Gastronomie

Vapiano soll wieder profitabel werden - dafür muss das Menü schrumpfen

Die Geschäftszahlen bei Vapiano sehen alles andere als rosig aus. Um die Restaurantkette wieder auf den Gewinnkurs zu führen werden jetzt einige Sparmaßnahmen ergriffen

Das Vapiano - die einzige Filiale in OWL steht in Bielefeld - steckt derzeit in einer Aktienkrise. Nun muss die Speisekarte abspecken. | © Wolfgang Rudolf

18.02.2019 | 19.02.2019, 06:19

Köln (dpa). Die Restaurantkette Vapiano hat ihre Anleger ein weiteres Mal mit einer unerwartet schwachen Geschäftsentwicklung geschockt. Die Aktien rutschten am Montagvormittag um mehr als 11 Prozent auf zuletzt 5,50 Euro ab. Sowohl beim Umsatz als auch beim Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) war das Unternehmen 2018 laut den vorläufigen Kennziffern unter den eigenen Zielen geblieben, wie am Freitagabend nach Börsenschluss bekannt wurde.

Vapiano hatte die eigenen Prognosen für das Jahr 2018 bereits im September und dann nochmals im November gesenkt und zuletzt den Chef ausgetauscht.

Aktienkurs spiegelt schwache Geschäftsentwicklung

Am Freitagabend verwies das erst im Sommer 2017 an die Börse gegangene Unternehmen schließlich auf eine „nicht zufriedenstellende operative Entwicklung des vierten Quartals 2018 sowie die schwache Entwicklung einiger neu eröffneter Restaurants".

Der Aktienkurs spiegelt die schwache Geschäftsentwicklung. Im Vergleich zum Ausgabepreis von 23 Euro haben die Papiere mehr als drei Viertel ihres Wertes verloren. Der Abwärtstrend für den Kurs hatte sich mit dem gesenkten Ausblick ab September 2018 drastisch beschleunigt. Von Kursen um die 18 Euro stürzte die Aktie damals in weniger als einem Monat um gut die Hälfte ab. Mit an diesem Montag zeitweise erreichten 5,36 Euro sackte sie auf ein neuerliches Rekordtief.

Menü soll schlanker werden

Als Antwort setzt die Restaurantkette auf schlankere Strukturen. Vorgesehen sind demnach effizientere Abläufe sowie eine langsamere Expansion. Außerdem soll das Menü abgespeckt werden. Ziel sei unter anderem, die Wartezeiten für Gäste zu verringern, teilte das Kölner Unternehmen am Samstag mit. Arbeitsplätze stünden nicht im Fokus, sagte eine Sprecherin auf Anfrage, es gehe vor allem darum, die Profitabilität wiederherzustellen.

„Nach einem operativ sehr enttäuschenden Geschäftsjahr 2018 werden wir das Jahr 2019 nutzen, um einen strategischen Übergang zu schaffen und die Komplexität unseres Geschäftsmodells deutlich zu reduzieren, sagte Vapiano-Chef Cornelius Everke der Mitteilung zufolge.

Jetzt wird alles auf den Prüfstand gestellt

Sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) war das Unternehmen 2018 laut den vorläufigen Kennziffern unter den eigenen Zielen geblieben. Der Umsatz liege bei rund 370 Millionen Euro und damit unter der erst im November gesenkten Spanne von 375 bis 385 Millionen Euro, gab Vapiano am Freitagabend bekannt. Das bereinigte Ebitda liege bei 29 bis 31 Millionen Euro. Geplant waren 34 bis 38 Millionen Euro.

Das börsennotierte Unternehmen stellt nun alles auf den Prüfstand. Zudem würden Maßnahmen eingeleitet „zur Sicherstellung der nachhaltigen Profitabilität". Dafür müssten „auch die Prozesse und Arbeitsabläufe innerhalb der Restaurants deutlich angepasst werden". Zum Jahresende 2018 gehörten 231 Restaurants in 33 Ländern zu Vapiano.