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Rise of the Tomb Raider: Endlich wieder eine echte Lara Croft

Das Action-Adventure hat all das, was dem Vorgänger zum Hit gefehlt hat

Björn Vahle
06.03.2016 | 23.02.2017, 17:37

Der Sound

Unterstützt wird der gute Eindruck durch die Soundkulisse, die die Entwickler errichten. Stapfen wir durch tiefsten Schnee und pfeift uns der Gebirgswindig eisig um die Fellkapuze, dann lässt uns der Klang selbst im warmen Wohnzimmer mit unserer Heldin zittern. Das Sowjet-Gulag hingegen hat einen kalten, metallenen Klang. Hier hört sich die Bewegung genauso an, wie die Spielwelt aussieht: Bedrohlich, unwirtlich und kalt in jedem Sinne.

Auch die musikalische Begleitung ist von allerhöchster Güte. Das für den Vorgänger eigens entwickelte metallene "Instrument" setzt die Spielwelt mit außerweltlichen Klängen ebenso gut in Szene, wie der orchestrale Soundtrack. Der hält sich nämlich bei der ruhigen Erforschung eines Grabs angenehm zurück und wird so Teil der Spielerfahrung und des Settings, ohne in spannenden Momenten den angemessenen Bombast vermissen zu lassen.

Die deutschen Sprecher stehen dem in nichts nach. Einzig die Kommentare der Gegner nutzen sich irgendwann ab. Doch dem kann ja mit einem saftig knallenden Schuss aus unserer Schrotflinte ein Ende bereitet werden. Wer allerdings wirklich jede (aus-)sprachliche Feinheit der gut, aber nicht herausragend geschriebenen Dialoge genießen will, dem sei die englische Sprachausgabe wärmstens empfohlen. Denn Lara Croft ist nun mal Britin und mit entsprechend unterkühltem Humor ausgestattet - und das kann auch die beste deutsche Vertonung nicht transportieren.