
Nach Mulan, Aladdin und Arielle feiert bald ein weiterer Disney-Klassiker sein Comeback auf der Kinoleinwand: Schneewittchen. Obwohl die Neuverfilmung erst 2024 kommen soll, gibt es bereits jetzt heftige Diskussionen um den Film. Einige Menschen sind nicht einverstanden mit der Neuinterpretation.
Wie der "Focus" berichtet, begann der Streit mit der Hautfarbe der Hauptdarstellerin Rachel Zegler. Die 22-Jährige, die unter anderem aus "West Side Story" bekannt ist, hat kolumbianische Vorfahren. Daher sei sie nicht geeignet, um Schneewittchen zu spielen, die nach ihrer "schneeweißen Haut" benannt ist – das behaupten zumindest einige Nutzer in diversen sozialen Medien.
Und das ist nicht die einzige Kritik an der Hauptdarstellerin. Dem Online-Portal "Kinocheck" zufolge sind einige über Zeglers Einstellung gegenüber dem Originalfilm von 1937 verärgert. In einem Interview habe sie beispielsweise gesagt, dass man einige Sachen in der Neuverfilmung anders machen müsse als damals. So sollte Schneewittchen nicht mehr von der wahren Liebe träumen und von einem Prinzen gerettet werden. Stattdessen sollte die Märchenprinzessin als Anführerin in die Fußstapfen ihres verstorbenen Vaters treten.
Tweet zeigt Empörung
Auch die Streichung der sieben Zwerge, die aus der Originalfassung bekannt sind, erntet Kritik. Dem "Focus" zufolge wird Schneewittchen in der Neuauflage nicht von Zwergen, sondern voraussichtlich von "magischen Wesen" begleitet, die divers besetzt worden sind – unter anderem sind eine Frau und eine afroamerikanische Person vertreten.
Die US-Ausgabe der "Daily Mail" postete auf ihrem X-Account (ehemals Twitter) ein Foto vom Set des Kinofilms. Darauf sollen Schneewittchen und die "magischen Wesen" zu sehen sein. In den Kommentaren entlädt sich die Empörung der Userinnen und User.
Grund für die Streichung der Zwerge in der Neuverfilmung war die Kritik des kleinwüchsigen Schauspielers Peter Dinklage, der unter anderem aus der Serie "Game of Thrones" bekannt ist. Wie die "Süddeutsche Zeitung" berichtet, hatte er sich in einem Interview darüber aufgeregt, dass Disney an einer problematischen Darstellung von Kleinwüchsigen festhalte. Viele Menschen schlossen sich der Ansicht von Dinklage an. Daraufhin strichen die Filmemacher die Zwerge aus dem Skript.
"Walt Disney würde sich im Grabe umdrehen"
Kritik dafür kommt jetzt aber mitunter von einem anderen kleinwüchsigen Darsteller – Dylan Postl. Laut "Focus" sagte er in einer TV-Show, dass damit kleinwüchsigen Schauspielern die Möglichkeit genommen wurde, Teil einer großen Filmproduktion wie dieser zu sein.
Empört über die Pläne zu der Neuverfilmung von Schneewittchen ist auch Daniel Hand. Sein Vater, der den gleichen Namen trägt, war 1937 der Regisseur des Originals. Wie das Online-Portal "Moviebreak" berichtet, betitelte der 91-Jährige die Pläne als "Schande". Er ist der Meinung, dass sein Vater und Walt Disney sich wegen der Neuauflage im Grabe umdrehen würden.