Medien

Hörer kritisieren Programm von WDR 2

Kritik an WDR 2: Zitate aus den Reaktionen unserer Leser auf den Abschaltkommentar

Stefan Brams
16.09.2016 | 16.09.2016, 10:59
In der Kritik bei manchen Zuhörern: Der Radiosender WDR 2. - © WDR
In der Kritik bei manchen Zuhörern: Der Radiosender WDR 2. | © WDR

Bielefeld. Im Interview mit nw.de hat Torsten Zarges, Jury-Vorsitzender des Deutschen Radiopreises, WDR 2 gegen die vehemente Kritik zahlreicher Leser in Schutz genommen und gesagt: „Ich sehe WDR 2 nicht so negativ". Was NW-Leser am Radiosender kritisieren, belegen diese Auszüge aus den mittlerweile mehr als 140 Mails, die die Redaktion erreichten.

Marion Fehst-Lippik aus Herford schreibt: „Das geradezu implodierte Niveau einer einstmaligen ,Institution’ des Deutschen Radiowesens (und meines Lebensalltags) lässt mich ebenfalls nach bisher täglich neuem Versuch erschrocken, wütend, genervt und ratlos irritiert den Sender nach einer Viertelstunde abschalten. Jedes einzelne von Ihnen beschriebene Programmmerkmal möchte ich dick gedruckt wiederholen und gleichzeitig die nervtötend aufs Eintönigste reduzierte Musikauswahl nicht unerwähnt lassen. Es ist schon beeindruckend, wie es heute scheinbar geht, mit geschätzt 20 nahezu gleich klingenden Musiktiteln in Melodie, Inhalt, Sprache gefühlt über mehrere Jahre Programm machen zu können."

Information
Kommentar von NW-Redakteur Stefan Brams zum Programm von WDR 2

Ein Medienexperte über die Programmreform bei WDR 2

Kristine Buchholz aus Oerlinghausen merkt an: „Auch wir ärgern uns seit Monaten über die Moderation, die Musik und die hirnlosen Zugaben und Witze der so genannten Comedians. Wer lacht darüber? Es ist mir oft peinlich, und ich frage mich, wie ein Sender so tief sinken kann."

Hans-Egon Kirchhof aus Spenge kritisiert: „Alle Punkte, die Sie aufgelistet haben, ärgern mich ebenfalls seit langer Zeit. Für mich kommt jedoch noch ein weiterer Punkt hinzu, und das ist die in meinen Augen übermäßige ,Rheinlandlastigkeit’ dieses Senders. Ich weiß nicht, ob in OWL wirklich so wenig los ist, dass damit keine oder kaum Sendezeiten gefüllt werden können. Beispielsweise wurden die Nachrichten jeweils zur halben Stunde vom WDR-Studio Bielefeld ohne Angaben von Gründen erheblich ausgedünnt. Jedenfalls liegt für mich der Verdacht nahe, dass die ,Übermutter’ WDR Köln die Redakteure des WDR-Studios Bielefeld an der sehr kurzen Leine hält."

Reiner Möller aus Lage schreibt: „Sie sprechen mir mit Ihrem Kommentar aus der Seele. Warum muss man beim WDR versuchen, den Quatsch mit den Doppelmoderationen, den die Lokalsender angefangen haben, auf noch niedrigerem Niveau zu kopieren. Und das die vom WDR nicht antworten, liegt daran, dass beim WDR NRW am Kamener Kreuz endet."

Hans-Ulrich Kühn aus Detmold formuliert: „Ich höre WDR 2 seit über 40 Jahren. Seit über 10 Jahren höre ich aber nicht mehr hin. Die Musik ist eine Katastrophe. Alle zwei bis drei Stunden das selbe Band und das jeden Tag. WDR 2 ist ein Trümmerhaufen."

Frank Heydecke aus Verl: merkt an: „Seit über dreißig Jahren bin ich jetzt im Außendienst tätig und im Autoradio lief WDR 2. Doch auch ich mag es nicht mehr. Es wird gequasselt zu zweit, nicht zum Aushalten. Musik in der Endlosschleife. Furchtbar gute Laune – nervend. Sie haben in allen Punkten recht."

Der Gütersloher Ralf Georgi schreibt: „WDR 2 hat sich extrem negativ entwickelt. Neben den schon aufgeführten Beispielen noch eine von mir empfundene und im Austausch mit meiner Frau genannte Wahrnehmung. Am Tag, als Silbermond als besonderer Gast für Gladbeck herausgestellt wurde, haben die Moderatoren über den Tag hinweg gefühlt 400 Mal Silbermond erwähnt."

Angela Schwab aus Herford betont in ihrer Kritik: „WDR 2 war das, womit er für sich selbst warb: mein Lieblingsradio. Lange Zeit habe ich das Programm von WDR 2 weiter gehört, obwohl mich unterschiedliche Dinge zunehmend störten. Seit längerem schon ist es die Musik, die mir mit ihren ewig gleichen Titeln auf die Nerven ging. Aber seit den Veränderungen in diesem Jahr finde ich vieles kaum noch zu ertragen. Für mich ist es ebenfalls die Doppelmoderation, die mich morgens schon auf 180 bringen kann. Wie einfach es doch ist, zu zweit mit Banalitäten Sendezeit zu füllen, vor allem, wenn der eine von beiden dann auch noch vorliest, was irgendwelche Menschen meinen, bei Facebook absondern zu müssen. Unglaublich! Verflachung ist in der Tat der richtige Begriff."