Dänemark

Dänemarks Sonneninsel

Læsø, die Ferieninsel mitten im Kattegat, punktet mit einer ganz besonderen Natur, schönen Stränden, charmanten Häfen und vielen schönen Ferienhäusern. Das Schöne: Hier passiert alles in einem gemächlichen Tempo

Gemütliche Inselrundfahrt: Wer sich nicht selbst auf den Rücken eines Pferdes schwingen möchte, steigt in eine Kutsche. | © Roland Jung

04.01.2020 | 04.01.2020, 06:00

Traumhafte Strände, wunderschöne Natur, kulinarische Highlights und jede Menge Aktivitäten. Das ist Læsø, ein Eiland in der Ostsee, mit einer Größe von gerade mal 101 Quadratkilometern. Selbstverständlich leben auch Menschen auf Læsø, und zwar 1.810. Damit gehört die Insel zu den am dünnsten besiedelten Regionen in Dänemark.

Gerade mal mal 90 Minuten braucht die Fähre von Frederikshaven nach Læsø. Auf der Insel angekommen, ist es einfach, eine Rundtour um die Insel zu unternehmen: Die Busfahrt ist gratis und bietet Besuchern die Möglichkeit, die Insel schnell für sich zu entdecken. Daneben gibt es die Möglichkeit, ein Elektro-Auto oder ein Fahrrad auszuleihen. Besonders Mutige versuchen es auf dem Rücken eines Islandpferdes.

Wer sich für die Sagen dieser Region Dänemarks interessiert, sollte die Geschichte der Riesen kennen. Der Name Læsø stammt ursprünglich von einem sagenhaften Riesen namens Ägir. Dieser wurde auch Lær oder Hlér genannt. In der nordischen Mythologie ist er der Gott des Meeres. Früher wurde die Insel auch als das Eiland des Ägir bezeichnet. Die Insel erhob sich vor etwa 3.000 Jahren aus dem Meer und gewinnt seitdem jedes Jahr sechs Millimeter an Höhe. Dadurch vergrößert sie sich immer weiter, was auch durch Strandwälle aus Blockwerk und Steinen unterstützt wird.

Aber kommen wir doch erst einmal zu den Häusern mit Namen. Læsøs einmalige Tanghäuser sind ein außergewöhnliches Bild. Ganze 19 Stück gibt es noch auf der Insel, von denen elf auf Grund ihrer bewahrungswürdigen Architektur und Kulturgeschichte unter Denkmalschutz stehen.

Als das Salzsieden auf der Insel im Mittelalter sein höchstes Niveau erreicht hatte, wurden alle Bäume zur Feuerung verwendet. Daher mussten die Bewohner für den Hausbau andere Materialien finden. Sie benutzten häufig Hölzer von gestrandeten Schiffen für die Häuser, aber die Dächer waren ein Problem, da Stroh Mangelware war. Aber es gab ja schließlich Tang, oder besser gesagt Seegras, und davon jede Menge. Mit dem getrockneten Seegras erfanden die Frauen auf Læsø eine einzigartige Methode, die Dächer zu decken. Der Tang wurde zu langen, strammen Bündeln gewrungen und ganz unten auf dem Dach angebracht. Darüber kam eine Schicht von lockerem Tang, der nach einer Weile in sich zusammenfiel. Zusammen mit einer Torfschicht ergab das eine optimale Isolierung und jahrhundertealte Lebensdauer.

Und all diese noch bestehenden Tanghäuser tragen Namen wie zum Beispiel „Hedvigs Hus" oder „Andrines Hus".

Man nennt es auch das „Weiße Gold", das Salz von der Insel Læsø. Die Salzsiederei Læsø-Saltsyderi ist ein Arbeitsplatz mit Salzproduktion und gleichzeitig eine der größten Touristenattraktionen. Das mineralhaltige Siedesalz ist sowohl in und außerhalb Dänemarks für seinen einzigartigen Geschmack und seine Struktur bekannt. Das Salz wird durch das Eindampfen von gesalzenem Grundwasser des unter Naturschutz stehenden Gebiets Rønnerne gewonnen, das direkt vor der Salzsiederei liegt. Man kann den Siedern bei der Arbeit in den Siedehütten zusehen und sich ihre spannenden Geschichten anhören.

Es gibt auf der Insel unzählige Möglichkeiten, sich aktiv zu betätigen. Wie wäre es zum Beispiel mit einem Ausflug auf dem Rücken eines Pferdes? Kein Problem auf Læsø, denn hier stehen Hunderte von Islandpferden dem Besucher zur Verfügung. Wer es nicht ganz so temperamentvoll mag, kann auch eine Kutschfahrt auf dem Reiterhof Krogbækgaard buchen.

Mountainbikern steht ein einzigartiges Gelände im Dünenwald zur Verfügung, während es für den normalen Radfahrer ein 200 Kilometer großes, gut ausgebautes Wegenetz gibt.

Zu Fuß kann man entweder die Halbmarathonstrecke der Insel oder vielleicht den örtlichen 18-Loch-Golfplatz in Angriff nehmen. Selbiger genießt wegen seiner in eine herrliche Naturlandschaft eingebettete Lage mit Meeresblick weltweiten Ruhm.

Wer Fisch und Meeresfrüchte mag, kommt auf Læsø an Kaisergranat nicht vorbei. Das sind etwa 20 Zentimeter große Krebse, die von den Fischern der Insel gefangen und fangfrisch verarbeitet werden. Nicht umsonst gibt es jedes Jahr das Kaisergranatfestival, zu dem die talentiertesten Köche ausgewählt werden, die das Beste aus den saftigen Schalentieren herausholen. Natürlich kann man sie auch in einem der zahlreichen Restaurants auf der Insel essen. Die Natur ist mit den Zutaten freigiebig, so dass die Chefköche die Insel als Dänemarks größte natürliche Speisekammer bezeichnen. Zu den Schalentieren kommen noch die Pilze und Beeren des Waldes, die das Ganze abrunden.

Eine Kirche zum Wellnesstempel umbauen, ist schon ein wenig mutig. Nicht so für die Bewohner von Læsø. Mitten in Vesterø ragt ein schöner, weiß getünchter Kirchturm in den stahlblauen Himmel. Neben dem Turm entstand eine Kureinrichtung, bei der Salz und Meeresalgen zur Anwendung kommen. Wer mit Schuppenflechte zu kämpfen hat, ist hier bestens aufgehoben. Da-
rüber hinaus werden Massagen, Behandlungen und nicht zuletzt die berühmten Salzbäder angeboten.

Wer einmal Læsø, das Urlaubsparadies für die ganze Familie besucht hat, kommt nicht mehr davon los. Ein besonderer Ort mit einer speziellen Stimmung, wo man mit offenen Armen und viel Sonne empfangen wird.

INFORMATION


Gut zu wissen

Übernachten
Zum Beispiel im Hotel Nygaard Læsø. Das Gebäude aus dem 16. Jahrhundert wurde in ein modernes Hotel umgewandelt, das helle Zimmer und einen großen Garten bietet. Man wohnt auf der Insel Læsø, nur acht Kilometer vom Hafen Vesterø entfernt. Jedes Zimmer verfügt über kostenfreies WLAN, eine Küche oder Küchenzeile und ein eigenes Bad. Einige bieten eine eigene Terrasse.

Infos
www.visitlaesoe.de,
www.toppenafdanmark.de,
www.visitnordjylland.de,
www.visitdenmark.de