
Was ist eigentlich euer Problem? Ja, ich gehöre zu den Menschen, die tatsächlich gern am Mittwochabend um 20.15 Uhr den Fernseher einschalten und zielsicher RTL ansteuern. Und nein, ich finde es keineswegs peinlich oder unzumutbar, sondern proste um Punkt Viertel nach acht mit meinem Sektglas oder Bier gen Bildschirm - endlich geht es wieder los.
Ja, es mag sein, dass sich die Teilnehmerinnen im Kampf um das Herz des einzigen männlichen Junggesellen komplett in weiblichen Rollenbildern ergeben und viele Klischees bedienen. Aber Freunde: That's life. Und genau das ist unglaublich lustig. So sind Frauen. Es gibt welche, die sind super dicke und gut befreundet - wie ich mit meinem Mädels, mit denen ich vor dem TV Platz nehme.
Und es gibt welche, die sind sich spinnefeind, lästern übereinander und hecken Intrigen aus. Und auch das, glaubt es, wenn ihr es nicht selbst kennen solltet, ist Realität. So sind Frauen, so waren Frauen und so werden sie immer sein. Und uns als Frauen macht es unglaubliche Freude, dabei zuzusehen.
Denn wir alle kennen diese Hexen, die in einem Streit unsachlich werden und unschöne Dinge sagen. Vielleicht nicht Sprüche wie "Lass dir mal die Titten machen", zugegeben sehr unter der Gürtellinie. Aber es ist auch nicht so, als würde das nicht auch im realen Leben irgendwo gesagt.
Sie kriegen Geld, Klamotten und Öffentlichkeit
Welche Frau setzt sich nicht gerne mit ihren Freundinnen zusammen und hört Geschichten, was wer über wen so sagt oder gesagt hat. Und ehrlich gesagt macht es auch ebenso große Freude die Frauen selber zu bewerten, und was ist schon dabei?
Sie haben sich bewusst bei diesem TV-Format beworben und sind nicht die Opfer fieser Mobbingaktionen in einer Schule. Es ist die achte Staffel und immer ist das Grundgerüst dasselbe. Sie haben sich dafür entschieden und sie kriegen eine Menge: Sie kriegen Geld, Klamotten und Öffentlichkeit. Sie stellen sich ganz bewusst mit einer Persönlichkeit dar, mit der sie sich erhoffen, damit auch nach der letzten Rose noch Geld machen zu können. Und das ist in Ordnung.
Nein, das ist sogar mehr als das. Sie wissen, dass man sie in der Republik hasst, als Favoritin ansieht. Sie zu dick, zu dünn, den Hintern zu klein, die Haare zu kurz, die Schminke zu viel findet. Und genau das wollen sie auch. Zu glauben, dass sich viele Gespräche vor der Kamera entwickeln, ist Blödsinn. Natürlich steckt dahinter Kalkül.
Debatte ist Blödsinn
Und auch das sei noch gesagt. Ja, die Teilnehmerinnen rennen in Abendkleidern und knappen Bikinis vor der Linse rum - und warum sollten sie es auch nicht? Sie haben tolle Körper und sehen super aus. Das tun auch die Frauen in anderen TV-Sendungen, Modezeitschriften und der Realität. Natürlich hat nicht jede Frau da draußen Traummaße und das ist gut so. Aber es gibt eben auch Frauen, die sie haben und klasse aussehen. Und auch das sei ihnen gegönnt.
Diese ewige Debatte mit vorgelebten Schönheitsidealen ist doch Blödsinn. Wer wirklich glaubt, dass kein heranwachsendes Mädchen dieser Welt weiß, dass es auch Frauen mit kurzen Beinen, breiteren Hüften und langen Nasen gibt, der irrt gewaltig. Sprecht doch mal mit jungen Mädchen. Ich glaube, dass viele Feminismus-Debatten-Führerinnen selbst nicht mehr in der Realität leben.
Curvy-Models und Übergrößen sind in der Welt etabliert und warum um Himmels willen dürfen Mädchen nicht auch sehen, dass es ebenso wenig einfach ist, ein Model zu werden, wie eine Professorin? So ist das Leben: Es gibt Bedingungen. Überall.
Also dürfen wir auch über diese Mädchen lachen und ja, wir dürfen uns auch weiter auf diesen Mittwoch freuen. Es ist unser Mittwoch. Der Bachelor ist unser Ritual. Wir wollen lachen und über Kleidungsstile herziehen. Wir wollen beurteilen, wer sich wie verkauft und wer die verdammte letzte Rose verdient hat. Feminismus hin oder her. Und genau das werden wir auch in Zukunft wieder tun. Ganz egal was ihr sagt. Lasst uns doch bitte unseren Spaß.