Kommentar

WhatsApp laufen die Nutzer weg - Es ist Zeit für einen Wechsel

Die Nutzer sollten es nicht bei einem Warnschuss belassen, sondern sich aktiv um Alternativen zu den Monopolen kümmern, plädiert unser Autor für den Einsatz für mehr Wettbewerb im Netz.

WhattsApp laufen die Nutzer weg. | © Symbolbild: Pixabay

Wolfgang Mulke
17.01.2021 | 18.01.2021, 09:14

Schon lange fühlen sich viele Menschen mit Blick auf die Vormachtstellung von Facebook oder Google im Internet unwohl. Trotzdem tauschen sie weiterhin ihre privaten Daten gegen kostenlose Dienste. Dabei bleiben ist bequem, nach Alternativen zu suchen nicht. Das könnte sich zum ersten Mal nachhaltig ändern. Zeit dafür wäre es.

Dem Nachrichtendienst WhatsApp laufen die Nutzer in diesen Tagen anscheinend in Scharen davon. Grund sind neue Datenschutzbestimmungen des Dienstes, der zum Reich des Internetgiganten Facebook gehört. Bisher ist Facebook mit einseitigen Änderungen seiner Bedingungen ohne großen Widerstand durchgekommen. So hat sich das Unternehmen nicht die Mühe gemacht, den Kunden genau zu erklären, was es denn mit ihren Daten nun eigentlich vorhat. Klar erkennbar ist nur, dass Facebook mit ihnen mehr verdienen will.

Ein Anfang ist durch den Wechsel gemacht

Damit hat der Konzern bei vielen Nutzern die Akzeptanzgrenze überschritten. Sie wechseln zu alternativen Angebote wie Signal oder Telegram. Was überall in der Wirtschaft normal ist, ein Wettbewerb zwischen den Anbietern, ist bei der Kommunikation im Netz bisher die Ausnahme. Die Verbraucher haben mit ihrer Macht nichts angefangen. Wie stark ihre Position ist, zeigt sich schon. WhatsApp schiebt erst einmal die Frist hinaus, in der die Nutzer neuen Bedingungen zustimmen müssen und erklärt ein wenig mehr dazu. Das ist noch kein großer Erfolg, aber ein Anfang.

Schon aus Eigeninteresse sollten die Nutzer es nicht bei einem Warnschuss belassen, sondern sich aktiv um Alternativen zu den Monopolen kümmern. Schwer ist dies im Falle WhatsApp nicht. Wenn alle Gesprächspartner mitziehen, ist der Umzug von einem zum anderen Dienst schnell erledigt. Gleiches gilt für die größte Suchmaschine der Welt. Auch hier gibt es Alternativen, die mit zunehmender Popularität auch leistungsfähiger werden können. Es liegt in der Hand jedes einzelnen Nutzers, für etwas mehr Wettbewerb im Netz zu sorgen. Das kostet allenfalls ein wenig Bequemlichkeit.