Netzwelt

Sind Sie gehackt worden? So können Sie es prüfen

Unbekannte haben massenhaft persönliche Daten deutscher Politiker via Twitter veröffentlicht. Privatpersonen sind bisher nicht betroffen. Wie Sie trotzdem überprüfen, ob Ihre Daten sicher sind, zeigen wir Ihnen hier

Christian Lund
04.01.2019 | 05.01.2019, 09:01

Bielefeld. Telefonnummern, Adressen, parteiinterne Unterlagen und sogar private Urlaubsfotos: Unbekannte haben massenhaft persönliche Daten deutscher Politiker und Prominenter via Twitter veröffentlicht. Betroffen sind, abgesehen von der AfD, alle Bundestagsparteien sowie laut Bild auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Grünen-Chef Robert Habeck oder Ex-SPD-Chef Sigmar Gabriel. Auch Daten von zahlreichen Prominenten - etwa Jan Böhmermann, Oliver Welke oder der ARD-Dopingexperte Hajo Seppelt - seien veröffentlicht worden.

Bislang gibt es keine Hinweise darauf, dass auch Privatpersonen betroffen sind. Wenn Sie dennoch überprüfen wollen, ob Ihre Daten sicher sind, hilft Ihnen der sogenannte Identity Leak Checker des Hasso-Plattner-Instituts. Das Hasso-Plattner-Institut ist ein in Potsdam-Babelsberg angesiedeltes IT-Institut und Fakultät der Uni Potsdam.

So geht's

Beim Identity Leak Checker geben Sie Ihre E-Mailadresse ein, und nach wenigen Minuten bekommen Sie eine Mail, in der Sie darüber aufgeklärt werden, ob Ihre persönlichen Identitätsdaten bereits im Internet veröffentlicht wurden. Per Datenabgleich wird kontrolliert, ob Ihre E-Mailadresse in Verbindung mit anderen persönlichen Daten (z.B. Telefonnummer, Geburtsdatum oder Adresse) im Internet offengelegt wurde und missbraucht werden könnte.

Die 10 häufigsten Passörter bei der Analyse

Das Hasso-Plattner-Institut veröffentlicht unter den Statistiken auch die zehn häufigsten Klartextkennwörter bei der Analyse:

  • 123456
  • 123456789
  • 111111
  • qwerty
  • 12345678
  • 123123
  • 000000
  • password
  • 1234567890
  • 1234567

Tipps für ein sicheres Passwort

1. Natürlich sollte man auf keinen Fall Ziffernfolgen wie "1234567890" oder das eigene Geburtsdatum oder schlichte Begriffe wie "hellokitty" oder "arminia" verwenden, um seine Daten zu sichern. Auch der Name des Lieblingssängers oder des eigenen Haustiers ist ungeeignet. Am besten ist eine Mischung aus Buchstaben, Zahlen und Sonderzeichen. Grundsätzlich gilt: je länger, desto besser. Ein gutes Passwort sollte mindestens acht Zeichen lang sein.

2. Passwörter sollten regelmäßig geändert werden, und zwar jedesmal in ein völlig Neues. Einfach eine Ziffer an das alte Passwort dranzuhängen, ist keine gute Idee.

3. Sensible Daten lassen sich auch mit der sogenannten 2-Faktor-Authentifizierung sichern. Das kann ein Code sein, den Sie per SMS oder E-Mail bekommen und zusätzlich zum Passwort eingeben müssen. Anbieter wie Google, Amazon oder Playstation arbeiten mittlerweile mit der 2-Faktor-Authentifizierung. Wenn möglich, sollten Sie das ergänzend zu einem starken Passwort nutzen, weil Ihnen dieses Verfahren ein hohes Maß an Sicherheit bietet.

4. Nutzen Sie einen Passwortmanager, um Ihre unterschiedlichen Passwörter gut verwalten zu können. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik gibt zusätzliche Tipps.