Traditionsmarke Onken

Frufoo: Kult-Quark verschwindet aus Supermärkten in NRW

Das Unternehmen Emmi will seinen Fokus auf Ready-to-drink-Kaffee richten. Mit der Entscheidung verhindert der Konzern die Wiederkehr eines Klassikers.

Joghurt und Quark von Onken wird es künftig nicht mehr in deutschen Supermärkten geben. | © Pixabay

16.05.2022 | 16.05.2022, 13:20

Essen. Trotz einer langjährigen Tradition hat sich das Schweizer Milchunternehmen Emmi dazu entschlossen, das Onken-Geschäft in Deutschland diesen Sommer einzustellen. Das teilte der Konzern nun mit. Damit ist auch die Wiederkehr eines Kult-Nachtisches ausgeschlossen.

"Die Entscheidung, unser Onken-Sortiment vom deutschen Markt zu nehmen, ist uns nicht leichtgefallen", so Elisabeth Wagner-Wehrborn, Geschäftsführerin von Emmi Deutschland, in einer Pressemitteilung. "Das beschränkte Wachstumspotenzial und die ungenügende, durch die anhaltend steigenden Inputkosten zusätzlich negativ beeinflusste Profitabilität haben uns nun aber zu diesem aus wirtschaftlichen Gründen notwendigen Schritt bewogen."

Weitere Einflussfaktoren seien die hohe Energieintensität der bestehenden Anlagen und im Rahmen der Auftragsproduktion anstehende Ersatzinvestitionen. Insgesamt sei das Onken-Geschäft in Deutschland für die Emmi Gruppe von marginaler Bedeutung.

Neuauflage von "Frufoo" ausgeschlossen

Mit der Entscheidung ist nun wohl auch die Wiederkehr beliebten Fruchtquarks "Frufoo" ausgeschlossen. Der Fruchtquark mit Überraschungsfigur im Ufo-Format ist bereits seit 2004 nicht mehr verkauft worden. Jedoch haben seit 2012 Fans eine eigene Facebook-Seite betrieben und darüber eine Online-Petition gestartet. Tausende Internetnutzer hatten sich beteiligt. Diese wähnte sich bereits erfolgreich. Es kursierte eine Nachricht in sozialen Medien, dass Onken die Frufoo-Produkte - dazu gehören auch die mit Quark gefüllten Schokokugeln - wieder auf den Markt bringt.

Doch Emmi dementierte zuletzt im März 2018 mit dem Hinweis, es handele sich um "Fiktion" und keinen Fakt. Auf der Facebook-Seite "Wir wollen Frufoo wieder haben - Petition" erschien 2017 ein Statement mit der genaueren Begründung: Frufoo entspreche nicht den Nachhaltigkeitsprinzipien, wegen der aufwändigen Verpackung sei das Produkt ökologisch nicht vertretbar.

Produkt war 2019 ein Flop

Trotz der Bedenken wurde der Nachtisch 2019 wieder eingeführt - jedoch aufgrund großer Kritik, dass der Fruchtquark nicht dem ehemaligen Produkt entspreche, wieder vom Markt genommen. So berichtet es das Nachrichtenportal "watson". Mit dem Ende des Onken-Geschäfts in Deutschland wird es einen erneuten Anlauf wohl nicht mehr geben.