturstudenten sollten ältere Wohnsiedlungen der Region mit neuen baulichen Impulsen ins 21. Jahrhundert hieven. Herausgekommen sind moderne Entwürfe für Wohnquartiere, die sogar die Chance haben, realisiert zu werden.

Knapp 40 Studenten der Architektur und Innenarchitektur an der Hochschule Ostwestfalen-Lippe und der Fachhochschule Bielefeld (Campus Minden) beteiligten sich an dem Wettbewerb. Mit ihren Dozenten besichtigten sie vier Wohnquartiere aus der Zeit des sozialen Wohnungsbaus in den 50er- und 60er Jahren in Bielefeld, Bünde, Halle und Espelkamp.

Diese sollen künftig tatsächlich modernisiert werden. „Das Spannende für die Studenten war, dass sie an realen Wohnsituationen arbeiten konnten“, sagte Thomas Kesseler, Professor für Innenarchitektur an der Hochschule Ostwestfalen-Lippe.

Ganze Siedlungen konzipiert

Neu gestaltet werden sollten Grundrisse einzelner Wohnungen bis hin zu Gebäuden. Die Studenten entwarfen Farbkonzepte und konzipierten ganze Siedlungen.

Am besten gelang das nach Ansicht der Jury aus Professoren und Vertretern der Wohnungswirtschaft Eva Gutsmann. Die Studentin an der Hochschule Ostwestfalen-Lippe hatte sich ein Wohnquartier in Steinhagen im Kreis Gütersloh vorgenommen. Sie habe eine „Neuordnung des gesamten Ensembles“ geplant, sagte Jurymitglied Kesseler.

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Bielefeld: Preisverleihung des Wettbewerbs "Wohnkultur OWL 2014"

Durch Anbauten an allen Gebäuden der Siedlung habe sie es geschafft, dass gegenüberliegende Wohnhäuser sich einander zuwenden. „Sie hat die ursprüngliche Gestaltung weg voneinander einfach umgedreht.“ Die Siegerin war so geschockt wie erfreut über ihren Erfolg. „Meine erste Idee war der Anbau, von da aus habe ich ein Semester lang gearbeitet“, sagte Gutsmann.

Urheberrecht liegt bei Studenten

Zweite Preise gewannen die Konzepte von Isabelle Stapels, Harry Schellenberg sowie Aylin Taskaya, Kristine Degraf und Ewa Pawlak. Der dritte Preis ging an Lisa-Marie Lachnitt und Doreenja Lauf.

Veranstaltet wird der Wettbewerb von der Arbeitsgemeinschaft der Wohnungswirtschaft in OWL, die Unternehmen mit mehr als 60.000 Wohnungen vertritt. Ob die Wohnungsbauer die Ideen der Studenten aufgreifen, bleibt ihnen überlassen. Wenn ja, muss laut Arbeitsgemeinschaft-Chef Hans-Jörg Schmidt ein Arbeitsvertrag abgeschlossen werden. Denn: „Das Urheberrecht liegt bei den Studenten.“