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Rise of the Tomb Raider: Endlich wieder eine echte Lara Croft

Das Action-Adventure hat all das, was dem Vorgänger zum Hit gefehlt hat

Björn Vahle
06.03.2016 | 23.02.2017, 17:37

Die Story

Zu Beginn ihrer Reise verschlägt es Lara in deutlich wärmere Gefilde als das kalte Sibirien: nach Syrien. - © Square Enix/Crystal Dynamics
Zu Beginn ihrer Reise verschlägt es Lara in deutlich wärmere Gefilde als das kalte Sibirien: nach Syrien. | © Square Enix/Crystal Dynamics

All das liegt zu Beginn von Rise of the Tomb Raider hinter Lara Croft. In den schneebedeckten Bergen Sibiriens ist sie diesmal auf der Suche nach der verlorenen Stadt Kitesch, die vor seit mehr als 2.000 Jahren die Heimat eines ebenso vergessenen Proheten und seiner Anhänger sein soll. In ihr soll eine göttliche Quelle der Macht versteckt sein, die dem Finder ewiges Leben verleihen soll. Diese Suche, die Lara durch fantastisch gestaltete Gräber, Bergpanoramen und sogar eine altes Sowjet-Gulag führen, motiviert so, wie es spannende Abenteuer tun müssen.

Denn natürlich ist Lara nicht die einzige, die die Quelle der Macht über Leben und Tod sucht. Die geheimnisvolle Organisation Trinity, die aus religiösen Eiferern und schießfreudigen Söldnern besteht, hat sich ebenso nach Sibirien begeben. Nicht zum ersten Mal, wie wir schon früh im Spiel feststellen.

Ergänzt werden die tollen Zwischensequenzen, Laras Wortmeldungen und die Gespräche ihrer Widersacher um den von göttlichen Stigmata gezeichneten Konstantin durch  uralte Schriftstücke, die uns Einblicke in die Flucht und Verfolgung des Propheten in der Antike geben. Wirklich klasse ist aber die schauspielerische Leistung von Hollywood-Schauspielerin Camilla Luddington (bekannt aus US-Serien Grey's Anatomy und Californication), die Lara Croft besonders in der englischen Version mit britischem Akzent zum Leben erweckt.

Die Story ist also erneut spannend, tiefschürfende Dialoge oder völlig unerwartete Wendungen sollten Sie aber nicht erwarten. Wer die meisten der letzten Hollywood-Blockbuster gesehen und nicht fluchtartig den Kinosessel verlassen hat, der wird auch hier gut unterhalten. Gängige Klischee-Platitüden wie "Wir dürfen nicht aufgeben" oder "Ich hatte keine Wahl" hat die Geschichte aber dennoch im Gepäck. Solides Popcorn-Niveau also. Das gilt auch für das Ende, das die Story sauber abschließt und natürlich einen winzigen Ausblick auf das kommende Abenteuer zulässt.

Wirklich dankbar sind wir den Entwicklern aber, dass Lara nun das übermäßige Gestöhne und die recht aufgesetzt wirkenden Zweifel an ihrem Tun hinter sich hat. Die Croft hat ein Ziel, will dieses aber nicht zu jedem Preis erreichen. Das macht sie menschlich und lässt sie um einiges glaubwürdiger erscheinen als im Vorgänger. Eine echte Heldin eben.