Lange Zeit wollte der Streaminganbieter Netflix möglichst viele Kunden gewinnen - und ließ Abonutzerinnen und -nutzern großen Spielraum: So etablierte sich das sogenannte Account-Sharing, also die Nutzung eines Zugangs durch mehrere Personen. Doch damit ist Schluss. Möglicherweise kommt nun noch eine weitere Änderung auf Filmfans zu.
Bereits im Mai wies Netflix darauf hin, dass von nun an nur noch Personen eines Haushalts gemeinsam einen Account nutzen dürfen - alle weiteren Personen würden künftig extra berechnet. Der Grund: Das Unternehmen geht davon aus, dass rund 100 Millionen Haushalte bislang ihren Zugang mit anderen geteilt haben. Das entspricht knapp der Hälfte der zahlenden Kunden im vergangenen Jahr.
Doch das scheint nicht die einzige Maßnahme zu bleiben, um die Profitabilität des Unternehmens zu steigern. Wie das Videospiele-Magazin "Gamepro" berichtet, hat Netflix in Kanada das "Basis-Abo" gestrichen. Das Abo bietet die Möglichkeit, für weniger Geld und mit geringerer Bildqualität Filme und Serien auf einem Gerät streamen zu können.
"Basis-Abo" nur noch versteckt einsehbar
Die Vorgehensweise des Konzerns ist nicht unüblich: Häufig wurden in der Vergangenheit bereits Neuerungen erst in einem Land ausprobiert - und später dann umfassend auf weitere Nutzerinnen und Nutzer übertragen. Die Maßnahmen gegen das Account-Sharing wurden innerhalb Europas beispielsweise zuerst in Spanien und Portugal getestet, später dann auch in Deutschland umgesetzt. Ist also die Streichung des Abos wahrscheinlich?
Dass das "Basis-Abo-Modell" von Netflix scheinbar nicht mehr präferiert wird, zeigt zumindest die Aboübersicht für Neukunden. Denn dort werden in einer tabellarischen Übersicht lediglich das "Standard-Abo mit Werbung", "das Standard-Abo" und das "Premium-Abo" vorgestellt - nicht aber das "Basis-Abo". Erst mit einem Klick auf den Button "Alle Abos anzeigen" wird eine Gesamtübersicht angezeigt. Das war in der Vergangenheit anders.
Würde das Abo-Modell tatsächlich alternativlos wegfallen, würde das vor allem die Nutzerinnen und Nutzer betreffen, für die eine geringere Bildqualität absolut ausreichend war und die auf einem einzigen Gerät streamen wollen. Um dann weiterhin ohne Werbung Filme und Serien schauen zu können, müsste das "Standard-Abo" bezahlt werden - und dies wären monatlich fünf Euro mehr.