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Geld von Unbekannt bei Paypal erhalten? So erkennen Sie die Betrugsmasche

Wer bei Paypal versehentlich Geld von jemand anderem erhält und das dann per „Familie und Freunde“ zurückschicken soll, muss aufpassen. Was jetzt zu tun ist.

Bei Käufen im Internet ist Paypal nicht mehr wegzudenken – doch wie bezahlt man am besten? | © (c) Copyright 2022, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Katharina Doht
15.05.2024 | 15.05.2024, 14:46

Ein Buchstabendreher in der Mail-Adresse und schon landet Geld auf Ihrem Paypal-Konto, das eigentlich gar nicht für Sie bestimmt war. Wenn dann kurz darauf eine Nachricht kommt, dass es sich um ein Versehen handelt und um eine Rückzahlung gebeten wird, sollten Nutzer vorsichtig sein. Dabei kann es sich um eine Masche von Betrügern handeln, vor der auch die Verbraucherzentrale warnt. Wir erklären, wie Sie da wieder herauskommen.

So funktioniert der Betrug

Der Betrüger sendet bei Paypal per „Waren und Dienstleistungen“ einen kleinen Betrag, als Beispiel 30 Euro. Anschließend erhält der Nutzer eine Nachricht, in der erklärt wird, es handle sich um ein „Versehen“. Er oder sie wird daraufhin gebeten, das Geld über „Familie und Freunde“ zurückzusenden.

Hat der Nutzer das getan, meldet der Betrüger seine eigene Zahlung als Problem und Paypal zieht das Geld vom Konto wieder ein, in unserem Beispiel 30 Euro. Der Betrüger erhält also seinen eingesetzten Betrag und die 30 Euro vom Konto des Opfers. Weil die zweite Zahlung über „Familie und Freunde“ getätigt wurde, kann sie nicht zurückgeholt werden.

So können Nutzer sich schützen

Auf keinen Fall sollte man das Geld mit einer zweiten unabhängigen Zahlung schicken. Stattdessen empfiehlt die Verbraucherzentrale, in den Aktivitäten die Zahlung zu öffnen und dann „Rückzahlung senden“ (App) oder „Diesen Betrag zurückzahlen“ (Browser) auszuwählen. So erhält der Betrüger sein „versehentlich“ gesendetes Geld zurück und es entsteht kein weiterer Schaden.

Behalten kann man das Geld nicht wirklich. Der Betrüger würde es ohnehin zurückverlangen – dann zieht Paypal es wieder vom Konto ab. Zudem handelt es sich dabei um „ungerechtfertigte Bereicherung“: Man muss das Geld nicht zurückschicken, darf es aber nicht aufs reguläre Konto überweisen. Wird es zurückgefordert, ist man verpflichtet, das Geld zu senden.

Kein Käuferschutz bei „Familie und Freunde“

Oft schlagen Verkäufer vor, einen Betrag per „Familie und Freunde“ zu schicken. Denn fallen für ihn oder sie keine Gebühren an, wie es bei „Waren und Dienstleistungen“ wäre. Das bietet sich vor allem an bei Kleinbeträgen, die an Familie, Freunde oder Bekannte gesendet werden. Auch Online-Käufe, bei denen der Verkäufer bekannt und vertrauenswürdig ist, können so abgewickelt werden.

Ist das Geld einmal per „Familie und Freunde“ bezahlt, ist es weg. Wird per „Waren und Dienstleistungen“ bezahlt, kann das Geld dank des „Käuferschutzes“ über Paypal zurückgefordert werden.