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"Fridays for Hubraum" erreicht dreimal so viele Mitglieder wie "Fridays for Future"

Ziel der Gründer war es, den Klimaschutz-Aktivisten mit Spaß gegenüber zu treten. Der bittere Ernst in den Posts vieler Rechtspopulisten zwang sie aber schnell, die Gruppe vorübergehend zu schließen

Plattform für Rechtspopulisten: Auch die Gruppe "Fridays for Hubraum" nutzten die Extremisten, um den Klimawandel zu leugnen und Morddrohungen gegen Greta Thunberg abzusetzen. | © picture alliance/Geisler-Fotopress

Anneke Quasdorf
26.09.2019 | 27.09.2019, 07:16

Berlin. Hunderttausende Mitglieder hat die Gruppe "Fridays for Hubraum" innerhalb weniger Tage bei Facebook gesammelt - und damit locker ihr Ziel erreicht, die Fridays for Future-Bewegung zu übertrumpfen. Sinn des Ganzen ist es laut der Gründer, eine Gegenveranstaltung ins Leben zu rufen, die die Klimahysterie beendet. Allerdings nutzten so viele Mitglieder die Gruppe als Forum für rechte Hetze, dass sie bereits wieder deaktiviert wurde - zumindest vorübergehend.

"Dem überhand nehmenden Klima-Wahn mit Spaß entgegentreten", das war der Grundgedanke der Administratoren, die sich laut dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland" vorwiegend aus Autofans zusammensetzt. In einem Beitrag schrieben sie unter anderem: „Wir wollen unsere Autos weiter fahren. So wie wir das möchten. Ohne CO2 Steuer, Fahrverbote, Umweltzonen oder sonstige kopflose Entscheidungen."

Das kam gut an: Bis Mittwochmittag wuchs die Mitgliederzahl der Gruppe auf knapp 290.000. Die Original-Fridays-for-Future-Gruppe kann dagegen nur mit gut 81.000 Mitgliedern aufwarten.

Morddrohungen gegen Greta Thunberg

Mittlerweile ist die Gruppe allerdings bereits wieder deaktiviert. Denn obwohl es sich um eine geschlossene Gruppe handelte, bei der jedes Mitglied seine Aufnahme erst beantragen muss und jeder Facebook-Account zunächst überprüft wird, nahmen Hetze und Beschimpfungen überhand, gab es zuletzt sogar Morddrohungen.

Laut "Bild" veröffentlichten die Administratoren einen Post und gaben an, die Diskussionen in der Gruppe seien zunehmend von Rechtspopulisten und AfD-Anhängern dominiert worden, es habe Aufrufe zum Mord an Greta Thunberg gegeben. Viele Mitglieder würden die Gruppenregeln nicht beachten. "Deshalb räumen wir auf! So geht das nicht."

Parallel sind mittlerweile mehrere "Fridays for Hubraum"-Gruppen bei Facebook gegründet worden, manche davon öffentlich, manche nicht.