Social Media: Wie sicher ist mein Profil dort?

Facebook, Twitter, Instagram, Snapchat oder auch TikTok - viele Menschen nutzen regelmäßig "Social Media“ (soziale Medien). Darunter werden all jene Webseiten oder Apps gefasst, die es Nutzern erlauben, Inhalte über das Internet zu kreieren, zu teilen und sich zu vernetzen. Ein zentrales Merkmal ist dabei die Interaktivität. Social Media zielt dabei auf die soziale Interaktion zwischen Nutzern ab sowie auf Mitarbeit beziehungsweise Zusammenarbeit zwischen Personen oder zwischen Gruppen von Personen (Kollaboration). Welche Sicherheitsrisiken bei der Nutzung sozialer Netzwerke lauern und wie man diese vermeiden kann, verrät Christian Bauer, Informationssicherheitsbeauftragter bei der Synaxon AG. Worauf sollten Nutzer sozialer Medien unbedingt achten? Die Sicherheit sollte eine hervorgehobene Rolle einnehmen. Persönliche Informationen über Familie, Lebenssituation, Wohnort oder Beruf sollten mit Vorsicht verbreitet werden. Sie können in falsche Hände gelangen und missbraucht werden. Für das Einloggen sollte idealerweise jeweils eine andere E-Mail-Adresse sowie ein anderes sicheres Passwort verwendet werden. Sinnvoll hierfür sind eine Mindestlänge von 15 Zeichen und die Verwendung von Sonderzeichen. Als zusätzliche Sicherheitsmaßnahme empfiehlt sich, wenn möglich, eine Zwei-Faktor-Authentifizierung zu verwenden. Vermeiden Sie zudem, dauerhaft eingeloggt zu bleiben. Insbesondere bei Smartphone-Apps besteht die Gefahr, dass Kriminelle so Zugriff auf Ihre Sozialen Netzwerke erhalten, sollte das Smartphone verloren gehen oder gestohlen werden. Neue Kontakte sollten nur mit Vorsicht hinzugefügt werden. Je kleiner das persönliche Netzwerk, desto mehr Überblick ist über die geteilten Informationen möglich. Nicht genutzte Social-Media-Konten löschen Sie am besten. Dadurch lassen sich zwar in den meisten Fällen nicht wirklich alle Daten löschen, doch wird dadurch ein potenzieller Missbrauch durch Kriminelle verhindert. Außerdem sollte man die Privatsphäre-Einstellungen prüfen. So sollte das Konto nicht zum Einloggen auf anderen Seiten verwendet werden. Welche Fehler gilt es zu vermeiden und warum? Viele Daten in sozialen Netzwerken sind öffentlich abrufbar und werden geteilt. Das können E-Mail-Adressen sein oder Angaben zu Hobbys oder Vorlieben. Diese Daten werden häufig von Werbefirmen für Webspam oder von Kriminellen für &bdquo;Fake“-Profile mit Betrugsabsicht verwendet. Veröffentlichte Daten können aber auch im beruflichen Kontext ungünstige Auswirkungen haben. Personalchefs prüfen häufig vorab, was über die Bewerber im Internet zu finden ist. Soziale Plattformen werden zudem auch gern als Ziel für Phishing verwendet, um an persönliche Daten zu gelangen. Zu diesem Zweck werden E-Mails, die aussehen, als kämen sie von einem Betreiber eines sozialen Netzwerks, verschickt, um so an die Zugangsdaten zu gelangen. Eine andere Methode sind Nachrichten innerhalb des Netzwerkes, über die der Benutzer zur Datenpreisgabe oder zum Klicken auf schädliche Links gebracht werden soll. Um das zu vermeiden, sollte man angegebene Links in Benachrichtigungen immer gut überprüfen. Der Link wird am unteren Bildschirmrand angezeigt, wenn die Maus darüber fährt. Außerdem sollten Nutzer die Social-Media-Plattform immer direkt, ohne den Umweg über den Link, aufrufen. Kann ich in den sozialen Medien gehackt werden? Durch Hacking gelangen Kriminelle immer wieder an Nutzer-Accounts und können dann im Namen dieser agieren. Nicht selten wird dann versucht, durch Vortäuschung einer Notsituation an Geld befreundeter Nutzer zu gelangen. Häufig lassen sich so auch Informationen zum Nutzer herausfinden, um beispielsweise in der Urlaubszeit Adressen für Einbrüche, herauszufinden. Eine weitere Gefahr besteht in sogenannten Malwares: Kriminelle versenden nach einem Identitätsdiebstahl gefälschte Nachrichten mit Links zu manipulierten Websites. Werden diese Links oder Downloads aufgerufen, kann sich Schadsoftware installieren. Diese sollten Sie daher nie ohne vorherige Überprüfung direkt öffnen. Was müssen Eltern wissen, um ihre Kinder zu schützen? Für Jugendliche und Kinder besteht eine hohe Gefahr für Cybermobbing, Übergriffe oder eine starke Beeinflussung durch Influencer. Soziale Medien verfügen in den meisten Fällen über keine ausreichenden Jugendschutzeinstellungen. Daher sollten Eltern vorher umfassend über die Gefahren und Folgen aufklären, die beispielsweise das Teilen von persönlichen Fotos oder Videos nach sich ziehen kann. Zudem sollten, wenn vorhanden, die Jugendschutzeinstellungen in den Sozialen Netzwerken aktiviert werden. So sollten beispielsweise Instagram-Accounts nicht öffentlich einsehbar sein, sondern auf privat gestellt werden. Meine Identität wurde gestohlen, ein Fremder gibt sich für mich aus - was muss ich tun? In diesem Fall sollte eine Anzeige bei der Polizei erstattet werden, da die meisten Formen von Identitätsdiebstahl und -missbrauch strafbar sind. In einem ersten Schritt sollten, falls noch möglich, alle Passwörter geändert werden, um den Betrüger aus den Konten auszuschließen. Dafür kann der Betreiber des Sozialen Netzwerkes kontaktiert werden, um das betroffene Profil zu sperren und gegebenenfalls Beiträge zu löschen. Zudem die Bankkonten-Aktivität, sowie die Aktivität im E-Mail-Postfach und den anderen Accounts prüfen, um übergreifenden Identitätsdiebstahl auszuschließen. Weiterhin ist es sinnvoll, Freunde, Familie und Bekannte zu informieren. Sollte der Identitätsdiebstahl übergreifend und für kriminelle Aktivitäten genutzt worden, kann es ratsam sein, rechtlichen Beistand herbeizuziehen. Facebook-Betrugsmasche in OWL - vermeintlicher Freund greift Daten ab So schnell wird das Smartphone zur Gefahr für Kinder Tage und Nächte am Handy: Wenn Instagram und Co. zur Sucht werden

Meistgelesen